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Californium (Adventure) – Wenn Spielrealität nervt

Die meisten Filmliebhaber werden Philip K. Dick mit Total Recall, Minority Report und natürlich Blade Runner in Verbindung bringen. Der 1982 verstorbene Schriftsteller war ein Meister der surrealen Science-Fiction, aber beschäftigte sich auch kritisch mit unserer Gesellschaft sowie der Frage der eigenen Wirklichkeit. Der TV-Sender ARTE widmet ihm in diesen Tagen einen Programmschwerpunkt – und ein Spiel, das für zehn Euro in vier Episoden bis Mitte März erscheint.  Das nennt sich „Californium“ und lockt wie der Meister in alternative Realitäten. Wir haben den ersten Teil betreten…

© Darjeeling, Nova Production / Neko Entertainment / ARTE France

Eine Hommage mit Absturzgefahr

Was ist das für ein Mist?  Ich befinde mich gerade im blauen faschistoiden Kalifornien und hätte nur noch ein Rätsel lösen müssen, um ins rote futuristische Kalifornien zu gelangen, da stürze ich in eine Sackgasse. Nein, kein klassischer Absturz auf den Desktop, sondern ein Fall durch das komplette Levelgerüst von Californium. Das ist manchmal so durchlässig wie ein Schweizer Käse. Es stinkt nur viel schlimmer, wenn man darin auch noch wie blöde umherirrt und keinen Weg mehr herausfindet.

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Californium versetzt euch in die Rolle des erfolglosen Autoren Elvin Green. © 4P/Screenshot

Der Ärger ist folgendermaßen entstanden: Als ich mich in einem Büro zum x-ten Mal in die richtige Position bringen wollte, damit endlich ein Aufflackern von Licht dafür sorgt, dass dieses grelle H-Zeichen sicht- und damit klickbar wird, bin ich zu weit nach hinten gegangen und durch die Wand gefallen. Die sollte eigentlich solide sein, selbst wenn man dieses Abenteuer in der Rolle des drogenabhängigen Schriftstellers Elvin Green erlebt, der sich mit Halluzinationen und Abstürzen bestens auskennt. Ab und zu deuten auch Verzerrungen in der Kulisse auf LSD & Co…

Rätsel öffnen alternative Realitäten


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Was will die Alte vor dem Apartment? Das komplett statische Figurendesign wirkt wie ein Fremdkörper in der psychedelischen Kulisse. Es gibt keine Dialoge, man hört nur zu. © 4P/Screenshot

Ist auch kein Wunder, denn aus seiner Egosicht ist das Jahr 1965 geprägt von beruflichem und privatem Versagen – er kann kaum eine Zeile schreiben, die Rechnungen stapeln sich neben Flaschen und die Frau ist verschwunden. Es ist also ein Scheißjahr für Elvin. Dass man sich da schon mal in eine andere Realität wünscht, ist verständlich. Umso verführerischer und zynischer klingt die Stimme des Erzählers, der genau diese Lösung anbietet, wenn sich der im Leben so oft gescheiterte Protagonist endlich mal beweisen kann. Hört sich gut an!

Aber was für Elvin ein Scheißjahr ist, wird für den Spieler leider auch ein Scheißspiel. Denn um in eine andere Realität zu wechseln, muss er immer dieselbe monotone Wimmelbildsuche starten: In einem Fernseher flimmert eine Zahl. Die gibt an, wie oft er irgendwo in der Nähe ein leuchtendes Symbol finden und anklicken muss. Mal ist das offensichtlich, mal verrät ein Flackern oder Ton die Position, mal muss man seinen Standpunkt im Raum oder der Höhe ändern, um es zu erkennen. Und manchmal zickt dieses System so zweideutig herum, dass man sich ständig hin und her bewegt: Ist das Flackern jetzt ein Bug oder ein Feature?

  1. ein spiel um klischees zu bestätigen.
    als ich gelesen hab, wer das spiel prodzier(t/en lässt) war klar wie es aussehen wird. 2d charaktäre im schlampigen europäischen comicstil, gepaart mit dem scharm 90er jahre lernspiele. ich wurde nicht enttäuscht ;)

  2. Leonardo Da Vinci hat geschrieben:@topic: ärgerlich! sieht stark nach ner alpha-version aus... und der umfang, na ja! würde mich mal wieder auf ein blade runner game freuen, das gabs schon lange nicht mehr.
    Au Ja.. Blade Runner war der Hammer. Das Spiel hatte eine Atmosphäre..unfassbar. Da wäre mal ne Neuauflage fällig.

  3. [...]Der TV-Sender ARTE widmet ihm in diesen Tagen einen Programmschwerpunkt - und ein Spiel, das [...]
    Wirklich? ARTE hat das Spiel entwickelt? ARTE?!! :lach:
    Bei aller Liebe zu Dick, aber denen hätte ich nichtgetraut ein SPiel zu entwickeln, das überhaupt in zweistellige Wertungsregionen vorstößt.
    Wenn ich an alternative Realitäten im Spielebereich denke, muss ich natürlich spontan an Bioshock Infinite denken. Es wäre ein Traum, würde Irrational Games (oder eher deren ehemalige Mitarbeiter) mal an einem Spiel werkeln, das sich mit Dick und seinen Werken beschäftigt... wenn stattdessen ARTE dahinter steht.... nunja...

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