Teamspeak 3 Server und TS3 Server sind heutzutage kaum mehr wegzudenken. Sprache ist eine mächtige Waffe, nicht nur im realen Leben, sondern auch in Computerspielen können ein paar Worte hilfreicher sein als eine ganze Wagenladung virtueller Gewehrmagazine. Die Teamkameraden vor einer drohenden Gefahr zu warnen oder das Vorgehen abzusprechend und Aktionen zu koordinieren ist ein Vorteil der, vor allem im Wettkampf mit anderen Spielern, durch kaum etwas auszugleichen ist. Und da die Finger während des Spielens an feste Stellen von Tastatur und Maus gebunden sind und Tippen mehr Zeit kostet als sprechen war die Idee nicht weit, einfach Sprache parallel zum Spiel zwischen den Spielern zu übertragen. Ein Wunsch den die beliebter werdenden MMOs wie Ultima Online und Everquest und die weitere Verbreitung von FPS (Quake, Unreal Tournament) und das beginnenden Aufkommen von Ligen und Wettbewerben verstärkten. Unterstützt von der langsam aber stetig steigenden Bandbreite in den Haushalten bot sich bald genug Raum für die technische Umsetzung dieser Idee. Mit Roger Wilco und dem (sogar mit eigener Hardware unterstützt) Microsoft Sidewinder Gamevoice kamen Anfang des neuen Jahrtausends die ersten Anwendungen auf den Markt die gut genug waren um eine größere Verbreitung zu erreichen.
Noch litten diese ersten Systeme unter diversen Kinderkrankheiten (das Microsoft Sidewinder Gamevoice unterstütze natürlich kein Linux) oder benötigten recht viel der knappen Bandbreite, so dass entweder Sprachqualität oder das Spiel darunter litten und so formierten sich einige Entwickler-Teams die nach eigenen und besseren Lösungen suchten. Eines dieser Teams brachte Ende 2001 die erste Version ihrer Software auf den Markt und machte damit den ersten Schritt auf dem Weg zu einer der erfolgreichsten Sprachsoftware überhaupt: TeamSpeak war geboren und schnell konnte man sich auch eigene Teamspeak Server mieten. Schnell fand TeamSpeak eine große Schar von Anhängern und wurde bald Pflicht in Clans in den vielen Ligen und unverzichtbares Hilfsmittel für Gilden und auch große Serverhoster (wie 4Netplayers) griffen bald auf diese Software zurück.
Die Grundgedanken von TeamSpeak( später TeamSpeak 2 und Teamspeak 3 ) waren damals noch die gleichen wie heute: Unabhängigkeit von Betriebssystemen, einfache Bedienung bei hoher Flexibilität und Anpassungsfähigkeit, geringer Ressourcenverbrauch und ständige Weiterentwicklung im Zusammenarbeit mit der Community, damit. Schon recht bald zeigte sich die Notwendigkeit die erste Version von TeamSpeak zu ersetzen und einige Dinge neu zu gestalten und so wurde nach etwa drei Jahren Entwicklungszeit die erste Version von TeamSpeak 2 veröffentlicht und setzte die Erfolgsgeschichte weiter fort. Während viele andere Projekte (auch Microsoft stellt seine Versuche ein) scheiterten oder aus anderen Gründen eingestellt wurden blieben die Entwickler von TeamSpeak ihrem Projekt treu und schafften auf Grund eines attraktiven Lizenzmodells schon bald den Sprung von einem Hobby-Projekt zu einer ernsthaften und langlebigen Software. Auch der TeamSpeak-Server wurde stets weiterentwickelt.
In den nächsten Jahren wurde TeamSpeak 2 immer weiter verbessert und bot über Jahre eine fast unerreichte Funktionsvielfalt (inklusive Aufzeichnung von Gesprächen, Moderationsfunktionen für Räume und viele Dinge mehr) die zusammen mit der hohen Stabilität und der weiten Verbreitung dazu beitrug, dass TeamSpeak 2 sich gegen die aufsteigende Konkurrenz (allen voran Ventrilo) behaupten konnte. Ebenso bot TeamSpeak dank der Unabhängigkeit von Betriebssystem und Spiel immer einen Vorteil gegenüber den Sprachfunktionen die nach und nach von den Spielentwicklern direkt in die Spiele eingebaut wurden, aber dennoch wurden es nach einigen Jahren deutlich, dass eine neue Version von TeamSpeak nötig sein würde..
