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Age of Empires 4 (Taktik & Strategie) – Die zaghafte Rückkehr des Königs

Kaum zu glauben. 16 Jahre nach Age of Empires 3 wird die Echtzeit-Strategie-Reihe tatsächlich fortgesetzt. Allerdings gehen Relic Entertainment, World’s Edge und Microsoft bei Age of Empires 4 stark auf Nummer sicher und orientieren sich am legendären zweiten Teil. Was euch in der Kampagne, bei den Zivilisationen, auf den Mittelalter-Schlachtfeldern und bei der Technik erwartet, erfahrt ihr im Test.

© Relic Entertainment und World's Edge / Microsoft

Ein ausbaubares Fundament

Während die Age of Empires 2: Definitive Edition (2019) mittlerweile mit Koop-Kampagnen ergänzt wurde, fehlt dieses Feature bei AoE4 bisher. Immerhin kann man im Gefecht-Modus mit anderen Spielern gemeinsam gegen KI-Spieler antreten – oder auch solo (Siegbedingungen: Wahrzeichen zerstören, Heilig (Kontrolle über heilige Stätten) und Weltwunder errichten). Separate „historische Schlachten“ als anwählbare Szenarien fehlen ebenfalls. Ob die Entwickler das Spiel mit solchen Inhaltsupdates nachträglich versorgen werden, ist bisher unklar. Die Definitive Editions von AoE2 und AoE3 sind zumindest vorbildlich ausgebaut und verbessert worden – sowohl kostenlos als auch kostenpflichtig. Hoffentlich setzt sich das bei AoE4 fort.

Erwähnenswert sind noch fünf Aufgaben aus der Reihe „Kunst des Krieges“, in denen bestimmte Ziele als Herausforderungen auf Zeit gelöst werden müssen, was mit Medaillen honoriert wird. Hier können mehrere Spielaspekte (Wirtschaft, Schlacht, Belagerung) einstudiert und besser erlernt werden. Für Einsteiger gibt es übrigens ein ausführliches Tutorial, das ganz basal bei null RTS-Wissen anfängt und alles von der Pike auf erklärt.

Der Mehrspieler-Modus wirkt noch recht übersichtlich. Neben Koop-gegen-KI-Gefechten gibt es „Schnelle Spiele“, d.h. Spieler-gegen-Spieler-Matches (von 1v1 bis 4v4) mit Matchmaking-Funktion. Die Ranglisten-Kämpfe sind derzeit deaktiviert und sollen „demnächst“ eingebaut werden. Die Zuschauerfunktion ist hingegen schon nutzbar, man kann also bei Partien von anderen Spielern zuschauen. Zudem können eigene Matches in zwei Modi (Standard oder Sandbox; privat oder öffentlich) erstellt werden, wobei sich die Einstellungsoptionen auf das Nötigste beschränken. Ein Karten-Editor ist aktuell nicht enthalten, jedoch können Karten zufallsgeneriert werden – inkl. Seed-ID. Mods sollen irgendwann in Zukunft unterstützt werden. Einen Platz im Hauptmenü gibt es schon.
 
Das spielerische Vorbild ist Age of Empires 2

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Bei den Einheitentypen beschränkt sich AoE4 auf bekannte Truppen. © 4P/Screenshot

Spielerisch orientiert sich Age of Empires 4 an Age of Empires 2, mit leichten Ergänzungen aus dem dritten Teil. Man baut also eine Siedlung aus verschiedenen Gebäuden auf, produziert Arbeiter und Truppen, sammelt vier Ressourcen (Holz, Nahrung, Gold und Stein), erhöht das Einheitenlimit durch Häuser (max. 200), erforscht neue Technologien für Kampf & Wirtschaft und kümmert sich um die Verteidigung bzw. den Angriff. Vier Zeitalter werden pro Partie durchlaufen. Es beginnt mit dem Frühmittelalter bzw. dem „Dark Age“. Danach geht es in der Feudalzeit weiter, bevor man in das „Zeitalter der Burgen“ und letztendlich in die Kaiserzeit springt. Jeder Übergang in ein neues Zeitalter verspricht neue Technologien, Einheiten und Vorteile. Die so genannte „Age-Up-Mechanic“ beim Zeitalter-Übergang erfordert Entscheidungen bei den Wahrzeichen/Monumenten (vgl. AoE3), die gewisse Boni mit sich bringen.
 
