Bestien in Menschengestalt
Die Kämpferriege von Bloody Roar 3 rekrutiert sich aus vielen bekannten und wenig neuen Gesichtern. Zu den anfangs zwölf verfügbaren Fightern gesellen sich mit Maulwurf-Mech Kohryu und Chimäre Uranus gerade einmal zwei Bonus-Charaktere hinzu. Dafür verfügt jeder Kämpfer über drei verschiedene Outfits, die sich auch aufs Aussehen dessen Alter Ego im Beast-Modus auswirken. Das Move-Repertoire ist ebenfalls je nach gewähltem Fighter verschieden und erweitert sich um ein paar besonders brachiale Manöver, sobald man tierische Gestalt annimmt.
Den Beast-Modus erreicht man dabei durch simplen Tastendruck, sobald der entsprechende Energiebalken ausreichend gefüllt ist. Einmalig pro Kampf lässt sich, volle Beast-Energie vorausgesetzt, auch der so genannte Hyper-Beast-Modus aktivieren, der einen zwölf Sekunden lang zur ultimativen Kampfmaschine mutieren lässt. Die Transformationen und damit verbundenen Spezialattacken machen anfangs zwar Laune, sorgen spielerisch jedoch wegen der unausbalancierten Gegner-KI oft für ein heftiges Ungleichgewicht.
Alles unter Kontrolle
Die Steuerung ist äußerst simpel: So gibt es je eine Taste für Schlag, Tritt, Block und Beast-Modus bzw. Beast-Attacke. Sidesteps sind via Schultertasten ebenfalls kein Problem. Mit der Original-Konfigurierung sind selbst Würfe und der wichtigste Spezialangriff mit nur einer Taste möglich. Zudem verfügt jeder Charakter über knapp zwei Dutzend mehr oder weniger komplizierte Special-Moves.
Im Optionsmenü legt man Tastenkonfiguration, Schwierigkeitsgrad, Schlaghärte, Rundenzeit- und -anzahl, sowie Blutdarstellung, Dual-Shock-Vibrationen und Speicherfunktion fest. Zudem lassen sich hier bereits gesehene Bilder und Filmsequenzen, sowie Rankings und Statistiken ansehen. Schaukämpfe zwischen zwei CPU-Gegnern sind hier ebenfalls möglich. Durch besondere Leistungen lassen sich sogar ein paar Extraoptionen, wie beispielsweise ein Sudden-Death-Survival-Modus, freispielen.
Magere Präsentation
Grafisch macht Bloody Roar 3 zwar einen soliden, aber auch nur selten spektakulären Eindruck. Vor allem die schlichten Kampfschauplätze und die altbackenen Animationen und Effekte erinnern eher an einen PSone- als einen PS2-Titel. Lediglich die detaillierte Gestaltung der Charaktere weiß optisch zu gefallen. Interessant sind die teils interaktiven Arenen: Randbegrenzungen lassen sich nicht nur als Bande missbrauchen, sondern können teilweise auch beschädigt oder gar zerstört werden. In einer Stage bricht sogar der Boden ein, wodurch sich das Kampfgeschehen eine Ebene tiefer verlagert – Dead or Alive 2 lässt grüßen…
Während der Soundtrack mit seinen uninspirierten Synthie- und Hardrock-Stücken eher zum Stummschalten verleitet, sind die Sound-FX ganz passabel. Sprachausgabe gibt es nur selten und deutsche Texte überhaupt nicht, was angesichts der Textarmut aber auch nicht weiter tragisch ist.