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Animal Crossing: Let’s Go to the City (Simulation) – Animal Crossing: Let’s Go to the City

H.G. Wells hatte Recht, die Zeitmaschine existiert tatsächlich. Hier ein paar Pfirsiche pflücken, dort ein paar Gyroiden-Figürchen adrett ausrichten und zum Schluss noch ein gemütlicher Abstecher ins Dorf eines Freundes – ehe ihr euch verseht, sind ganze vier Stunden ins Land gegangen. In keinem Spiel verfliegt die Zeit so schnell wie in Nintendos spielbarem Bilderbuch Animal Crossing. Pünktlich zum Fest dürfen auch Wii-Besitzer Urlaub in der idyllische Parallelwelt machen und sich an ein paar neuen Ausflugszielen erfreuen.

© Nintendo / Nintendo

Moloch oder Kleinstadt?

Wie der Name bereits andeutet, macht ihr es euch diesmal nicht nur im eigenen Städchen gemütlich, sondern unternehmt außerdem Kurztrips in eine Metropole – oder was die Entwickler sich unter dem Begriff vorstellen. Obwohl euch der Busfahrer mit Horrorgeschichten über den Großstadtsumpf Angst einjagen will,

Auf dem Marktplatz in der kleinen »Großstadt« könnt ihr nach Herzenslust shoppen gehen.

besteht die Stadt nämlich lediglich aus einem beschaulichen Marktplatz, auf dem ihr euch mit einer Hand voll Besucher unterhaltet. Oder ihr frönt dem Kommerz in all seinen Facetten. Gebt euer Erspartes z.B. für sündhaft teure Designer-Möbel oder andere Dinge aus oder gönnt euch eine komplette Typ-Erneuerung beim »Friseur Shampudel«.

In Animal Crossing dürft ihr nämlich nicht nur eigene Klamotten und Tapeten designen, sondern auch euer Aussehen verändern. Nach der Entrichtung eines hübschen Sümmchens könnt ihr auch in der Gestalt eurer Mii-Figur durch das Spiel laufen. Habt ihr euch die Nase lang genug an den Schaufernstern platt gedrückt, kehrt ihr in die eigene Stadt zurück und baut dort euer neues Leben auf. Bis auf die neuen Ausflüge hat sich wenig geändert. Immer noch richtet ihr euer Zuhause gemütlich ein, lauft über idyllische Wiesen und haltet Schwätzchen mit den Dorfbewohnern, welche in Gesprächen niedliches Gebrabbel von sich geben. Oder ihr geht Angeln, fangt Käfer mit dem Kescher, pflanzt Obstbäume an und erntet die Früchte eurer Arbeit. Sogar der Erdboden birgt wertvolle Schätze: Fällt euch eine Unebenheit zwischen all den detailarmen Texturen auf, solltet ihr die im Laden erhältliche Schaufel zücken.

Virtuelle Realwirtschaft

Wenn ihr Glück habt, verbirgt sich unter der Oberfläche ein seltenes Fossil, welches ihr im Museum ausstellt oder – noch besser – ihr stoßt auf einen Gyroiden. Die kleinen Holzfigürchen besitzen keine andere Funktion als albern auszuschauen, noch albernere Drehbewegungen auszuführen und kranke Geräusche von sich zu geben. Doch genau deswegen eignen sie sich hervorragend als extravaganter Einrichtungsgegenstand.

Seht ihr einen Fisch im Wasser schmeißt ihr einfach die Rute aus und drückt im richtigen Moment auf den Knopf. Auch auf der Käfer-Jagd mit dem Kescher benötigt ihr kaum Geschick.

Unglücklicherweiseist herrscht in eurer Bude bereits mit zwei Gyroiden, einem Weihnachtbaum und einer Kerze akuter Platzmangel. Wenn ihr Abhilfe schaffen wollt, solltet ihr euch z.B. als Obstbauer versuchen. Pflanzt euch einen hübschen Hain aus Apfelbäumen und vertickt die frisch gepflückte Ernte, geangelte Fische und andere Waren an den Ladenbesitzer Nook.

Sobald ihr die Hypothek beglichen habt, baut ihr euer Haus in mehreren Stufen aus und verschafft euch Platz für all die Dinge, welche sich durch die zahlreichen Aktivitäten anhäufen. Ähnlich wie in Harvest Moon sind die putzigen Tierchen in Animal Crossing keine Partymuffel und organisieren diverse Veranstaltungen wie z.B. Angel-Turniere. Außerdem dürft ihr euren Mitbwohnern mit Briefen und angehängten Geschenken eine Freude machen, ihnen Ratschläge zu ihrem Outfit geben oder gleich höchstpersönlich in einem kleinen Editor Muster für die örtliche Schneiderei gestalten.