Far Cry 2 stößt mich in ein Wechselbad der Gefühle, denn selten habe ich so hässliche Entlein vor einem so bildschönen Hintergrund gesehen. Ich bin dem Rauschen des Windes durch die sengende Hitze gefolgt, ich bin mit Fährschiffen über weite Seen gefahren, ich habe mich im Schatten hoher Baumkronen verloren. Auch wenn Crysis die technische Nase vorn hat: Ubisoft hat das idyllischere Szenario. Leistungsstarke Rechner haben dabei die Nase vor den Konsolen-Fassungen, wobei die PS3-Version am mattesten wirkt. Auch die Handlung ist in den wenigen Momenten, in denen sie angetrieben wird, packend und macht neugierig. Aber warum agieren sämtliche Figuren zum größten Teil nur wie Statisten? Ich will keinen namenlosen Anführer, der in seinem Zimmer stets am Fleck steht. Ich will keine besten Kumpels, die nicht nur austauschbar wirken, sondern tatsächlich einfach ausgetauscht werden, falls sie das Zeitliche segnen. Und ich will keine Gegner, die wie festgeschweißte Stehauf-Männchen nur auf festgelegten Punkten oder Patrouille-Routen aufkreuzen. In ein Land von 50 Quadratkilometern gehören außerdem abwechslungsreiche Aufgaben sowie Zivilisten – irgendetwas, das einen lebendigen Eindruck vermittelt! Schön, dass die starken Gegner den überlegten Einsatz meiner Waffen fördern: Die Action ist zwar wenig überraschend, aber wunderbar brachial inszeniert. Es sind die knackigen Gefechte sowie das grandiose Mittendrin-Gefühl, wegen denen ich mich der Faszination Afrika einfach nicht entziehen kann. Beim nächsten Mal muss Ubisoft seinem grandiosen Schauplatz aber auch Leben einhauchen!
Far Cry 2: Gegnerverhalten und Angriffsmoeglichkeiten
Zwei Seelen wohnen, ach, in meiner Brust.