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Codename Panzers: Cold War (Taktik & Strategie) – Codename Panzers: Cold War

Codename Panzers: Cold War? Das klingt nicht wirklich nach einem neuen Spiel – als kalter Aufguss entpuppt es sich auch. Obwohl jetzt alles nach dem Zweiten Weltkrieg in explosiver Tradition platt gewalzt und zerstört wird, hat sich am immergleichen Spielprinzip kaum etwas geändert. Das ist vielleicht gut für fundamentalistische Panzers-Veteranen, aber schlecht für jemanden, der auf taktische Finesse und modernen Spielspaß wert legt.

© InnoGlow / Atari

Für Nichttaktiker

Taktischer Verstand ist dabei kaum gefragt, was man schon daran merkt, dass man immer nur ein unkoordiniertes Rudel aus Fußkämpfern, Fahrzeugen und Panzern ins Feld führt. Bis auf die manuelle Lassomethode gibt es keine Möglichkeit,

In den Haufen aus Kriegsgerät und Mannen ist kaum Ordnung zu bringen. Von taktischem Vorgehen ganz zu schweigen.  

Formationen einzunehmen. So kann man auch nicht wirksam festlegen, wer vorne und hinten fährt. Schlecht für die Sanitäter und Pioniere, die oft in vorderster Front aufgerieben werden, wo sie eigentlich gar nicht hingehören. Hier wäre mehr automatisches Vorgehen ebenso wünschenswert wie beim in Deckung gehen, das nur die Gegner hinkriegen, die sich schön ducken. Im Gewusel des Kampfes ist es kaum möglich, mal Handgranaten einzusetzen, was gegen Fallschirmjäger und Schützen vonnöten wäre, die mühsam mit Schüssen niedergekämpft werden.

Flankenangriffe, Scheinattacken oder Umgehungsmanöver sind nur gefragt, wenn es das Skript mal ausnahmsweise zulässt, was viel zu selten der Fall ist. Die meisten Missionen hangeln sich von Ziel zu Ziel sogar die Nebenziele scheinen bei aller geheuchelten Spontaneität vorprogrammiert. Da wird zwar gesagt, dass man einen Brückenkopf einrichten kann, aber das ist geplant. Taktiker werden diesen Umstand bedauern, Einsteiger werde es begrüßen, denn für sie ist es von Beginn an machbar. Die Feinde treten selten in der Masse zu koordinierten Attacken an, weshalb es keine große Sache ist, sie auszuschalten. Der normale Schwierigkeitsgrad wurde seit unserer Vorschau etwas erhöht, was das Spiel jedoch nicht wirklich fordernd macht. Munitionsknappheit ist nicht zu befürchten, da man eigentlich immer genug zu ballern hat und Treibstoff gleich gar keine Rolle spielt.

Blasse Helden

Eigentlich will das Echtzeit-Strategiespiel auch mit seiner Geschichte punkten, die sich um zwei Kriegshelden der Europakrise dreht, wie der Dritte Weltkrieg hier heißt: Den Amerikaner Douglas Kirkland und den Deutschen Hans von Gröbel, die den Angriff der Sowjets als Verbündete abwehren. Obwohl Lieutenant Kirkland bereits ein bewegtes Leben in Nordamerika hinter sich hat und Oberst von Gröbel als Kriegsteilnehmer an Rommels Afrikafeldzug einiges zu erzählen hätte, bleiben die beiden seltsam blass. Der Spieler muss zwar dafür sorgen, dass die beiden überleben, die auf dem Schlachtfeld mitkämpfen, denn sonst hat man verloren. Aber darüber hinaus wachsen sie einem nicht sonderlich ans Herz. Es ist also kaum mit der Story früherer Panzers-Teile zu vergleichen, die doch etwas ausgefeilter war. Zudem werden hier die Russen stiefmütterlich behandelt, denn sie haben keinen Helden.

Nicht einmal für das eine oder andere Späßchen sind sie gut, obwohl sie regelmäßig vor und nach der Mission im Film zu sehen sind. Der Kampf gegen die Russen scheint humorlos abzulaufen, auch als der eine in Gefangenschaft gerät tut sich anders als in schmissigen Kriegsfilmen, die als Vorbild dienten, kaum was. Das einzige Aufregende ist, dass von Gröbel den Freikorps angehört, was wiederum ein historisch überaus unglücklich gewählter Begriff ist: Freikorps waren nämlich genau die Verbände, die sich in den blutigen Straßenkämpfen der frühen 20er-Jahre vieler Verbrechen schuldig machten – sie ermordeten z.B. politische Gegner wie Rosa Luxemburg. Das ist auch widersprüchlich, denn von Göbel kämpft ja auf Seiten der Westalliierten als Freiwilliger.