Für größere Unterschiede sorgen die acht Zivilisationen, die sich verschieden spielen, obwohl der grundlegende Technologiebaum bei allen Zivs ähnlich ist. Während die Engländer mit den Briten aus Age of Empires 2 vergleichbar sind und ein sehr vertrautes Spielgefühl bieten, können die extrem mobilen Mongolen ihre Siedlungen komplett zusammenpacken und an einem neuen Ort wieder aufbauen. Die Rus sind waldverbundene Jäger, beim Delhi-Sultanat können Gelehrte alle Technologien kostenlos erforschen und Steuereintreiber sowie Dynastien beim Zeitalterübergang gibt es nur bei den Chinesen. Das Heilige Römische Reich verbessert seine Wirtschaft mit Prälaten, setzt stärker auf Infanteristen und kann Notfallreparaturen im Einflussbereich eines Dorfzentrums oder Bergfrieds vornehmen. Alle Zivilisationen haben also eigene Boni, Spezialisierungen und Einheiten, die für gute spielerische Abwechslung à la AoE3 sorgen, aber die Asymmetrie ist nicht ganz so groß wie bei den Fraktionen aus StarCraft. Im „Lernen-Bereich“ des Spiels werden die Unterschiede, Einheitentypen und Spielstile sehr vorbildlich vorgestellt.
 
Kavallerie, Bogenschützen und Pikeniere

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Seeschlachten sorgen für etwas Abwechslung. © 4P/Screenshot

Trotz der Unterschiede bei den Zivilisationen fühlen sich die Echtzeit-Kämpfe mit ihrem Schere-Stein-Papier-Prinzip (klare Stärken und Schwächen) und wenigen Spezialfertigkeiten ziemlich vertraut nach Age of Empires 2 an. Da sich die Truppentypen gegenseitig ergänzen, entstehen Verbände aus unterschiedlichen Einheiten, denen sich wenige Formationen zuweisen lassen. Formationen werden meist intelligent gebildet (Bogenschützen stehen also hinten) und bringen Vorteile wie eine einheitliche Marschgeschwindigkeit. Ansonsten ist das Sichtfeld durch den Nebel des Krieges beschränkt, Höhenstufen bringen taktische Vorteile und die Infanterie kann sich in Wäldern verstecken und andere Truppen – wie Kavallerie – überraschen. Auch Seeschlachten und Truppen-Transporte mit Schiffen sind möglich, der Fokus liegt jedoch auf Kämpfen an Land.

  1. Muss leider sagen, dass das Spiel Mitte Januar diesen Jahres etwas kaputtgepatcht wurde. Seither haben die das nämlich dahingehend geändert, dass die KI auf 'Sehr Schwierig' cheatet, sie hat doppelt so hohes Ressourceneinkommen, davor arbeitete diese effizient, aber ohne Cheats afaik. Die alte, nicht cheatende Version von 'Sehr Schwierig' ist nicht mehr auswählbar.
    Strunzdumme Änderung imho, Koop vs KI macht seither keinen Spaß mehr, weil 'Schwierig' im Vergleich zu passiv ist. Die sollten die alte KI wiedereinfügen und die neue als zusätzliche Option, aber nicht gleich ersetzen.
    /edit: Sie haben mit dem jüngsten Update die alte, nicht-cheatende 'sehr schwierige' KI wieder zurückgebracht.
    Zusätzlich gibt es im Menü neue Varianten zur Auswahl, die zusätzlich einen Bonus auf ihren Ressourcenabbau mitbringen.

