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Battlefield Vietnam (Shooter) – Battlefield Vietnam

Donnernde Rotoren, tödliches Napalm, eine ganze gegen den Krieg demonstrierende Generation – mit Vietnam verbindet man nicht direkt Spaß. Da das aber mit dem Zweiten Weltkrieg auch nicht anders ist, und die Schweden von Digital Illusions aus dem Thema einen der spannendsten Team-Shooter getrickt haben, verbannen wir etwaige Moralfragen in den Kartoffelkeller, und sehen nach, ob uns im Dschungel noch mehr außer kreischenden Brillenträgern erwartet.

© Digital Illusions / Electronic Arts

Ich bin so allein!

Von 1968 bis 1973 erlebten die USA eine ihrer bislang größten Kriegspleiten in Vietnam. Dieses Szenario verpacken Digital Illusions, die Macher von Battlefield 1942, in 14 handliche Karten, auf denen ihr dem klassischen BF1942-Spielprinzip frönt: Zwei Teams kämpfen gegeneinander um die Vorherrschaft von Flaggen. Wird eine besetzt, verliert 

Im Kampf mit der KI: Eure Computerkumpels sind bestensfalls zum Üben zu gebrauchen.

der Gegner so genannte »Tickets«. Das sind einfach Punkte, die umso schneller heruntergezählt werden, je weniger Flaggen man besetzt hält. Ist der Zähler bei Null angekommen, hat das Team verloren – so einfach gewinnt man einen Krieg.

Obgleich das Spielprinzip nach Mehrspielergefechten mit bis zu 63 Mitspielern schreit, könnt ihr zuerst auch im Einzelspielermodus üben. Allerrdings gibt es momentan nur einen Modus, den »Instant Battle«, in dem ihr eine Karte auswählt, Zahl und Stärke der Bots bestimmt und loslegt. Die anderen Modi, die noch in unserer Preview-Version enthalten waren, sollen irgendwann per Patch nachgeschoben werden – offenbar bekommt Digital Illusions den Story-Modus und die Herausforderungen nicht mehr fristgerecht ins Spiel.

Dumpfbacken im Dschungel

Da man als Einzelspieler auf das Können seiner KI-Kumpels angewiesen ist, wird man mit Freude feststellen, dass die Bots nicht nur mehr oder weniger zuverlässig auf Befehle reagieren, sondern tatsächlich in Sachen »Flagge holen« dazugelernt haben. Allerdings wurden die Lektionen zum Thema »Flagge halten« wohl verschlafen, jedenfalls halten sich eure Kameraden lieber mit sinnlosen Scharmützeln auf, als nach den Basen zu sehen, während der Gegner eine Flagge nach der anderen abgrast. Gelegentlich rennen eure Einheiten auch wie aufgescheuchte Hühner zwischen zwei Punkten hin und her, so dass letzten Endes das Punkteholen – wie schon im Vorgänger – hauptsächlich auf euren Schultern lastet.

Alle Mann an Bord – sämtliche Fahrzeuge haben Platz für mindestens zwei Passagiere.

Auch in anderer Hinsicht versagt die KI kläglich: Der Benutzung der reichlich vorhandenen Fortbewegungsmittel. Wie gehabt könnt ihr alle herumstehenden Fahr- und Flugzeuge verwenden, seien es Panzer, Jeeps, Motorroller oder Amphibienmobile. Darüber hinaus beherrscht ihr auch den Luftraum mit Flugzeugen, und neuerdings auch Helikoptern: Schnelle MIG21-Jäger und brummelige Huey-Helis bringen Abwechslung in die Lauferei. Allerdings erfordern gerade die Hubschrauber dank Desert Combat-ähnlicher Steuerung allerhand Einarbeitung, wenn nicht jeder Start schon kurz darauf im dichten Dschungel enden soll. __NEWCOL__