Unterwegs Ghost of Tsushima, Diablo 4 oder Stardew Valley spielen: Mit dem Steam Deck ist das seit Anfang 2022 möglich. Aber was genau kann der Handheld-PC wirklich? Und was sind die Unterschiede zwischen LCD- und OLED-Modell? Wir klären für euch die wichtigsten Fragen rund um die mobile Hardware.
Was genau ist das Steam Deck?
Entwickler und Hersteller Valve bezeichnet das Steam Deck selbst als „Tragbarer All-in-One-PC“. Im Kern handelt es sich also um einen Handheld-Computer, mit dem ihr auch unterwegs eure Steam-Spiele direkt zocken könnt. Ganz ohne Cloud-Lösung, sprich ihr erlebt die Games nativ auf dem Gerät und benötigt nicht zwingend eine Internetverbindung.
Allerdings sind nicht alle Spiele direkt auf dem Steam Deck spielbar: Aktuell sind über 4.500 Titel verfiziert, die ihr nahezu problemlos installieren und starten könnt. Valve arbeitet kontinuierlich daran, die Liste zu erweitern.
Mittlerweile sind selbst einige große Namen vertreten, darunter etwa Cyberpunk 2077, Hogwarts Legacy oder Elden Ring. Selbst ehemalige PS4- und PS5-Spiele wie beispielsweise Horizon Zero Dawn oder God of War könnt ihr in der U-Bahn oder im Hotel zocken. Für Indie-Spiele wie Stardew Valley oder Hades eignet sich das Steam Deck sogar hervorragend.
Wie teuer ist das Steam Deck?
Seit dem November 2023 könnt ihr das Steam Deck in drei verschiedenen Editionen erwerben, die zwischen 419 und 679 Euro kosten. Dabei kommt es vor allem darauf an, wie viel internen Speicher ihr benötigt und welches Display ihr bevorzugt.
Steam Deck LCD – 479,00 Euro
- Speicher: 256 GB NVMe-SSD
- Display: LCD mit 1.280×800, 7 Zoll
- Bildwiederholfrequenz: Bis zu 60 Hertz
- Akku: 40 Wattstunden (entspricht etwa zwei bis acht Stunden, je nach Spiel)
- 45-Watt-Netzteil mit 1,5 Meter langem Kabel
- Tragetasche
- Steam-Profilbündel (Digital)
Steam Deck OLED – 569,00 Euro
- Speicher: 512 GB NVMe-SSD
- Display: HDR-OLED mit 1.280×800, 7,4 Zoll
- Bildwiederholfrequenz: Bis zu 90 Hertz
- Akku: 50 Wattstunden (entspricht etwa drei bis zwölf Stunden, je nach Spiel)
- 45-Watt-Netzteil mit 2,5 Meter langem Kabel
- Tragetasche
- Steam-Profilbündel (Digital)
Steam Deck OLED – 679,00 Euro
- Speicher: 1 TB NVMe-SSD
- Display: HDR-OLED mit 1.280×800, 7,4 Zoll – entspiegeltes, geätztes Premiumglas
- Bildwiederholfrequenz: Bis zu 90 Hertz
- Akku: 50 Wattstunden (entspricht etwa drei bis zwölf Stunden, je nach Spiel)
- 45-Watt-Netzteil mit 2,5 Meter langem Kabel
- Tragetasche mit herausnehmbarer Innenschale
- Steam-Profilbündel (Digital)
- Exklusive Startanimation (Digital)
- Virtuelle Tastatur mit exklusivem Design (Digital)
Gibt es günstigere Steam Deck-Modelle?
Ja, noch könnt ihr zwei Modelle vom Steam Deck erwerben, die im Vergleich etwas weniger kosten. Dabei handelt es sich um zwei LCD-Editionen, deren Produktion eingestellt wurde. Diese Versionen werden als eine Art Resposten angeboten:
Steam Deck LCD – 369,00 Euro
- Speicher: 64 GB eMMC-SSD
- Display: LCD mit 1.280×800, 7 Zoll
- Bildwiederholfrequenz: Bis zu 60 Hertz
- Akku: 40 Wattstunden (entspricht etwa zwei bis acht Stunden, je nach Spiel)
- 45-Watt-Netzteil mit 1,5 Meter langem Kabel
- Tragetasche
Steam Deck LCD – 469,00 Euro
- Speicher: 512 GB NVMe-SSD
- Display: LCD mit 1.280×800, 7 Zoll, entspiegeltes, geätztes Premiumglas
- Bildwiederholfrequenz: Bis zu 60 Hertz
- Akku: 40 Wattstunden (entspricht etwa zwei bis acht Stunden, je nach Spiel)
- 45-Watt-Netzteil mit 1,5 Meter langem Kabel
- Tragetasche
- Steam-Profilbündel (Digital)
Steam Deck LCD vs. Steam Deck OLED: Was sind die Unterschiede?
