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Biathlon 2005 (Sport) – Biathlon 2005

Wer von euch Biathlon vorwiegend mit langweiligen Fernsehübertragungen, Eiszapfen am Kinn und blamablen „Ehrenrunden“ assoziiert, der hat in etwa so viel Ahnung von dem Wintersport wie der Tester selbst. Ubisoft lässt euch mit Biathlon 2005 jetzt virtuelle Runden durch verschneite Wälder drehen. Warum uns dabei recht kalt wurde, klärt der Test!

© Geronimo Games / Ubisoft

Wie beim Ballerspiel?

Immerhin solltet ihr als hoffentlich schießerprobte Actionspieler keine Probleme am Schießstand haben, denn das Ballern funktioniert beinahe wie beim Shooter. Das Zielen auf die Scheiben gleicht dem Sniper-Modus manches Actionspiels. Sogar liegende und stehende Schießrunden gibt es. Erschwert wird es

Auch wenn es vielleicht ein wenig so aussieht, das ist nicht das neue Deerhunter!  

wie beim realen Biathlon dadurch, dass euer Läufer erschöpft ist und deshalb wackelt wie ein Kuhschwanz. Der Wind spielt allerdings keine Rolle. Wer sich vom Treffen abhalten lässt, legt bis zu fünf Strafrunden hin, bei denen man leicht den Drehwurm bekommen kann. Vom Schummeln hält euch leider eine unsichtbare Schranke ab.

Das Training macht’s

Bei der diesjährigen Ausgabe könnt ihr zu verschiedenen Wettkämpfen antreten, so dass ihr sowohl Sprint- und Verfolgungsrennen, Massenstart und Staffel nachspielen könnt. Jeder Athlet verfügt über neun verschiedene Eigenschaften wie Kraft, Schießtechnik oder Coolness, die ihr in der Karriere ganz ähnlich wie beim Rollenspiel selbst bestimmen könnt. Es existiert natürlich auch ein Wert für Kondition, der euer Durchhaltevermögen angibt. Im Wettbewerb solltet ihr euch das gut einteilen, denn wer immer nur volle Pulle fährt, dem geht bald der Saft aus. Trainieren lässt sich das aber nur in der Karriere.

Enttäuschende Grafik

Die Grafik von ist von der opulenten Optik mancher Sportspiele leider Lichtjahre entfernt. Die unbewegten Texturen von Landschaft, Gebäuden und Bäumen sind schlicht hässlich und erinnern oftmals eher an Bauklötzchen, denn an ein richtiges 3D-Wintermärchen. Euer Fahrer sieht nicht wirklich so aus, als würde er über den Schnee gleiten. Auch die Bewegungen der Strichmännchen gleichenden Zuschauer sind grotesk. Die wenigen Details wie Windräder oder Erdinger-Bierlaster passen oft nicht.

Im Karrieremodus könnt ihr euch einen Athleten nach Maß zimmern.

Clippingfehler kommen auch wie Schneeflocken in der Arktis vor. Übrigens: Wenn ihr glaubt, dass euer Monitor abgeraucht ist, dann keine Panik, denn das ist nur die Unschärfe, die auftritt, wenn euch am Holmenkollen mal die Puste ausgeht.

Geräuscharme Kulisse

Auch akustisch kocht man auf Sparflamme, denn es gibt viel zu wenig Geräusche. Zwar jubeln die Zuschauer und Schüsse peitschen durchs Rund, aber die typischen Geräusche während des Langlaufens, wie ihr sie vielleicht aus dem Fernsehen kennt, fehlen völlig. Hier herrscht Funkstille, was für die Atmosphäre tödlich ist. Außerdem sind es immer wieder dieselben Geräusche, die zu hören sind. Auch den Audiokommentar eines Sportreporters während der einzelnen Rennen vermisst man schmerzlich. Ziemlich nervig und dazu meist unpassend sind die gesprochenen Kommentare eures Trainers, der z.B. mehr Einsatz fordert.