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Beyond Good & Evil (Action-Adventure) – Beyond Good & Evil

Seit heute ist Beyond Good & Evil HD für Xbox 360 erhältlich (die PS3-Variante wurde kurzfristig verschoben) – natürlich inklusive Achievements sowie höherer Auflösung. Aber viel wichtiger als dieser Schnickschnack ist der zeitlos spannende Inhalt. Dieser Klassiker wurde bereits 2004 mit Platin bei uns gefeiert. Rayman-Vater Michel Ancel präsentierte sich als Geschichtenerzähler ersten Ranges, der auch heute keinen Vergleich scheuen muss!

© Ubisoft / Ubisoft

Kleine Knobeleien

Sympathische Charaktere sorgen immer wieder für ein Schmunzeln.

Aha: „Schwachpunkt am Lufttank“ – also Laserdisc raus, Lufttank anvisieren und den Wächter ausschalten! In manchen Abschnitten ist kluges Teamplay nicht nur wichtig um zu überleben, sondern auch um überhaupt weiter zu kommen. Wenn Drahtgitter Wege versperren, Türen geschlossen sind oder Brücken herunter gelasssen werden müssen, sind entweder passende Schlüssel oder eure Helfer gefragt. Ab und zu gilt es zudem, Kisten zu verschieben, Stromversorgungen zu unterbrechen oder Codewörter zu knacken. Und das Schöne ist: Alle Rätsel und Knobeleien sind logisch aufgebaut.

Manchmal müsst ihr auch gezielt Kettenreaktionen auslösen: Erst das Dynamit vor die Brücke schieben, dann die Feuerqualle mit einer Stampfattacke in die Luft schleudern, diese dann mit einem beherzten Schlag Richtung Dynamit jagen, auf die Explosion warten und zufrieden die mittlerweile runtergekrachte Brücke überqueren.

Wettrennen & Minispiele

Mit eurem anfänglich armselig ausgerüsteten Hovercraft könnt ihr im Laufe des Spiels die Bucht von Hyllis erkunden sowie an mehreren offiziellen Wettrennen teilnehmen, um Geld und Perlen zu gewinnen. Aber in manchen Höhlen warten auch inoffizielle Hetzjagden gegen Schmuggler, die es in sich haben: Laserschranken, Speedteppiche, Fallgitter, Schussgefechte.

Selbst wenn man den Mix aus Rätseln, Kämpfen, Schleichen, Wettrennen und Aufrüsten auch woanders findet, werden die Teile nirgends zu einem derart lebendigen Ganzen verschweißt.

Und gegen Ende des Spiels dürft ihr sogar explosive Weltraumschlachten in einem Raumschiff austragen – mehr sei nicht verraten. Solltet ihr übrigens mal knapp bei Kasse sein, empfiehlt sich ein Abstecher in die Bar: Klassische Hütchenspiele und ein witziges Puck-Brett mit Suchtgarantie warten auf euren Einsatz.

Paparazzo & Großwildjäger

Eines der schönsten Spielelemente ist die Kamera. Sie spielt nicht nur eine politische Rolle, weil ihr damit wichtige Beweise sichern müsst, sondern auch eine zoologische und finanzielle. Jade ist ständig mit dem Forschungszentrum in Verbindung. Für jedes Foto gibt`s eine fette Belohnung in Form von Credits. In der Welt von BG&E lauern hunderte von Kreaturen, die ihr mit einem Schnappschuss verewigen könnt.

Darunter einfache Glühwürmchen, putzige Nagetiere, fliegende Mantas oder schreckliche Seelenfresser – die exotische Fauna ist beeindruckend. Man muss allerdings sehr geschickt sein und den Zoom richtig einsetzen, um ein Bild von den selteneren Tieren zu ergattern. Um so größer ist die Freude, wenn das Foto gelingt und im Gegenzug die Kasse klingelt.

Das Leveldesign ist stimmig, die Speicherpunkte passen und unnötiger Frust ist Fehlanzeige. Die Welt von Hyllis ist so faszinierend vielfältig.

Und ähnlich wie der Visor in Metroid Prime dient sie auch als High-Tech-Tool, das z.B. Auskunft über die Schwächen von Gegnern oder den Zustand von Materialien gibt. Fotografierte Wandkarten werden übrigens in 3D umgewandelt, und tauchen sofort in der interaktiven Karte auf – klasse! Vorbildlich werden hier eure Position, Speicherpunkte und der nächste Auftragsort angezeigt, damit Orientierungsfrust erst gar nicht aufkommt. Die Terminals zum Speichern sind übrigens so reichhaltig verteilt, dass man nie in nervige Wiederholungszwänge kommt.
 
Aufrüsten ohne Ende

In Mammagos Werkstatt gibt’s nicht nur coolen Raggae und lässige Nashörner, sondern jede Menge Ausrüstung für das Hovercraft. Ein Garant für die stetig hohe Motivation sind auch die vielen Möglichkeiten, sich finanziell, motorisch und kämpferisch zu verbessern: Ihr findet Herzen, die wie in Legend of Zelda eure Lebenspunkteanzeige erhöhen, könnt als Paparazzo euer Konto aufbessern oder in Höhlen und Gewässern nach Schätzen suchen. Und wenn ihr die kostbaren Perlen findet, lässt sich euer Hovercraft in einer Werkstatt vom armseligen Wellengleiter zur schnittigen Rennsemmel tunen – es gibt Sprung-Kits, Stabilisatoren oder Sternenantriebe. Und da immer wieder Angriffe von Aliens für Unruhe sorgen, sollte man sich auch schnell eine dicke Kanone mit mehrfacher Raketensuchfunktion zulegen.

Oder ihr investiert lieber in einen Detektor, um alle Perlen auf der Karte zu sehen. Oder in einen Sensor für versteckte Tiere? Oder einen Verstärker für Angriffe? Selbst Pey’J greift irgendwann zu Jet-Boots und packt den Turbo in die Sohle. Zwar erreicht das Arsenal an Gegenständen und Waffen nicht die explosive Vielfalt von Ratchet & Clank , aber die Upgrades reizen immer wieder dazu, alles zu erkunden.