Vieles, was Dungeon Siege seinerzeit ausgezeichnet hatte, wurde einfach heraus gebrochen und aus den belanglosen Überresten ein SciFi-Geballer gestrickt, das in jeder Hinsicht antiquiert, lieblos und langweilig erscheint. Charaktere und Story wirken oberflächlich und austauschbar, die Grafik völlig unspektakulär, die Physik-Engine aufgesetzt, die KI grenzdebil, die Steuerung passiv und sperrig, das Leveldesign vorsintflutlich und der Spielverlauf hoffnungslos monoton. Selbst der Mehrspielermodus ist nur noch ein Schatten seiner selbst: Maximal vier Gleichgesinnte können sich via Internet oder LAN an einer Reihe speziellen Missionen versuchen; die Kampagne bleibt Solisten vorbehalten, der mühsam hoch gezüchtete Story-Protagonist beginnt wieder bei null und auf den Servern herrscht zurecht tote Hose. Irgendwie macht der Koop zwar immer noch Laune und auch solo verfällt man irgendwann in ehrgeizige Sammelleidenschaft, aber echte Begeisterung kommt dabei nicht auf. Alles wirkt viel zu belanglos, linear und austauschbar. Das einzige interessante Element ist der mögliche Verlust der Menschlichkeit durch kybernetische Upgrades, was sich sowohl auf den Storyverlauf als auch das Arsenal an nutzbaren Waffen und Fertigkeiten auswirkt. Im Prinzip ist es aber egal, ob ihr eure Gegner als Mensch, Cyborg oder einer Mischung aus beiden eliminiert, denn das Säubern der Armstrong von Aliens, Robotern und Mutanten birgt weder Spannung, Überraschungen, noch bleibende Eindrücke. So etwas überhaupt als Vollpreisspiel anzubieten ist eine absolute Frechheit und ein verheerender Image-Schaden für Chris Taylor und Gas Powered Games. Gespielt, gelangweilt, vergessen.
Video „Promo“ zu Space Siege für PC
Mit Space Siege hat sich Taylor definitiv keinen Gefallen getan.