Veröffentlicht inTests

Baphomets Fluch 4: Der Engel des Todes (Adventure) – Baphomets Fluch 4: Der Engel des Todes

Ein blonder Held, ein mysteriöse Frau und ein dunkles Geheimnis, das die beiden ergründen müssen. Der vierte Teil von Baphomets Fluch: Der Engel des Todes setzt voll auf die Zutaten seiner erfolgreichen Vorgänger, wobei jedoch auch die Action nicht zu kurz kommt – allerdings viel gezähmter als beim actionlastigen Vorgänger. Ist das der Weg zu alter Klasse?

© Revolution Software / THQ

Was zu tun

Die Aufgaben sind meistens machbar, so dass ihr selten in die Komplettlösung blicken müsst. Oft müsst ihr nur jemand einen bestimmten Gegenstand geben und weiter geht’s. Oder

Überall warten kleine und große Rätsel auf euch, von denen die allermeisten lösbar sind. Nur ab und an wird’s unlogisch. 

ihr müsst irgendwo hochsteigen, um etwas zu holen, das euch dann wieder weiterbringt. Typisch ist auch, dass ihr Gegenstände mehrmals benutzen müsst, wie etwa eine feuerfeste Decke. Sie bleiben dann einfach in eurem Inventar, das nie sonderlich voll ist. Die Laufwege halten sich dennoch in Grenzen. Bisweilen müsst ihr etwas unter Zeitdruck lösen, etwa wenn der begehrte Eiswürfel in der Sonne schmilzt. Hier müsst ihr rennen.

Leider ist die Lösung der Aufgaben nicht immer unbedingt nachvollziehbar. Wieso solltet ihr auf die Idee kommen, nach einem gelösten Rätsel Georges patentierten Golfschläger gegen eine Kiste auszutauschen, um den ausziehbaren Klopper andernorts erneut zu verwenden? In der Situation wird für die meisten leider ein lästiger Rückweg nötig, bei dem ihr auch noch über einen Vorsprung zurück balancieren müsst. Schon eher sinnvoll ist das mit den toten Klopfkäfern, die angeblich die sündhaft teure Standuhr des kettenrauchenden Hoteliers annagen wollen.

Waschechte Logikrätsel wie die Hackeraufgaben sind selten. Dabei müsst ihr euch in ein System einhacken, indem ihr das Signal vom Anfang zum Ziel leitet. Das geschieht auf einer Minikarte mittels Spiegeln, die es in einem bestimmten Winkel ablenken. Bestimmte Punkte dürft ihr dabei nicht berühren. Das ist lösbarer, als es vielleicht klingt. Andere Aufgaben macht der PC gar von alleine, wie etwa das Entschlüsseln des Manuskripts oder das Eingeben eines Codes. Das ist sicher einsteigerfreundlich, dürfte aber einigen gegen den Strich gehen, die lieber selbst rätseln wollen.

Abgefahrene Dialoge

Auch wenn es zu Beginn nicht so aussieht, ist Baphomets Fluch 4 ein recht witziges Spiel. Die Story schafft es, Mystery, Spannung und Humor unter einen Hut zu bringen. Die Unterhaltung mit einem

Ein Gespräch mit dem Mafia-Metzger ist nicht nur erhellend sondern auch noch witzig obendrein. 

Metzger der Mafia ist sehr amüsant, da der sich betont zugeknüpft und wortkarg gibt. Zwischen den Zeilen schimmert aber durch, dass wohl auch Menschenfleisch in die Salami wandert. Später gibt George Anna Maria den Tipp, nicht die Salami der zweifelhaften Firma zu essen. In der Fabrik wird dann endgültig klar, dass der schon der eine oder andere Unliebsame verwurstet wurde. Es ist daher mehr als seltsam, dass das rabenschwarze Spiel von der USK „ab 6 Jahren“ freigegeben ist.

Echte Multiple-Choice-Dialoge mit mehreren Auswahlmöglichkeiten gibt es zwar nicht, aber immerhin könnt ihr das Thema einer Frage wählen. Die Antworten sind allesamt vertont, wobei die deutsche Sprachausgabe gelungen ist, auch es wenn keine Stimmen gibt, die man aus dem Kino oder Fernsehen sogleich kennen würde. Von lippensynchronem Sprechen ganz zu schweigen. Nur gelegentlich ist mal ein Tonfall eingestreut, der nicht ganz passen würde. So klingt George bisweilen wenig glaubwürdig und eher lächerlich. Leider müsst ihr die Ansprachen noch einmal anhören, wenn ihr etwas zweimal drückt. Abbrechen lassen sie sich nicht.

