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Barrow Hill: Der Fluch der Kelten (Adventure) – Barrow Hill: Der Fluch der Kelten

Was ist das Geheimnis von Barrow Hill? Wieso sind die verwitterten Steine in Cornwall so lange im kollektiven Gedächtnis der Einheimischen geblieben? War es das mythische Volk der Kelten, das dort seine Toten bestattete? Oder ist es etwas viel Älteres und Gemeineres, das im Boden schlummert? All diesen Fragen könnt ihr im gleichnamigen Adventure nachgehen, das bei Lighthouse und dtp auf Deutsch erschien.

© Shadow Tor Studios / dtp/Lighthouse Interactive

Rätsel mit Pilzen

Immer wieder kommt ihr in Situationen, in denen Köpfchen gefragt ist. Es handelt sich um durchweg klassische Rätsel: So müsst ihr euch Zugang zu den drei Motelzimmern verschaffen, die mittels eines

Na, wenn hier keine Geheimnisse schlummern, dann fresse ich einen Besen.

 Codes an der Tür gesichert sind. Es gibt auch zerrissene Texte, die ihr aus Schnipseln wieder zusammensetzen müsst. Natürlich gibt es auch Inventarrätsel, bei denen ihr einen Gegenstand verwenden müsst. So müsst ihr die Sicherung für das Licht in der Küche des Ratshauses reparieren. Wo eine Aktion möglich ist, zeigt euch der sich verändernde Mauszeiger an. Klickt ihr an einer solchen Stelle den passenden Gegenstand an, läuft der Rest von alleine. Das Handy lässt sich nur dort benutzen, wo ihr Empfang habt.

Ihr müsst allerdings schon exakt klicken, denn sonst entgeht euch was. Wenn ihr eine Schublade öffnet und dort drei Texte seht, dann müsst ihr auch alle getrennt anklicken, um die volle Information zu erhalten. Wer das nicht weiß und einfach dazwischen klickt, erfährt nur die Hälfte. Überhaupt gibt es viel zu lesen, was wiederum nicht jeden freuen dürfte. Ein bisschen für Archäologie, Übersinnliches und Legenden solltet ihr euch also schon interessieren, damit euch nicht langweilig wird. Die Reihenfolge, in der ihr die Rätsel lösen wollt, könnt ihr relativ frei bestimmen. Leider ist es öfters so, dass ich nicht mehr wisst, was ihr weiter tun sollt.

Irgendwann findet ihr ein Pilzbestimmungsbuch und einen Korb, so dass ihr euch auf die Pilzpirsch machen könnt. Was soll das nun wieder? Ganz einfach, ihr müsst den alten Göttern

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Opfer darbringen, um sie gnädig zu stimmen, die aus verschiedenen Sachen bestehen. Dabei helfen euch die Dinge, die die Archäologen schon ausgegraben und bestimmt haben. Dazu gehören Samen von Früchten, Salz aber auch die Sporen bestimmter Pilze. Gelegentlich stoßt ihr auch auf Rätselchen, die gar nichts mit der Handlung zu tun haben und nur der Erbauung dienen. So könnt ihr eine Postkarte aus Schnipseln zusammensetzen, was für Leute ist, die gerne auch mal ohne Sinn puzzeln.

Biedere Grafik

Optisch wirkt Barrow Hill leider reichlich bieder und antiquiert, was aber fast schon wieder seinen eigenen Charme hat. Ihr bewegt euch durch die aus gerenderten 2D-Hintergründen bestehenden

Grafisch wirkt es so bieder wie dieses Radio. Wer  jedoch die richtige Frequenz einstellt, nimmt am Schicksal der Moderatorin teil.

Welt, wobei die Orientierung in den Räumen bisweilen unter der unkomfortablen Steuerung leidet. Es gibt auch nur die feste Auflösung von 800×600. Bewegung ist in den Ansichten die Ausnahme, da es so gut wie keine Animationen gibt. Auch Zwischensequenzen gibt es viel zu wenig, die etwa immer dann kommen, wenn ihr etwas gelöst habt. Auf irgendwelche Augenöffner braucht ihr bei dem Spiel also nicht zu warten. Hier merkt man schon, dass die Entwickler nur ein kleines Team haben. Da das Ganze reichlich düster ist, schafft es das Spiel trotz der altbackenen Grafik, so etwas wie Stimmung zu erzeugen.

Beunruhigende Sprache

Die Sprachausgabe trägt auch ihren Teil dazu bei, dass ihr das Gefühl nicht loswerdet, dass hier irgendetwas nicht stimmt. Der Einsatz der deutschen Sprache erfolgt in wohldosierten Häppchen, die immer dann kommen, wenn ihr das Radio, Handy oder Tonband einschaltet. Das ist eure Nabelschnur in die Außenwelt, in der komische Dinge passieren. Zunächst ist die Moderatorin noch ganz locker drauf, dann aber bekommt sie immer mehr Zweifel, ob noch alles im Lot ist. Sie fordert euch als Zuhörer auf, bei ihr anzurufen, was eine Aufgabe für euch ist. Gelingt es euch, die Frau zu beruhigen? Ganz ähnlich ist es mit Bob, der sich im Büro eingeschlossen hat. Optisch macht sein Auftritt nicht viel her, aber seine Stimme klingt schon ziemlich irre.