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Assassin’s Creed Chronicles: Russia (Action-Adventure) – Sin City und die Oktoberrevolution

Zwischen dem ersten und dem zweiten Teil der Meuchelmörder-Chroniken lagen neun Monate. Auf den letzten Teil der Trilogie, der im Russland zur Zeit der Oktoberrevolution spielt, musste man hingegen nur vier Wochen warten. Gelingt Climax ein würdiger Abschluss für Assassin’s Creed Chronicles? Im Test geben wir die Antwort.

© Climax Studios und Ubisoft Montreal / Ubisoft

Das Beste zum Schluss?

Die auf drei Teile angelegten Chroniken werden erzählerisch durch ein Artefakt verbunden und zusammen gehalten, das einst Ezio Auditore gehörte. Und damit wird eigentlich die einzige Verbindung zu den „großen“ Assassin’s-Creed-Spielen hergestellt. Denn wie bereits in China und Indien übernimmt man mit dem schweigsamen Nikolai Orelov („Kolja“) einen Meuchelmörder, den man nur aus dem erweiterten AC-Universum kennt: Er war die Hauptfigur in den Comic-Büchern „The Fall“ und „The Chain“. Man lernt ihn hier im Rahmen der Oktoberrevolution kennen, wo er einen letzten Auftrag durchführen soll, bevor er in den Ruhestand geht und mit seiner Familie das vom Kampf zerrissene Land verlassen möchte. Er muss das angesprochene Artefakt aus den Händen der Bolschewiken stehlen. Dabei wird er Zeuge an dem Mord der Zarenfamilie, kann jedoch die jüngste Prinzessin, Anastasia, retten.

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Die Kulisse erinnert ebenso wie die Zwischensequenzen an die Filmumsetzung von Sin City. © 4P/Screenshot

Dies ist der erzählerische Unterbau, der ähnlich wie der gewählte Grafikstil deutlich düsterer ist als in China und vor allem dem farbenfrohen Indien. Hier dominieren Grau- und Rottöne, denen es gelingt, die beklemmende Atmosphäre der Revolution widerzuspiegeln. Zusammen mit dem körnigen Filter erinnert das Design stark an den Film Sin City, was per se ein interessanter Ansatz ist. Allerdings wirkt die 2,5D-Kulisse, in die man oder aus der man wie gehabt an bestimmten Punkten „rein“ oder „heraus“ laufen kann, unter dem Strich nicht mehr so beeindruckend – vor allem auch, wenn man die Räumlichkeiten betrachtet, die man betreten kann und die sich zu sehr ähneln.

Alles bleibt anders


Natürlich bleibt auch das Russland-Abenteuer der Chroniken in seinen Kernmechaniken unverändert: Es gibt weiterhin Parcours-Elemente, bei denen man über Hindernisse springen oder unter ihnen hindurch gleiten muss. Es gibt

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Ein Held inmitten der Revolution: Nikolai Orelov. © 4P/Screenshot

viele Situationen, in denen man den weiterhin innerhalb ihres Sichtkegels sehr aufmerksamen Gegnern aus dem Weg gehen muss. Wie in China oder Indien kann man die Wachen oder Patrouillen durch einen Pfiff ablenken. Und jeder Zwischenabschnitt wird je nach Vorgehen bewertet, die Punkte am Ende akkumuliert und bei entsprechenden Schlüsselwerten werden Verbesserungen freigeschaltet. Doch es gibt in der Moderne zahlreiche neue Optionen, die Nikolai zur Verfügung stehen. Zum einen kann er mit einem Greifhaken Schaltkästen in der Umgebung lahmlegen. Dadurch werden z.B. Lichter ausgeschaltet, so dass der Kegel, der den sichtbaren Bereich markiert, deutlich kleiner ist. Später kann er damit sogar Gegner ausschalten, indem er Pfützen unter Strom setzt oder sich die Leitungsfähigkeit bestimmter Steckdosen zunutze macht. Mit seinem Gewehr, für das er anfangs allerdings nur drei Schuss besitzt, obwohl er in den Zwischensequenzen stets mit einem prall gefüllten Patronengurt gezeigt wird, kann er ebenfalls Lichtquellen ausschalten – und natürlich auch Gegner, wobei nur in Ausnahmefällen auf den Schuss reagiert wird.


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