  2. sourcOr hat geschrieben: 11.11.2021 22:17
    Die Grafik ist schwächer als ohnehin schon gedacht...
    Grafik bzw Präsentation allgemein. Vor allem im Vergleich zum Sound! :D
    das akustische Schlachtengetöse ist so over the top, dass es schon gar nicht mehr zum Spiel passt :lol:
    wenn man die Augen schließt und den Sound hört, denkt man an epische Schlachtenszenen mit riesigen Armeen, die in Formationen auf einander prallen, durchchoreographierte Kämpfe, Helden und dramatische Szenen wie in Braveheart, Gladiator (Anfangsszene) oder 300......
    doch dann öffnet man die Augen und sieht wie 3 Ritter 4 Bogenschützen mit schlechten Animationen vermöbeln :lol:

  3. Die Kampagnen sind reinster Durchschnitt. Also dafür braucht sich das Spiel echt niemand zu kaufen.
    - KI baut nichts, wirtschaftet nicht. Kloppt nur Einheiten raus oder kriegt welche via Spawns aus dem Off. Normales Age-Gameplay, bei dem man hier und da mal vom Gegner ein paar Dorfbewohner snackt die Gold schürfen, gibt es also nicht
    - Schiffe gibt es nur ein einziges mal zu sehen, wir bauen aber kein einziges während der vier Kampagnen
    - Niemand spricht, nur die eine Erzählerin. Du kriegst also keinen Bezug zu den Charakteren
    - Es gibt keine Cutscenes außer am Anfang und am Ende das bisserl Gejubel. Es spricht aber wie gesagt niemand, also passiert hier auch nichts großartiges
    - Der Dokumentarstil schadet der Immersion und ist reine Sparmaßnahme, weil man dann nur digital ein paar Silhouetten auf irgendwelche Ruinen plastern kann. Wer gerne während er Mittelalter-Spiele spielt Autos sehen will, wird natürlich bedient (.... ich weiß :mrgreen: ). Nachgestellt wie in guten Dokus wird hier auch kaum was. Ich glaube nur in der Mongolen-Kampagne haben sie mal ein paar Dudes, die in auf Pferden durch die Steppe reiten und einfachste Szenen nachspielen. Ansonsten beschränkt sich das alles tatsächlich auf das Anlegen von Rüstung o.ä. Ich bin glaube mehr war da wirklich nicht.
    Die Grafik ist schwächer als ohnehin schon gedacht, denn dass z.B. nicht mal die Pfeile vernünftig fliegen, sondern so komisch zielsicher runterknallen, sieht echt furchtbar aus und ist extrem auffällig. Rammen fallen bei Zerstörung auch nicht in sich zusammen, sondern machen *puff*, zerstörte Türme bleiben irgendwie so halb noch stehen... Budget hat wohl nicht für mehr ausgereicht. Du kannst net mal richtig reinzoomen um dir die Details anzuschauen, aber is vllt auch besser so.

  4. bigod66 hat geschrieben: 11.11.2021 12:19
    X5ander hat geschrieben: 11.11.2021 11:55 Im Multiplayer macht es mir aber wirklich Spaß, mehr auch wie AoE2 DE, da hatte ich aber auch meistens verloren, weil da eben doch viele echt gute Gegner dabei sind. In AoE4 ist das jetzt am Anfang angenehmer. :-)
    Ist nicht auch das Ranking System etwas besser als das von AoE2?
    Resp. bekommt man bei AoE4 Gegner mit etwa gleichen Niveau zugelost - so wie in Starcraft?
    so weiß ich das ja, Das klassische Ranglisten-Spiel ist ja noch ausgegraut, aber wie ich gelesen habe, kriegt man Gegner in etwa auf dem eigenen Niveau, wenn man ein "schnelles Spiel" macht.
    Problem bei AoE2 war eben auch, dass ich da über die Automatische Suche wirklich teilweise lange hab warten dürfen (speziell bei 2vs2 und aufwärts). Im 4er geht das jetzt merklich schneller. Wobei das natürlich immer von der Anzahl Leute abhängt, hören viele die nächste Wochen auf, wird es natürlich wieder weniger.

  5. X5ander hat geschrieben: 11.11.2021 11:55 Im Multiplayer macht es mir aber wirklich Spaß, mehr auch wie AoE2 DE, da hatte ich aber auch meistens verloren, weil da eben doch viele echt gute Gegner dabei sind. In AoE4 ist das jetzt am Anfang angenehmer. :-)
    Ist nicht auch das Ranking System etwas besser als das von AoE2?
    Resp. bekommt man bei AoE4 Gegner mit etwa gleichen Niveau zugelost - so wie in Starcraft?

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