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Age of Wonders: Planetfall (Taktik & Strategie) – Strategie mit Kampffokus

Nach langer Fantasy-Tradition versuchen sich die niederländischen Triumph Studios, die 2017 von Paradox Interactive übernommen wurden, an einem Strategiespiel in einem Science-Fiction-Szenario. In Age of Wonders: Planetfall gründet man eine Kolonie auf einem fernen Planeten, beutet die Umgebung aus und liefert sich an XCOM erinnernde Taktik-Schlachten. Wir haben das 4K-Strategiespiel auf PC und Konsolen getestet.

© Triumph Studios / Paradox

Kampagne, Szenario und Multiplayer

Age of Wonders: Planetfall kann in der storybasierten Kampagne, in benutzerdefinierten Szenarien und im Multiplayer gespielt werden. In der Kampagne, die 13 Missionen (plus Tutorial) umfasst, spielt man jeweils zweimal die gleiche Fraktion und darf im letzten Einsatz entscheiden, mit welche Fraktion man das Ende bestreiten möchte. Außerdem sollen die Ereignisse aus allen vorherigen Einsätzen leichte Auswirkungen auf die finale Mission haben – so werden zum Beispiel getötete Helden nicht mehr auftreten.

In den Kampagnen-Missionen erfährt man Hintergründe über die Star Union, die einzelnen Fraktionen und das Planetfall-Universum an sich. Auf den Karten findet man Gebäude/Wahrzeichen, die in kleinen Nebengeschichten mehr Informationen über die Story ans Tageslicht bringen oder man trifft auf einheimische Nicht-Spieler-Fraktionen (wie Stadtstaaten aus Civ), die mit ihren eigenen Problemen zu kämpfen haben und den Spieler überaus reichhaltig und fast penetrant nervig mit Quests bzw. Aufgaben versorgen, die Rufsteigerungen, Ressourcen, Einheiten etc. versprechen.

Viele Aufgaben, spröde Präsentation

Durch die vorgegebenen Ziele und optionalen Aufträge wird man ziemlich stark durch die Missionen geführt – je nach Einsatz arbeitet man gleich an einem halben Dutzend an Aufträgen: Einheiten zerstören, Ressourcen liefern, Gebiet ausbauen, Einheiten finden, Areal erreichen usw. Dabei ist die Präsentation auf das Nötigste beschränkt. Sprachausgabe (englisch) ist nur selten vorhanden. Die Texte liegen in deutscher Sprache vor und sind bis auf wenige Ausnahmen (Beispiel: „Kolonie finden“ anstatt „gründen“) ordentlich

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Viele Ereignisse werden nur in Textform präsentiert. © 4P/Screenshot

übersetzt.

Die normalen Dialoge werden mit Textfenstern und nicht animierten Porträts dargeboten, wodurch die Entwickler einiges an Potenzial verschenken, denn die kümmerliche Präsentation steigt nicht gerade die Immersion. Zumal einige Quests zum Beispiel um „liebenswerte“ Roboter mit lautmalerischen Elementen im Text arbeiten müssen *Beep Boop Bleep*. Diese karge Aufmachung ist bedauerlich, da einige der Dialoge bzw. der Geschichten an sich, durchaus gelungen sind, während andere aus der Sci-Fi-Mottenkiste kommen oder anderweitig ihre Inspirationsquellen offenlegen. Ein Beispiel: Bei den Amazonen geht es darum, ob sie ihre eigene DNA verändern wollen/können und was das für ihr Menschsein bedeuten würde. Manches geht in der Kampagnen-Geschichte auch ein bisschen zu schnell, vor allem wenn es um Vertrauensbildung geht, wobei ohnehin zwei Missionen pro Fraktion schon ziemlich eng gefasst sind. Mehrere Stunden pro Mission müssen sowieso eingeplant werden, vor allem wenn man selbst kämpfen möchte.

Eigene Spiele und Szenarien

Bei den eigenen Szenarien, also bei freien Spielen, entscheidet man sich für eine von fünf Welten und kann einen Haufen an Optionen wie Spielgeschwindigkeit, Aggressivität der NPC-Fraktionen und der Spielwelt, Siegbedingungen und die Beschaffenheit der Welt selbst fest. Lobenswert ist, dass die kleinen Story-Elemente, die mit Wahrzeichen und anderen Objekten auf der Karte verbunden sind, auch im freien Spiel präsent und nicht nur auf die Kampagne beschränkt sind. Bis zu zwölf Spieler dürfen an den Partien teilnehmen (Teams sind wählbar) und die maximale Größe der Karten ist deutlich über denen aus der Kampagne.

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Wahrzeichen werden normalerweise von einer Armee verteidigt und können nur von einer Armee (und nicht den angrenzenden Bonus-Einheiten) attackiert werden. © 4P/Screenshot


Im Mehrspieler-Modus können bis zu zwölf Spieler gegen- oder miteinander antreten. Der Titel unterstützt ebenfalls asynchrones Spielen auf PC. Man kann die Partie zwischen den Zügen beenden und bekommt eine Nachricht, wenn man wieder an der Reihe ist. Ein Paradox-Account für Multiplayer-Partien auf PC ist erforderlich. Eine Verknüpfung mit Steam-Account wird unterstützt.

