Ubisoft gibt der Stealth-Action ganz neue Impulse. Assassin’s Creed (ab 2,99€ bei kaufen) konnte den hervorragenden Eindruck, den es bereits in Los Angeles hinterlassen hat, auch in Leipzig bestärken. Zwar durften wir immer noch nicht selbst Hand anlegen, aber das Gezeigte ließ selbst gestandene Redakteure mit der Zunge schnalzen – dieser Titel gehört zu den großen Hoffnungen des kommenden Spielejahres.
Ihr seid als Assassin in der Zeit der Kreuzzüge des 12. Jahrhunderts unterwegs und bereist die drei Städte Akkon, Damaskus und Jerusalem, um eure Opfer in dem bunten Treiben aus Händlern, Sarazenen und Templern zu finden. Mal reicht es, das Messer in einer dunklen Gasse zu zücken, mal muss man über kleine Quests erst Dokumente sammeln, Gebäude infiltrieren oder anhand von Gesprächen über das Opfer recherchieren. Allerdings wird es keine offenen Metropolen geben – sprich: Die meisten Häuser bleiben euch verschlossen, ausufernde Katakomben sind derzeit nicht geplant.
Erstmals in Leipzig zu sehen waren Pferde: Der Assassin trabte in die Stadt, um dann irgendwann abzusitzen oder dem schwarzen Rappen die Sporen zu geben, damit er schnell einen Zielort erreicht. Dort ist die Aufregung dann natürlich groß, aber der Mann konnte aus dem Sattel hochsteigen und sich über einen Balken auf einen Balkon ziehen – sehr coole Szene.
Aber mal abgesehen von dem stilsicheren Figurendesign mit seinen angenehm grauen und staubigen Tönen, und mal abgesehen von der hervorragenden Kulisse, die euch von Dächern über Balkone bis den Staub der Straßen tanzen lässt: Es ist vor allem die Lebendigkeit der Masse, die das Mittelalter in den engen Gassen so faszinierend macht. Anstatt einer anonymen Bevölkerung gibt es Individuen, die als eigenständige Figuren agieren. Momentan sind 60 integriert, am Ende sollen es bis zu 150 sein, die individuell auf euch reagieren.
Ihr könnt z.B. nicht einfach vom Dach auf einen Marktplatz springen: Plumpe AKtionen wie diese werden zunächst mit Verblüffung quittiert, man zeigt mit den Fingern auf euch, schüttelt den Kopf, vielleicht regen sich sogar zwei, drei Leute auf. Treibt ihr es zu bunt, werdet ihr bei den Wachen angeschwärzt. Also heißt es: Kapuze auf, untertauchen, den Strom der Anonymität suchen, in Grüppchen aufgehen, Kleidung anpassen.
Aber es dreht sich nicht nur um euch: Es kann passieren, dass irgendwo plötzlich eine Schlägerei entbrennt, mit der ihr gar nichts zu tun habt – die KI soll diese Szenen ohne Skripte einleiten. Gerade solche unverhofften Situationen können euch auch helfen, euer Opfer zu eliminieren – schon in Los Angeles wurde das Untertauchen in einer Gruppe von Mönchen gezeigt: Setzt ihr eure Kapuze auf und marschiert im Takt mit ihnen zum Richtplatz, kommt ihr eurem Opfer viel näher, weil die Wachen euch gar nichts als potenziellen Attentäter wahrnehmen.
Um eure Opfer in dem Trubel zu finden, könnt ihr auf die Adlersicht zurückgreifen: Wenn ihr über den Dächern der Stadt lauert, wird die Zielperson für einen Augenblick fokussiert, während der Rest im trüben Nebel verschwindet. Auch die Flucht ist ein elementarer Bestandteil des Assassinen-Alltags: Mal sind euch aufgebrachte Wachen, mal ist euch ein wütender Mob auf den Fersen. In diesen Momenten könnt ihr die Umgebung nutzen: Holzträger zerschlagen, um den Weg hinter euch zu versperren; Simse und Fenster erklettern, um in die Höhe zu entkommen.
Das Kampfsystem soll taktisches Geschick fordern und kein Hack’n Slay bieten: Attacke und Parade bilden das Grundgerüst, das aus verschiedenen Hieben besteht. Wenn euch jemand attackiert, wählt ihr aus einem Pool an möglichen Paraden, die am bestern kontern. Im Laufe des Abenteuers könnt ihr zudem euere Fähigkeiten verbessern. Inwiefern neben dem Kampf auch das Reiten und das Stehlen aufgewertet werden, blieb offen.
Dass das Prince of Persia-Team hinter dem Projekt steckt, beweist die technische Brillanz der Bewegungsabläufe: Egal ob ihr euch mit eleganten Schubsern durch eine Meute drängelt, aus vollem Galopp vom Pferd an einen Balken springt oder das Langschwert in einem weiten Bogen durchzieht – die Animationen sind erstklassig und werden wunderbar harmonisch in die Kulisse eingebunden. Technical Director Longley bestätigte zudem, dass das Spiel auch für den PC entwickelt wird. Alles, was man bisher gezeigt hat, wurde demnach auf PC-Hardware programmiert. Bisher galt nur die PS3-Version als bestätigt.
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