3D-Grafik

Baphomets Fluch 4 sieht trotz einer gelegentlichen Detailarmut zufriedenstellend aus, da es über eine moderne 3D-Grafik verfügt. Diese sorgt über weite Strecken für eine glaubhafte Darstellung des Abenteuergeschehens, das in ganz Europa spielt. Es gibt sogar ein paar Highlights, wie ein Zimmer, das sich im Spiegel an der Wand spiegelt. Es regnet und Rauch steigt auf, dazu gibt es die richtigen Geräusche wie Knarren, Wind oder Knistern. Solche Effekte sind selten, wie die nicht sonderlich ausgeprägten Schatten der Akteure zeigen. Bei den Personen gibt es erfahrungsgemäß mehr auszusetzen. Sie bewegen sich oft eckig, verhalten sich beim Treppensteigen seltsam und haben unbewegte Gesichter. Die Charaktermodelle sehen oft unförmig aus, wie etwa die in einigen Einstellungen spindeldürren Arme von Anna Maria. Auch die wenigen Pflanzen sehen eher armselig aus, wie sie da gerupft rumstehen. Hinzu kommen Clippingfehler, wenn George etwa in der Treppe und nicht drauf steht. Die Zwischensequenzen sind allesamt nur in Spielgrafik.
          

  1. Ich mag es trotz kleinen Macken!
    Meine Wertung
    Positives:
    + grandiose Geschichte mit viel Emotionen und einigen Wendungen
    + schöne Grafikhighlights (z.B. Lichteffekte, Fensterspieglungen, Wolken, Schatten...)
    + zufriedenstellende Animationen (z.B. umherflatternde Tauben)
    + oftmals nett anzusehende Kulissen/Orte
    + Sound und Musik sehr stimmig
    + stille und mysteriöse Atmosphäre
    + neues Hacksystem
    + abwechslungsreiche Rätsel
    + fordernder Schwierigkeitsgrad
    + anspruchsvolle Synchro
    + interessante und liebevoll gestaltende Charaktere mit bestimmtem Wiedererkennungswert (vom Alkoholiker bis zur Wache)
    + viele Schauplätze
    + sprizige Dialoge
    + viele Lacher
    + Mimik und Gestick überwiegend beeindruckend
    + spannende Sequenzen
    + zwei Charaktere spielbar
    + unerwartetes Ende
    + BF Flair
    + gute Point&Click (Tastatursteuerung ebenfalls zum Gehen möglich) Steuerung,...
    Negatives:
    - ...allerdings nur mit hochwertiger schneller Maus (!)
    - an einigen Stellen etwas detailarm geraten
    - Umsetzungen von Animationen schwächeln teils
    - Spielzeit könnte länger sein
    - einige unfaire Rätselpassagen, nur für richtige Profis
    Spielspaß: 85 %
    FAZIT: Ich mag Baphomets Fluch 4 sehr, da es besonders durch den Charme und der fesselnden Story Punkten kann! Das Stärkste an diesem Spiel ist sicherlich nicht die Präsentation sowie Handhabung, aber auch diese gefallen größtenteils!
    Das Wichtigste und Meiste bei diesem Adventure stimmt, sodass dieser Teil auch diesmal an ein, wenn auch kleines, SEHR GUT rankommt.
    Gruß
    Timo

  2. Man in the Box hat geschrieben:
    AddiXD hat geschrieben:schade habe mich sehr auf das Spiel gefreut und gehofft das es besser als BF3 wird :(
    Ich hatte es auch gehofft.
    Die 40€ hätte ich genausogut aus dem Fenster werfen können oder mir damit den Po abwischen können, wäre alles sinnvoller gewesen. :lol:
    Wenn du auf coole Point&Click-Adventures stehst, dann würde ich dir Undercover empfehlen. Das kommt zwar hier im Test nicht so gut weg (nur 69% :evil: - würde viel mehr verdienen), ist aber sicherlich im Bereich von Tunguska anzusiedeln (nur mit knackigeren Rätseln :wink: ).

  3. EvilNobody hat geschrieben:Findet ihr nicht auch dass die Stimme von George irgendwie anders klingt als in den Vorgängern? 8O
    Eigentlich nich...ich finde nur das sie sich "teilweise" komisch anhört...zb. wo er beim Vatikansvorplatz seine Stimme verstellt....dat hört sich an als hätten se da en anderen Sprecher genomm! Allgemein finde ich ja eh das se das Spiel total verschlampt haben wie ichs schon in meim vorherigen Beitrag geschildert hab!

Hinterlassen Sie bitte einen Kommentar.

Seite 1