Der Multiplayer ist durchdacht aufgezogen, die Communtiy hat alles, was das Online-Spielerherz braucht, und die Kämpfe werden grafisch gut inszeniert. Jetzt die schlechte Nachricht: Es sieht besser aus als es ist – da geht es mir ähnlich wie bei einem Sahnehäubchen. Es wirkt lecker und schmeckt am Anfang süß, aber wenn man reinbeißt, ist dort nur heiße Luft. Denn in den Kämpfen bietet das Echtzeit-Strategiespiel nur Altbekanntes: Ihr ballert mit eurer Horde Roboter, Elfenmutanten oder Außerirdischer wie wild durch die Gegend, achtet darauf, dass kein Offizier den Abgang macht, und unterstützt von hinten mit Kanonen, Strahlern oder Zaubern. Das war’s eigentlich, denn bis auf gelegentliche Wiederbelebungssprüche gibt es in den unübersichtlichen Gefechten wenig zu tun. Wo bleiben Herausforderungen und Spannung? Es gibt auch kein echtes Ressourcenmanagement, das man sich zugunsten einer quasi von allein hoch zählenden Geldanzeige gespart hat. Keine große Taktik, keine Formationen und keine Hinterhalte. Das Spiel will auf Teufel komm raus einsteigerfreundlich sein, vergrätzt aber so echte Spieler und Genrekenner, da es für sie einfach zu wenig bietet – vor allem zu wenig frische Impulse. Am Anfang mag noch alles gefällig sein, aber das verliert rasch seinen Reiz. Zudem merkt man, dass der Hintergrund wenig durchdacht ist, da die drei spielbaren Völker schemenhaft bleiben. In der Welt nach dem Einschlag bleiben auch deshalb viele Fragen offen, weil es keine gescheite Story gibt, worunter letztlich auch die überflüssige Kampagne leidet. Der größte Reiz sollte ja vom Multiplayermodus ausgehen, wo man gemeinsam Riesenmonster vernichten kann. Die Frage ist, ob man angesichts der Austauschbarkeit der Spielmechanik auf lange Sicht genug Leute zum Zocken findet.
Video „Trailer 1“ zu WorldShift für PC
Zunächst die gute Nachricht: Das fertige WorldShift hinterlässt einen etwas besseren Eindruck als noch in der Beta-Version, denn es ist bis auf eine paar Übersetzungslücken durchaus professionell gemacht.