Veröffentlicht inTests

3dRudder (Hardware) – Das VR-Hoverboard?

Ein Analogstick für die Füße – mit dieser einfachen, aber geschickten Idee soll 3dRudder in VR die Move-Controller ergänzen. Einfach das Gewicht der Beine in alle Himmelsrichtungen verlagern – und schon läuft man z.B. in The Wizards in die entsprechende Richtung und hat die Hände frei fürs Zielen. Wir haben den klobigen PSVR-Controller einem Praxistest unterzogen.

© 3dRudder / 3dRudder/Sony

Einfache Einrichtung

Nur Sony selbst dürfte wissen, warum bei PSVR nicht der praktische kleine „Navigation“-Controller mit seinem Analogstick unterstützt wird. Im PS3-Zeitalter kam Sonys Gegenstück zu Nintendos Nunchuk schließlich auch in Shootern wie SOCOM: Special Forces zum Einsatz. PlayStation-VR-Spieler müssen dagegen auf einen Stick verzichten, wenn sie per Move zielen wollen – und genau dieses Problem soll 3dRudder aus der Welt schaffen. Hergestellt wird es von der gleichnamigen Firma, die von Sony sogar ein Branding als offizielles Zubehör bekommen hat.

Die Installation ist idiotensicher: Zunächst lässt man zwei kleine Plättchen auf die Oberseite einrasten, dank derer die Füße später stets ihre Position auf der Scheibe erfühlen können. Dann stöpselt man das Gerät mit dem rund dreieinhalb Meter langen USB-Kabel an der PS4 oder PS4 Pro an – und danach wird die Zusatz-Hardware einfach von unterstützten Spielen erkannt. Abschließend setzt man sich hin und stellt die Füße auf die Scheibe (stehender Betrieb ist nicht erlaubt). Das Ufo-ähnliche, schwere Objekt mit griffiger Weichplastik-Oberfläche ist auf der Unterseite nach außen gewölbt, so dass man es mit den Füßen in alle Himmelsrichtungen neigen kann – fast so, wie man das auch mit einem Daumen auf einem Analogstick macht.

Halbherzige Einbindung

[GUI_STATICIMAGE(setid=86795,id=92596827)]
Die PSVR-Version unterstützt laut offizieller Liste momentan 34 Titel, darunter z.B. Red Matter oder The Mage’s Tale. © 4P/Screenshot

Die Drucksensoren in der Hardware registrieren, wenn Gewicht auf der Platte lagert, so dass sie sie nach einem kurzen Druck mit den Händen oder quasi automatisch beim Betrieb einschaltet. Außerdem verbaut sind IMU-Sensoren für Drehungen und Beschleunigung. Weniger schön an der einsteigerfreundlichen Einbindung ist, dass es vom Entwickler der Spiele abhängt, wie gut die einzelnen Funktionen auf den entsprechenden Titel abgestimmt wurden – und wie viele Optionen es fürs Feintuning gibt. Der grundsätzliche Betrieb der sehr robust verarbeiteten, 119 Euro teuren Hardware funktioniert gut. Meist wird sie für die Laufsteuerung der Hauptfigur benutzt, wofür die Kippsteuerung mit den eigenen Füßen allemal präzise genug ist. Vorbildlich umgesetzt sind die Action-Spiele The Wizards von Carbon Studio und Sairento VR von Mixed Realms/Swag Soft. Dort gibt es zahlreiche Einstellungen, um die Handhabung auf eigene Bedürfnisse anzupassen.

In den Shootern Space Junkies und Wolfenstein: Cyberpilot wurde mir dagegen schnell schlecht, weil es kaum Optionen gibt. Der Knackpunkt daran: Beide Titel setzen standardmäßig eine Funktion für Rotationen ein. Sobald man die kreisrunde Scheibe nur ein wenig nach links oder rechts dreht, rotiert auch die Sicht im VR-Spiel. Ein nicht gerade magenfreundlicher Effekt, der sich in den genannten Titeln leider nicht deaktivieren lässt. Laut Anleitung gibt es zudem eine Funktion, bei der man nur die Fußspitze eines Fußes bzw. die Hacke des anderen anhebt – diese wurde in unseren Spielen aber nicht unterstützt.

Auch für den PC erhältlich

[GUI_STATICIMAGE(setid=86795,id=92596828)]
In Sairento VR lässt sich erfreulich viel konfigurieren. © 4P/Screenshot

Laut manchen VR-Tüftlern soll die Beschäftigung der Füße während des VR-Spielens übrigens allgemein der Motion-Sickness vorbeugen. Diesen Effekt konnte ich allerdings nicht feststellen. Wenn ich die Wahl habe, nutze ich für die gleiche Funktion weiterhin am liebsten die Analogsticks des DualShock4-Controllers oder der Touch-Controller von Oculus. Wer möchte, kann im offiziellen Store eine spezielle Unterlage für mehr Stabilität des 3dRudder erwerben, und zwar für 29,99 Euro. Außerdem existiert eine Variante des Fuß-Controllers für PC-VR („nur“ 99 Euro und in verschiedenen Farben), die sich auch an Microsofts Adaptive Controller für Spieler mit Behinderungen anschließen lässt.

  1. Da kann einem ja nur schlecht werden! Mit den Händen kann man es gut hinkriegen (hab selbst PSVR). Da wurde mir auch nie schlecht.
    Aber so ein Teil würde ich mir nicht zulegen. Bin es gewohnt mit Händen zu spielen und wenn ich dann mit den Füßen...Ne...
    Bestimmt gibt es bald noch Surfspiele wo man sich auf so ein Teil draufstellt. :roll:
    Jedenfalls die Hersteller von Kotztüten werden sicher profitieren. :lol:

Hinterlassen Sie bitte einen Kommentar.