Planetfall auf Konsole (Autor: Jörg Luibl)

Auf der Konsole lässt sich die Rundenstrategie der Triumph Studios durchaus angenehm spielen, zumal das Tutorial schrittweise in die Steuerung einführt und die Texte auch an großen Bildschirmen gut lesbar sind. Über den Analogstick ist die Kamera auf der Weltkarte zwar nicht drehbar, aber man kann sie über die Hexfelder bewegen und in die Gebiete hinein zoomen – allerdings wirken Figuren oder Gebäude aus dieser nahen Perspektive zu grob. Dafür gibt es übersichtliche strategische Planetenperspektiven, um das große Ganze der Sektoren und Ressourcen im Blick zu behalten. Außerdem kann man ein Kreismenü einblenden, um direkt auf Diplomatie, Modifizierungen & Co zuzugreifen. Sowohl der Ausbau der Kolonien als auch der optionale manuelle Kampf lassen sich über Schultertasten, Digikreuz & Co gut steuern. Fragen zur Benutzeroberfläche samt all ihrer zunächst verwirrenden Icons kann man beantworten, indem man diese z.B. über das Touchpad der PS4 einzeln zugänglich macht; auch ein Lexikon mit Suchfunktion hilft bei den Fragen im Einstieg.  Unterm Strich ist die Steuerung auf der Konsole zwar etwas zu fragmentiert (Gamepad, Oberfläche, Kreismenü, Hilfemenü etc.), was zunächst verwirrt und zu einigen Fehlklicks führt, aber nach einiger Gewöhnung ist sie brauchbar.

  1. hydro skunk 420 hat geschrieben: 23.08.2019 19:09
    HellToKitty hat geschrieben: 23.08.2019 14:58 Ich kann auch nur jedem empfehlen mit einem freien Spiel zu beginnen, weil die Kampagne schon erst mal recht tröge ist.
    Empfand ich zunächst auch so, wird aber mit der zweiten Mission deutlich besser. Dort öffnet sich das Spiel erst so richtig.
    Aber jo, ich hocke trotzdem weiter an meinem freien Spiel, bei welchem ich immernoch lebe.^^
    Ja, du hast recht. Die Kampagne gewinnt nach einer Weile deutlich an Schwung. Aber im freien Spiel habe ich einfach mehr Kopfkino. Diese höchst individuellen Geschichten, die sich dann in deinem eigenen Kopf entwickeln mochte ich seit jeher an 4x-Spielen.
    Ich mag die UI immer noch nicht. Mir ist es unverständlich warum man auf dem Schlachtfeld keine übersichtliche Liste mit den eigen Armeen hat, sondern alles immer selber suchen muss. Das selbe gilt für die strategische Karte. Man muss immer erst in das Armeemenü gehen um seine Einheiten zu finden. Die werden auch in der Übersichtskarte weder im Wirschaftsfilter (verständlich) angezeigt aber auch nicht in der Militäransicht. Warum? Ist das ein Bug, oder soll dieses "Finde-Waldo-Spielelement so sein?

  2. HellToKitty hat geschrieben: 23.08.2019 14:58 Ich kann auch nur jedem empfehlen mit einem freien Spiel zu beginnen, weil die Kampagne schon erst mal recht tröge ist.
    Empfand ich zunächst auch so, wird aber mit der zweiten Mission deutlich besser. Dort öffnet sich das Spiel erst so richtig.
    Aber jo, ich hocke trotzdem weiter an meinem freien Spiel, bei welchem ich immernoch lebe.^^

  3. Ich hab Planetfall jetzt ne ganze Weile gespielt und muss sagen, dass das Spiel an und für sich sehr gut ist. Leider ist das Interface ziemlich unübersichtlich und ist schlecht strukturiert. Die Grafik steht dem Gameplay auch ständig im Wege weil man es schwer hat die Einheiten schnell zu erkennen. Irgendwie ist alles zu überladen. Truppen sind nicht auf den ersten Blick von der Landschaft zu unterscheiden. Ich muss ständig zwischen Wirtschafts- und Militärkarte umschalten. Es ist nicht sofort ersichtlich welche Einheiten noch Bewegungspunkte haben und in welchen Modus sie gerade sind. Alles Fehler die man eigentlich leicht vermeiden kann. Das Spiel wäre mit übersichtlicheren 2D Karten sicherlich noch spaßiger gewesen. Man sollte im Kampfmodus auch unbedingt die Actionkamera ausschalten, weil dadurch alles übersichtlicher wird. Ich kann auch nur jedem empfehlen mit einem freien Spiel zu beginnen, weil die Kampagne schon erst mal recht tröge ist. Trotzdem ein gutes Spiel. Man kann sich sein Armee zusammenbauen wie man will und genießt unzählige taktische Freiheiten.

  4. Jop, das geht natürlich auch.
    Ich habe mich übrigens trotz stellenweise aussichtsloser Lage durchgebissen und einen der der Angreifer besiegen können (und damit gleichzeitig natürlich all sein Land und seine Bauten übernommen). Nun sollen die anderen zwei es ruhig weiter versuchen. :boxen:
    Doof nur, dass noch zwei weitere KI-Spieler mir wohl bald den Krieg erklären werden. :ugly:
    Alles nur, weil ich ständig verleumdet werde. :Blauesauge:
    Gegen ein oder zwei Gegenspieler kann man ja noch die ein oder andere Cyber-Attacke abwehren, aber ich musste ja unbedingt 12 KI-Gegner einstellen, und dann auch noch auf schwer.
    Aber durch den jüngsten Triumph habe ich nun wieder etwas Hoffnung. :)

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