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Call of Duty: World at War (Shooter) – Call of Duty: World at War

Mit Call of Duty: World at War lieferten Treyarch und Activision zwar einen kompetenten und gerade im Mehrspielermodus sehr unterhaltsamen Shooter ab, konnten aber nicht an die Genialität des vierten Teils anschließen. Im Falle der Wii-Version gibt es dieser Vergleichsmöglichkeit gar nicht – eine gute Ausgangsbasis!

© Treyarch / Activision

Mit Nunchuk in den Krieg

Technisch ist die Wii-Version beeindruckend: Zwar mangelt es an Details und guten Lichteffekten, aber die Geschwindigkeit ist meist flüssig. Links im Bild seht ihr übrigens das gelbe Fadenkreuz, das den zweiten Spieler symbolisiert – der Koop-Modus findet findet wie bei Lightgun-Shootern auf einem Bildschirm statt.
 Die Wii-Version ist im Großen und Ganzen identisch zu den großen Versionen: Die Kampagne läuft exakt gleich ab, die Missionen sind ebenso unverändert wie die Zwischensequenzen sowie der Zwang zur deutschen Sprache. Und auch technisch ist das Gezeigte (mit Ausnahme des bedrückend hässlichen Unterwasser-Verzerreffekts) beeindruckend: Die Geschwindigkeit geht nur höchst selten spürbar in die Knie, grundsätzlich stürmen Japaner und Deutsche ruckelfrei auf euch zu. Klar mangelt es im Vergleich an Details und hochauflösenden Texturen, aber das erwartet man auf der Plattform auch nicht anders. Viel ärgerlicher ist der Verlust von wirkungsvollen Lichteffekten, die für einen großen Teil der Atmosphäre zuständig waren: Die Hinterhalt-Szene im ersten Level »Semper Fi« z.B. ist aufgrund der Abwesenheit des blassen Lichts der Leuchtrakete gar nicht als solche zu erkennen.

Die Shooter-Steuerung ist grundsätzlich einer der Knackpunkte auf Wii, ich habe schreckliche Erinnerungen an Call of Duty 3. Dieses Mal sind keine Albträume zu befürchten, denn die Entwickler haben die Kontrolle sauber hinbekommen: Ihr bewegt das Fadenkreuz frei über den Bildschirm, die Ego-Perspektive schwenkt automatisch mit, sobald man sich dem Rand nähert. Das erfordert Gewöhnung, klar, funktioniert aber unerwartet gut – wenn man damit leben kann, dass das hektische Geschehen dadurch automatisch etwas träger wird. Um endlose Fuchteleien zu vermeiden, gibt es außerdem eine sehr nützliche Zielhilfe, die einen in der Nähe des Fadenkreuzes herumlungernden Feind automatisch ins Visier nimmt – anders wäre den krümeligen Banzai-Brüdern nur schwer beizukommen. Auch der Rest der Steuerung geht überraschend gut von der Hand: Ihr bewegt euren
Auch auf Wii erwartet euch eine geteilte Kampagne: Die eine Spielhälfte verbringt ihr mit den Amerikanern, die andere mit den Russen.
Soldaten mit dem Analogstick, ladet durch Schütteln des Nunchuks nach und geht mit einem Wiimote-Wabbler in den Nahkampf. Im Rahmen der Wii-Verhältnisse also fast schon das Optimum, aber natürlich nach wie vor kein Vergleich zur Präzision, die man mit einem guten Pad oder gar der unschlagbaren Maus/Tastatur-Kombination hat.

In Sachen Mehrspielermodi bietet auch die Wii-Version zwei Möglichkeiten: Nummer eins ist die kooperative Spielvariante, bei der ihr euch allerdings nicht zu viele Hoffnungen machen solltet. Die Darstellung eines Splitscreens hätte die gebeutelte Konsole wohl überfordert, auch online ist kein Koop erlaubt. Stattdessen greift ein zweiter Spieler einfach zu einem zweiten Controller und steuert ein zusätzliches Fadenkreuz auf dem Bildschirm. Klingt wenig spektakulär, ist auch wenig spektakulär, aber doch kurzzeitig unerwartet unterhaltsam – wenn der Partner keine Lust mehr hat, kann er jederzeit wieder aussteigen. Spielvariante Nummer zwei ist ein vollwertiger Online-Modus für bis zu acht Spieler: Zwar im Vergleich zu den großen Fassungen abgespeckt (es gibt nur Deathmatch-Modi und keine Vehikel), aber alles Wichtige wie das Aufstiegssystem sowie die Perks sind vorhanden. Und das Wichtigste: Selbst mit vollem Server läuft das Online-Spiel bemerkenswert flüssig.