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Animal Crossing: Let’s Go to the City (Simulation) – Animal Crossing: Let’s Go to the City

H.G. Wells hatte Recht, die Zeitmaschine existiert tatsächlich. Hier ein paar Pfirsiche pflücken, dort ein paar Gyroiden-Figürchen adrett ausrichten und zum Schluss noch ein gemütlicher Abstecher ins Dorf eines Freundes – ehe ihr euch verseht, sind ganze vier Stunden ins Land gegangen. In keinem Spiel verfliegt die Zeit so schnell wie in Nintendos spielbarem Bilderbuch Animal Crossing. Pünktlich zum Fest dürfen auch Wii-Besitzer Urlaub in der idyllische Parallelwelt machen und sich an ein paar neuen Ausflugszielen erfreuen.

© Nintendo / Nintendo

Ausflug mit Hindernissen

Noch schneller kommt ihr zu Geld, wenn ihr ins Netz geht und exotische Früchte aus anderen Dörfern im heimischen Laden verhökert. Doch wie im echten Leben steht vor dem Vergnügen die Arbeit. Bevor ihr einen Ausflug in befreundete Orte startet, müsst ihr euch zunächst einmal mit Freundes-Codes herumschlagen. Auf eine Lobby, eine Spielersuche oder andere Online-Annehmlichkeiten des 21. Jahrhunderts müsst ihr leider verzichten. Stattdessen geht Nintendo auf Nummer sicher und warnt besorgte Eltern gefühlte zwanzig mal im Handbuch davor, ihren Nachwuchs mit Unbekannten spielen zu lassen und unflätige Worte ins Mikrofon zu krakeelen.

Bis zu drei Freunde können über das Internet euer Dorf erforschen und mit euch chatten.

Wenn ihr in eurem Freundeskreis oder in einem Internetforum Mitspieler gefunden habt, sind noch ein paar weitere Hürden zu überwinden: Ihr müsst die korrekte Kombination aus Freundescode, Nickname und Stadtname eurer Freunde eingeben und eure potentiellen Mitspieler müssen es euch gleich tun. Als nächstes lässt ein Spieler sein Stadttor vom Wächter öffnen und seine Gäste dürfen beitreten – sofern die Server nicht überlastet sind. Letzteres Manko trat bei unserem Test leider relativ häufig in Erscheinung. Macht euch schon mal darauf gefasst, minutenlang das nicht abschaltbare Midi-Geplärre an eurem Stadttor über euch ergehen zu lassen. Andernfalls riskiert ihr, dass ihr den angekommenen Besucher verpasst, wenn ihr nicht ununterbrochen auf die Glotze starrt.

Internationaler Obsthandel

Doch es lohnt sich, sich durch die vorsintflutlichen Schutzmechanismen zu kämpfen. Habt ihr euch in eine fremde Stadt vorgekämpft, könnt ihr ihn wie in der DS-Fassung nach Herzenslust erforschen, mit den Anwohnern reden und – noch wichtiger – exotisches Obst und andere Dinge einsacken, die es bei euch nicht gibt. Legt ihr beim Händler eures Vertrauens ein paar Euro mehr auf den Ladentisch, bekommt ihr das Bundle mit dem Wii-Speak-Mikrophon. Dank des kleinen Kästchens unterhaltet ihr euch bequem und ohne Kabelgewirr mit dem Gastgeber bzw. den bis zu drei Besuchern. Das verkabelte Mikro und eine daran hängende Box platziert ihr einfach in der Nähe der Glotze oder pappt es mit den beiliegenden Klebestreifen auf die Sensorleiste. Wenn ihr eure Anlage auf Zimmerlautstärke einstellt, kommt nur eure Stimme beim Gegenüber an – und zwar gut verständlich aus allen Winkeln des Raumes. Falls ihr eure Mitspieler nicht mit einer verrauchten Stimme verscheuchen wollt, dürft ihr mittels handelsüblichem USB-Keyboard chatten – oder ihr begnügt euch mit Fernbedienung und On-Screen-Keyboard.