Bei der Standardsteuerung im angedockten Betrieb bleibt es allerdings dabei, dass man die Steuerung mit ihren weitreichenden und teils verzahnten Möglichkeiten zwar als gelungen, aber weiterhin nicht intuitiv bezeichnen kann – obwohl das umfangreiche Tutorial versucht, einem die Feinheiten der Kontrolloptionen in Fleisch und Blut übergehen zu lassen. Mit dem linken Stick kann man den Cursor lenken, mit dem rechten unabhängig davon die Karte verschieben, um schnellstmöglich an die entlegensten Orte der Karte zu kommen. Zusätzlich zur Standardauswahl gibt es kontextsensitive Hotkeys, um bestimmte Aktionen abzukürzen wie z.B. das Rufen eines Bautrupps zur Verschönerung eines Domizils. Das ist auch bitter nötig, denn wenn es darum geht, aus einer Gruppe von Betriebszugehörigen den Vorarbeiter per Einzelklick herauszufiltern, kann es zu einem frustrierenden Trial&Error kommen. Oder aber man nutzt gleich die „Lassofunktion“ und markiert die gesamte Truppe. Doch so oder so ist die Möglichkeit, seine Leute hervorzuheben und ihnen Marsch- oder Angriffsbefehle zu geben, nicht ganz auf das mitunter herbe Anforderungsprofil abgestimmt.
Mobil ein Genuss
Schon ab Normal setzen einem die Gegner ganz schön zu, so dass man nicht nur damit zu tun hat, die Finanzen und die Laune der Mieter zu optimieren, sondern sich auch der immer härteren Angriffe erwehren muss. Und in diesen Momenten wird die Steuerung mit ihren eigentlich auf Tastatur und Maus abgestimmten auch auf Switch zu fitzelig. Man springt auf der Karte hin und her, verschiebt seine Truppen, Gangster sowie Unerwünschte und sieht ihnen schließlich bei ihren Auseinandersetzungen zu, die nach wie vor etwas an Wucht vermissen lassen. Die Kulisse möchte mit ihrer farbenfrohen isometrischen Ansicht den Charme der alten Zeit beschwören, schafft dies aber nicht immer und sieht in den misslungenen Momenten einen Tick zu alt aus. Das gilt gedockt auch für die niedrig aufgelösten Videosequenzen.
Mobil bietet sich jedoch ein anderes Bild. Die geringe Auflösung der Einspieler fällt hier nicht ganz so kritisch auf und vor allem die Steuerung ist im Vergleich zu den TV-Strategen ein Genuss. System 3 hat sich hier tatsächlich Gedanken gemacht und bietet den Unterwegs-Spielern ein schlüssiges Steuerungskonzept unter Einbeziehung des Touchscreens an. Ganz im Gegensatz zu vielen anderen Entwicklern, die keinen Grund sehen, den mobilen Spielern ein optimiertes Kontrollerlebnis anzubieten. Und das zeigt Wirkung: Auf einmal spielt sich Constructor Plus annähernd so gut und intuitiv wie einschlägige PC-Strategie mit Maus und Tastatur. Mitunter sind die Bereiche, die man in manchen Menüs antippen muss, zwar sehr klein ausgefallen und gelegentlich wird die Multitouch-Funktion etwas spät erkannt, doch mit nur geringer Gewöhnung navigiert man sich durch die Stadt und wählt Figuren oder Aktionen aus, als ob es selbstverständlich ist. Da sich zudem Bugs deutlich seltener sehen lassen, hat sich die Wartezeit auf die Switch-Version der Mixtur aus Aufbau- und Echtzeit-Strategie in jeder Hinsicht gelohnt.
Download kostet die Hälfte von Retail? Diese Entwicklung gefällt mir
Habe darauf gewartet. Die Touch-Bedienung klingt super. Ich habe oft nicht verstanden, warum Switch Spiele darauf verzichten.