Die Namen verraten es schon, aber hauptsächlich unterscheiden sich die beiden Steam Deck-Versionen in der Wahl des Displays. Das OLED bietet unter dem Strich die bessere Bildqualität, fällt mit 7,4 Zoll außerdem ein wenig größer als die LCD-Variante (7 Zoll) aus. Im Vergleich macht sich der OLED-Bildschirm vor allem bei kontastreichen Spielen bemerkbar, außerdem gibt es HDR- und 90 Hertz-Unterstützung.
Ein weiterer Unterschied ist beim Akku festzustellen. Das Steam Deck LCD bietet 40 Wattstunden, wodurch ihr je nach Spiel auf eine Laufzeit von zwei bis acht Stunden kommt. Die OLED-Version kommt auf einem Akku mit 50 Wattstunden, woraus sich drei bis zwölf Stunden ergeben. Die Maximalwerte werdet ihr jedoch mit modernen AAA-Produktionen nicht erreichen – stellt euch im Schnitt auf eher kürzere Sitzungen ein.
Auf der Performance-Seite gibt es hingegen keine Unterschiede. In beiden Steam Deck-Varianten steckt eine AMD APU basierend auf der Zen 2-Architektur des Chip-Herstellers. In der OLED-Variante ist die Kombination aus Prozessor und Grafikchip etwas kleiner, dies dient aber effektiv nur der Akkulaufzeit. Höhere Taktraten werden nicht erzeugt. Auch beim Arbeitsspeicher gibt es keine Änderung: Jeweils 16 Gigabyte LPDDR5 RAM werden geboten. Beim WLAN gibt es übrigens beim OLED eine Unterstützung für 6E, aber das nur nebenbei.
Gibt es ein Steam Dock?
Ähnlich wie bei der Nintendo Switch müsst ihr euer Steam Deck nicht nur im Handheld-Modus verwenden. Stattdessen ist auch ein Anschluss an einen Fernseher oder Monitor möglich, allerdins benötigt es dafür ein separat erhätliches Dock.
Das kostet von offizieller Seite aus 89 Euro und erlaubt es euch, euer Steam Deck im Docking-Zustand zu nutzen. Die Station umfasst sowohl einen HDMI-, als auch DisplayPort-Anschluss, verschiedene USB-Ports und eine Ethernet-Verbindung. Bestellen lässt sich das Steam Deck Dock ebenfalls über Valves Shop.
Alternativ könnt ihr aber auch auf Drittanbieter setzen. Der Markt gibt einiges her, teilweise könnt sogar richtig viel Geld sparen. Hier sei jedoch angemerkt, dass es keinen offiziellen Support gibt. Bei Problemen müsst ihr selbst auf Lösungssuche gehen oder auf Antworten vom jeweiligen Hersteller warten.
Welche Möglichkeiten zur Speichererweiterung gibt es?
Eine wichtige Sache wollen wir in diesem Artikel nicht außen vor lassen: Ihr könnt beim Steam Deck euren Speicherplatz recht simpel erweitern. Zum einen könnt ihr SD-Karten nutzen, genauer gesagt werden SD, SDXC und SDHC unterstützt. Ihr solltet jedoch darauf achten, dass ihr die bestmögliche Wahl trefft: Die jeweilige MicroSD-Karte sollte die Speed Class 10 haben und mindestens UHS-I unterstützen.
So nützlich und flexibel eine SD-Karte auch ist, so eignet sie sich eher für die Installation von kleinen Indie-Spielen. Moderne AAA-Spiele setzen in der Regel auf ein umfangreiches Texturstreaming und profitieren beim Thema Ladegeschwindigkeit von einer SSD. Auch das lässt sich beim Steam Deck umsetzen.
Valve hat darauf geachtet, dass der Handheld-PC gut modifizierbar ist. Dadurch habt ihr die Möglichkeit, eine alternative SSD einzubauen. Im Detail sollte es sich um eine M.2 2230 SSD handeln, da nur diese die entsprechenden Maße besitzt. Beachtet zudem, dass ihr beim Einbau des zusätzlichen Speichers das Risiko eingeht, dass eure Garantie erlischt – sollte also etwas schief gehen, seid ihr selbst dafür verantwortlich.
Falls ihr euch nach reichlich Überlegung für den Kauf eines Handheld-PCs von Valve entscheidet, dann gibt es vom Hersteller noch eine wichtige Warnung: Die Dämpfe des Steam Decks solltet ihr nicht einatmen.
Quelle: Steam, YouTube / Valve