Veröffentlicht inTests

Blackguards 2 (Taktik & Strategie) – Aufstand der Spinnenkönigin

Nur zehn Monate nach Blackguards veröffentlicht Daedalic bereits einen Nachfolger. Versprochen werden mehr Entscheidungen und ein verbessertes Kampfsystem. Ob das Taktik-Rollenspiel überzeugen kann, klärt der Test.

© Daedalic Entertainment / Daedalic Entertainment

Der Kampf der Spinnenkönigin

In Al’Anfa, tief im Süden Aventuriens, herrscht Krieg. Die fanatischen Söldner der stummen Legion bringen im Namen ihres Gottes Tod und Verderben über das Land. Von ihrem Gemahl Marwan in die Verliese unter der Stadt Mengbilla verstoßen und von Gift und Spinnenbissen entstellt, scheint ihre finstere Anführerin Cassia von Rache besessen. Doch wer ist diese gleichermaßen entschlossene und düstere Figur wirklich, die ihr verunstaltetes Gesicht hinter einer silbernen Maske verbirgt und deren Banner eine silberne Spinne ziert?

[GUI_STATICIMAGE(setid=77489,id=92497972)]
Ereignisse vor Kämpfen werden in Textform präsentiert. © 4P/Screenshot

Die Handlung von Blackguards 2 schließt einige Jahre nach dem Ende des ersten Rundenabenteuers von Daedalic an und ist deutlich spannender als das durchwachsene Klischee-Gemisch des Vorgängers. Die auf das wesentliche reduzierte Geschichte von Cassia und der stummen Legion wird zwar ohne große und Überraschungen erzählt, ist aber durch den scheinbaren Wahnsinn der Heerführerin und ihr gutes Erzähltempo interessant. Allerdings wird auf eine neue Gruppe verzichtet: die Helden Takate, Naurim und Zurbaran entstammen samt ihrer eindimensionalen Persönlichkeiten dem Vorgänger.

Heimeliges Heerlager und strategische Schachzüge

Scheinbar hat man bei Daedalic erkannt, dass ihnen das große und umfangreiche Rollenspiel auf der einen sowie die strategische Finesse im Rundenkampf auf der anderen Seite gleichzeitig nicht liegt. Aus diesem Grund fokussiert man sich bei Blackguards 2 auf ein Spielprinzip, das dem Ablauf von The Banner Saga ähnelt: Cassia

[GUI_STATICIMAGE(setid=77489,id=92497955)]
Die Kulisse wurde nur im Detail überarbeitet. Licht und Effekte wirken etwas stimmiger. © 4P/Screenshot

führt ihre Truppen auf der Strategiekarte gegen Stützpunkte und Städte des Feindes. Jede Eroberung bringt Boni, neue Ausrüstung und Vorteile für die Stumme Legion. Auf dem Weg nach Mengbilla können verschiedene Wege eingeschlagen und Nebenquests absolviert werden, um ihre Truppen zu stärken.

Während eines Angriffs werden dann nicht nur die Helden, sondern auch gesichtslose Soldaten in den Kampf geschickt, die die Gruppe unterstützen. Die kleinen Verbände aus Speerträgern, Schwertkämpfern und Bogenschützen, werden zuvor auf einem Auswahlbildschirm zusammengestellt. Die Klassen besitzen dabei eigene Ausrüstung und Attribute, die nur über Eroberungs-Boni verbessert werden können. So  hat man bei jeder Schlacht das Gefühl, Teil einer größeren Fraktion des Krieges zu sein. Dummerweise verliert aber die Armee so aber auch ihren Charakter. Die Söldner sind Klonfiguren, deren Verlust keine Rolle spielt, da es in den Reihen der Stummen Legion keine Erfahrungsboni oder Veteranen-Vorteile gibt. Zudem steht unbegrenzt sprachloses Menschenmaterial für die  Schlachten bereit, sodass Verluste völlig unerheblich sind.