Explosive Inszenierung

Eines muss man zugestehen: Das Spiel ist technisch überaus professionell gemacht. Die Aufmachung stimmt, was man

Ein Spiel wie ein Actionfilm. Irgendwo fliegt immer irgendwas in die Luft.

immer wieder sieht, wenn sich Befehle ändern, kleine Filme ablaufen oder sich Szenen am Rande der Schlacht ereignen. Gleich in der ersten Mission stößt man auf einen Funkturm, der von den Russen besetzt ist. Als man das Ding beschießt, läuft ein Skript ab inklusive Video von der Erstürmung. Solche Ereignisse überraschen aber leider viel zu selten. Sonst zeigt sich das Spiel von seiner explosiven Seite, weshalb schon mal der halbe Bildschirm in Flammen aufgeht. Obwohl bei weitem nicht alles zerstörbar ist, tragen die Macher halt gern dick auf. Wem das gefällt, der ist hier richtig.

Auch sonst gibt es immer wieder Belohungen, mit denen nicht gegeizt wird. Übertrieben könnt man sagen, man nimmt mit 20 voll ausgerüsteten Panzern eine Mülltonne ein, die von einem schwach bewaffneten Russen gehalten wird und bekommt einen goldenen Orden, fünf Luftangriffe und ein halbstündiges Video spendiert. Manch einer von der PR-Fraktion wird das leicht, einsteigerfreundlich oder zielgruppengerecht nennen – ich hingegen nenne es schlicht übertrieben arrangierte Noob-Belohnung. Während der eine sich freut und per Hubschrauber gleich zwei nagelneue Panzer bestellt, frage ich mich, wann ich mir das verdient haben soll – da war doch gar nix zu leisten
       

  1. die bewertung ist gut ich bin damit einverstanden ( es gab auch einige bewertungen die ich nie nachfolziehen könnte zb Mount and Blade usw)
    das spiel ist so schlecht optimiert dass es auf meinen system laggt
    c2d e7300
    ati 4830
    2gb ram
    --->mit den system zock ich gta ohne probleme (auser kleine textur bugs wegen meiner ati karte)
    und das spiel ist unspielbar es ruckelt jede 2te microsekunde 8O

  2. Mal ganz von den Performance Problemen die wohl jeder hat , es laggt selbst im Offline Modus bei niedrigster Grafikeinstellung bei meinem Dual Core 3ghz 2GB Ram und Nvidia 8800 GS.
    Im Onlinemodus kann keiner ei Spiel erstellen, oder kaum einer und wer erstellen kann dem können die meisten nicht beitreten. Laut Atari Support kann man sich das nicht erklären.
    Ich habe alle von Gamespy angegebenen Ports geöffnet, aber klappen tut es trotzdem nicht.
    Mein Fazit, nach so langer wartezeit ein so schlecht vorbereitet und ausgearbeitetes Spiel anzubieten ist eine frechheit. Also werde ich mir wohl kein Spiel von Atari mehr zulegen.

  3. adhome hat geschrieben:Bodo fällt mir häufiger mit unlogischen Argumenten auf. Das geht so weit, dass er eine zerkratzte CD anmeckert.
    Hi adhome,
    das ist so lange her, dass ich noch nicht mal mehr weiß, welches Spiel es war. Ist auch besser so. Vergessen ist ne schöne Einrichtung, man muss es nur können!;-)
    Gruß,
    4P|Bodo

  4. Also irgendwie ist Bodo der einzige Redakteur, mit dessen Wertungen ich ganz oft eklatant nicht einverstanden bin. Außerdem: Panzers ein simples Ballerspiel? Diese Charakterisierung wird der Serie aber nicht gerecht!
    Schön, dass ihr harte Wertungen gebt. Gebt die aber bitte weiterhin Titeln wie G3: Götterdämmerung, nicht aber einem soliden, wenn auch sicher nicht brillianter Spiel wie Panzers.
    Gruß,
    MrM

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