Angesichts der schnellen stilvollen Action, die von einem Effekt-Gewitter angetrieben wird, das die Wii U wie von noch keinem anderen Spiel auszunutzen scheint, kann man viele Kleinigkeiten in Bayonetta 2 übersehen. Damit meine ich nicht nur die Eingänge zu den mitunter knackigen Herausforderungen, die sich in den Muspelheim-Abschnitten verbergen, die das Gegenstück zu den Alfheim-Portalen im ersten Teil darstellen. Auch nicht die anderen sammelbaren Objekte, die teils außerhalb des Spieles Sachen freischalten, teils in der Spielwelt nötig sind, um per Alchemie die Lebensenergie auffüllenden Lutscher herzustellen, die sich Bayonetta immer wieder sinnlich zwischen die Lippen schiebt. Es sind vielmehr die Verbeugungen vor anderen Spielen, die sich nicht nur beim Ankleiden mit einem der Nintendo-Kostüme wie „Held von Hyrule“ oder „Galaktischer Kopfgeldjäger“ sowie den folgenden Auswirkungen auf die Abschnitte zeigen, in denen man z.B. nicht mehr Heiligenscheine, sondern Rubine oder Münzen aufsammelt. Auch beim Leveldesign zieht Platinum immer wieder den Hut vor Klassikern. In einem Moment ist man mit einem an die Armored-Core-Reihe erinnernden Mech unterwegs, dann wieder jagt man wie in Space Harrier oder AfterBurner durch den Himmel. Die Möglichkeit, sich in Tiere zu verwandeln, kennt man zwar auch schon aus dem Vorgänger, doch hier wie da werden Erinnerungen an Spiele wie Okami oder auch die Castlevania-Reihe wach
Das Schöne dabei: Es bleibt bei Verbeugungen. Bayonetta wird nie zu einer blassen Kopie der Vorlage, sondern packt den unverwechselbaren Stil obendrauf – und das gipfelt dann meist in abgefahrenen Bosskämpfen, in denen man alle Register ziehen muss, wenn man gegen die Himmels- und Höllenkreaturen die Oberhand behalten und die dem endgültigen Tod gefährlich nah gekommene Jeanne retten möchte. Doch auch in diesen Gefechten macht sich bis auf wenige Ausnahmen der abgeschwächte Schwierigkeitsgrad bemerkbar. Vergleicht man die Auseinandersetzungen mit denen des Vorgängers, wird die Frustschwelle deutlich seltener angekratzt. Das soll nicht heißen, dass der Kampf der Hexe um das Leben ihrer Freundin zu einem unkomplizierten Spaziergang wird. Aber die Chance, Erfolg zu haben, ist hier ungleich höher als in Teil 1. Die Herausforderung konzentriert sich dann eher auf das Erreichen einer guten Level-Bewertung, die dann unter Umständen wieder Gelegenheit gibt, sich neue Kombo-Möglichkeiten in Rodins Bar „The Gates of Hell“ zu besorgen. Der in der Bayonetta-Welt neue Mehrspieler-Modus hingegen wirkt deplatziert. Wahlweise mit einem menschlichen Spieler oder mit einer passabel agierenden KI-Figur als Partner kämpft man in Arenen gegen die bekannten Gegner, die man allerdings selber auswählen kann. Das Spielerlebnis wird dadurch in keiner Form erweitert, aber immerhin kann man diese Gefechte nutzen, um seinen Währungsvorrat aufzustocken – man hat die Möglichkeit, Belohnung und Schwierigkeitsgrad durch Einsatz wertvoller Münze zu modifizieren.
Bekannt und anders im Wechselschritt
Ich kann Platinum Games bei der Kreation des Artdesigns keine großen Vorwürfe machen. Bayonetta 2 hat aber dennoch ein großes Problem. Und das hat nicht mit der Plattform zu tun, auf der es erschienen ist und die technisch nicht in der Lage ist, die Ideen der Designer auf den Bildschirm zu bringen – ganz im Gegenteil. Die farbefrohe und Effekt strotzende Kulisse kann sich sehen lassen und ist perfekt geeignet, um zu demonstrieren, dass die Wii U definitiv nicht zum alten Eisen gehört. Vielmehr sorgt der in vielerlei Hinsicht exzellente Vorgänger, der die Messlatte für Artdesign enorm hoch gelegt hat, dafür, dass der zweite Auftritt der Umbra-Hexe nur noch selten für die Wow-Momente sorgt, die Teil 1 prägten. Liegt es daran, dass man manche Abschnitte wieder besucht, die man schon gesehen hat? Teilweise. Liegt es daran, dass selbst neue gegnerische Engelstypen an ihre Kollegen erinnern, die der
Hexe schon vor vier Jahren das Leben schwer machten und auch hier wieder auftauchen? Mitunter. So hochklassig das Design nach wie vor ist, bleibt der Überraschungseffekt eher gering – natürlich nur, wenn man den ersten Teil kennt. Neulinge in der Bayonetta-Welt werden angesichts der fantasievollen Kreationen und Ideen, den man begegnet, vermutlich einige Momente erleben, in denen ihnen erst nach einigen Sekunden auffällt, dass ihr Mund ein staunendes „O“ formt.
Veteranen hingegen nehmen dieses Design als bekannt und gegeben hin – und werden schließlich doch noch angenehm überrascht. Denn die olle Hexe ist dieses Mal nicht nur auf himmlischen Pfaden unterwegs, sondern muss den Weg in die Vorhölle antreten. Und dieses Gebiet nutzt Platinum, um abermals zu zeigen, dass kreatives Level- und Gegnerdesign eine noch nicht ausgestorbene Kunst ist. Es warten neue Farbpaletten, neue Fortbewegungsmethoden und vor allem neue Gegnertypen, von denen einer dämonischer und teuflischer ist als der nächste. Von vielarmigen Derwischen über mechanische Albträume, mehrköpfige Dämonen bis hin zu überdimensionierten Alien-Rochen reicht das Repertoire, das einen in seinen besten (schlimmsten?) Momenten wieder fragen lässt, was die Designer für Zeug eingeworfen haben, um diese Fantasien zu erleben und wahr werden zu lassen – grandios!
87 Seiten hat der thread und ich kann hier das selbe posten wie ich im Bayonetta 2 Thread gepostet habe:
Der zweite Teil ist in jederlei Hinsicht für mich besser als der Erste.
nachdem ich das Sequel gespielt und 2 mal komplettiert habe ( Auf Mittel und Schwer , beide male min. Platin in jedem Level ) habe ich den ersten Teil wieder angefangen ( hatte ihn schon auf der 360 gepielt) und mir ist dann erst aufgefallen, wie poliert Bayonettas zweites Abenteuer ist.
Keine nervigen QTE , die falls man fehlsclägt zum sofortigen Tod führen.
Deutlich größere Waffenauswahl.
Abwechslunsgreichere Level, Gegner, Waffen, Musik einfach alles wurde verbessert.
Ich würde jedem, der eine Wii U beseitzt oder eine kaufen will, dieses Spiel empfehlen.
Und wenn man Bayonetta 1 noch nich gespielt hat , kann man sich für 50 Euro die Doppeledition kaufen und bekommt 2 großartige Spiele geliefert die einen 50+ unterhalten werden.
Krass hier gab es 10 Seiten Kommentare und keiner hat sich über seine Spielerfahrung ausgelassen.
Sega hatte den 2. Teil ja damals gecancelt, weil sich Bayonetta 1 auf PS360 zu schlecht verkaufte.