Erst im Dezember 2009 wurde die erste Beta-Version von TeamSpeak 3 frei gegeben und es dauert fast zwei Jahre (August 2011) bis TeamSpeak 3 offiziell erschien und damit die Thronfolge antrat. Nachdem TeamSpeak 2 eine Weiterentwicklung gewesen war, hatten sich die Entwickler für TeamSpeak 3 für einen kompletten Neuanfang entschieden und somit unterscheidet sich die neue Version nicht nur innerlich sondern auch von der Funktionsweise deutlich von den Vorgängern. Neben einem modernen Design wurde die Userverwaltung und Administration komplett neu gestaltet und z.B. das Webinterface ganz gestrichen und in den Teamspeak Client integriert. Technisch machte TeamSpeak 3 einen großen Schritt nach vorne und überholte die Konkurrenzprodukte in den Punkten in denen TeamSpeak 2 noch Schwächen hatte. Auch der TeamSpeak 3 Server wurde deutlich verbessert, so dass vor allem die Latenzprobleme komplett behoben wurden und gleichzeitig wurde die neue TeamSpeak Version um viele Funktionen erweitert. Das erfolgreiche Lizenzkonzept (die kostenlosen Non-Profit Lizenzen erlauben es bis zu 10 TeamSpeak 3 Servern(TS3 Server) mit zusammen bis zu 512 Slots zu betreiben) wurde ebenso beibehalten wie die enge Kooperation mit langjährigen Hostern und der Tatsache, dass der Client für User immer kostenlos verfügbar ist.
Heute wird TeamSpeak 3 nicht nur von Spielern verwendet, sondern findet auch Anwendung in Firmen für Konferenzen, Schulungen und schnelle, gebührenfrei Kommunikation zwischen Mitarbeitern und Partnern. Auch die Entwickler von Spielen greifen inzwischen auf die langjährige Erfahrung der TeamSpeak Entwickler zurück und so findet die Software auch bei z:B. Americas Army 3 direkt Anwendung und wurde in das Spiel integriert. Ein Ende des Erfolges von TeamSpeak ist nicht abzusehen und auch dank der Zusammenarbeit mit der Community wird TeamSpeak 3 immer weiter entwickelt und verbessert.
Die Funktion
Wie aber funktioniert eigentlich TeamSpeak 3 und die TeamSpeak 3 Server und was läuft im Hintergrund alles ab? Die Grundidee war und ist, dass mehrere Personen sich miteinander unterhalten können und jeder gleichzeitig die Anderen hören kann und auch sprechen kann. So einfach die Idee ist, so komplex ist die Lösung und wie die lange Entwicklung von TeamSpeak zeigt hat die Optimierung Jahre gebraucht und ist noch lange nicht ganz abgeschlossen. Ganz entscheidend ist die Zweiteilung der Software in eine Serverkomponente(den Teamspeak 3 Server) und einen Clientkomponente(kostenlos zum Downloaden für unterschiedliche Betriebssysteme) die erst im Zusammenspiel miteinander das Funktionieren der Software gewährleisten.
Während der TeamSpeak 3 Server ständig an einem Ort läuft und rund um die Uhr erreichbar ist (am besten in einem Ort mit ausreichender Bandbreite, Infrastruktur und mit fester IP-Adresse, z.B. einem Rechenzentrum) und die Basis für die Kommunikation liefert, sind die Clients normale Programme bei den Benutzern die bei Bedarf gestartet werden. Verbindet sich nun ein Benutzer mit seinem Client zu einem TeamSpeak Server, so spricht der Benutzer über den Client eigentlich nur mit dem Server. Der TS3-Server verteilt dann in Echtzeit das gesprochene Wort an alle anderen Clients die mit ihm aktuell verbunden sind und sorgt somit dafür, dass jeder jeden hören kann. Dieser Umweg des Datenstroms (also der Sprache) ist nötig, damit jeder Client nur eine Verbindung aufbauen muss, was die benötigte Bandbreite ungemein reduziert. Man stelle sich vor, in einem Raum mit 20 Benutzern müsste jeder Benutzer zu jedem anderen eine Verbindung aufbauen und die Daten müssten von jedem Client an jeden anderen Client gesendet werden.
Schon von Beginn an war aber der Bedarf an weiteren Funktionen vorhanden, die ganz entscheidend für den Erfolg solcher Sprachsoftware waren. So gab es immer schon die Möglichkeit Räume (engl. channel) auf dem TeamSpeak 3 Server zu erstellen, denen die Benutzer beitreten konnten um unter sich zu sein. So konnten mehrere Gruppen von Benutzern ohne sich gegenseitig zu stören über ganz verschiedene Dinge sprechen. Weitere Funktionen sind die Möglichkeit Gespräche zu moderieren, so dass nur bestimmte Benutzer sprechen können, während alle anderen nur zuhören können, wobei das Rederecht von einem Moderator jederzeit erteilt und wieder entzogen werden konnte. Eine Verwaltung von Benutzern, Rechten und den leider unvermeidlichen Listen unerwünschter Benutzer ist ebenso von Beginn an Teil von TeamSpeak wie es auch weitgehende Individualisierungen des Clients sind (über die Einstellmöglichkeiten von Aufnahme- und Wiedergabe bis hin zu Skins die das Aussehen verändern). In der neusten Version von TeamSpeak 3 wurde nun der erste Stereo Codec eingefügt(Opus), da sich TeamSpeak auch zunehmend als Streamingplattform für Musik bewährt hat. Dazu passend gibt es auch extra sogenannte Sinusbots, die sich mit dem Teamspeak-3 Server verbinden und dauerhaft Musik, Streams, oder sogar lokale Musik abspielen.