  1. Also diese Vereinfachung war wohl mehr als nötig, ist nicht unbedingt mein Traum gewesen, selbst noch die HP selbst zu steuern (neben den tausend anderen Skills usw.), das wäre auch im P&P nix für mich, ich weiß schon warum ich immer D&D bevorzugt habe. Wobei zu meiner Zeit war das mit den HP noch nicht so bei DSA, Sternenschweif hatte noch keine selbst zu regelnden HP.
    Ansonsten ist nen sehr guter Nachfolger, bin noch ziemlich am Anfang aber gefällt mir besser als der erste Teil, der hat mir aber auch schon sehr sehr gut gefallen.
    Edit: Bin durch. Zum Ende hin muss ich sagen, hat er dann doch etwas nachgelassen, besonders diese Entscheidungen ganz zum Schluss halte ich bei so einem Spiel für eher kontraproduktiv. Fazit: Teil 1 gefällt mir dann doch ein wenig besser, wobei der zu lang war, Teil 2 hat einen sehr starken Anfang lässt leider zum Schluss nach, ist aber von der Länge her ideal.

  2. Find das auch alles nicht so schlimm - mag vereinfacht worden sein, ok, aber es ist immer noch lange kein DA:I oder so. Und man muss einfach auch ehrlich sein; braucht sich nur die Forenposts zu BG1 anguggn und die ganzen Leute, die sich da über das Spielsystem aufregen. Entw. machst dann halt Abstriche an den Massenmarkt, oder backst kleinere Brötchen, oder machst was ganz anderes. So übermäßig viel Handlungsoptionen haste da mMn nicht. ^^

  3. Der gewaltigen Argumentation eines 1600 J. alten (Schein-)Paktierers und Magiers wage ich nicht zu widersprechen. :wink:
    Teil 1 war hier ein wenig zu kurz gekommen, sowohl vom Test als auch von der Wertung. Leider sind die "Entschlackungen" des Teil 2 im Bereich des Charaktersystems zu finden. Die Entfernung des Charaktersystems - Attribute ist leider eine ziemlich unnötige Vereinfachung des ganzen. Das Spiel soll doch immer noch ein Mix aus RPG und Strategie sein, oder ? dann verliert der RPG aber durch die Entfernung eines solchen essentiellen Bereichs mehr und mehr an Substanz. Die interessanten Änderungen im Bereich der Strategie heben das aber fast wieder auf. Mehr Kampf muss nicht immer gut sein, hier aber scheint es zu helfen. Und da der Preis in Ordnung ist, das Preis/Leistung -Verhältnis stimmt und dazu noch eine DRM - freie Variante enthalten ist, sollten DSA - Fans sowieso zugreifen. Der Hintergrund stimmt ja noch einigermaßen.

  4. _Semper_ hat geschrieben:
    Nekator hat geschrieben:Schwach.. da wurde aus einem interessanten RPG/Strategie Mix ein "entschlackter" Strategie Murks und 4P verpasst es mal wieder, da wo es passend wäre aus der Masse der Spielemagazine herauszustechen und dies anzumerken.
    word!
    wird wohl auch daran liegen, dass einfach nötiges "fachwissen" oder interesse fehlt, um das wirklich zu erkennen und vergleiche ziehen zu können.
    Zumindest was RPG angeht lese ich die Tests aka "Verrisse" von Mecker-Birne Luibl sehr sehr gerne, da er als alter Pen 'n Paper- Zocker noch weiß wie "echte" RPG auszusehen haben.
    Gruß an Jörg :Häschen:
    @Topic: Wie ich hier letztens schon geschrieben habe: Eine dicke Lizenz eines großartigen RPG-Systems macht noch kein gutes Spiel...War abzusehen
    EDIT: es heißt Al'Anfa ohne "r"...

  5. Und woher habt ihr dieses umwerende Fachwissen? Wie ihr selbst anmerkt, die Masse der Spielemagazine sieht das anders. Bei Steam sind die negativen Reviews soweit ich das sehe auch alle wegen Bugs oder weil die Leute ein gänzlich anderes Spiel erwartet haben.
    Es ist nicht so dass ich denke das ihr unrecht habt, aber eure Meinung ist mit 0 Inhalt belegt, einfach nur eine Behauptung ohne jede Begründung. Warum soll ich euch mehr glauben als dem Test?

Hinterlassen Sie bitte einen Kommentar.

Seite 1