Die Chroniken der Botengänge
In erster Linie will Vic in jeder Region des Planeten eine gewisse Anzahl an Kreaturen sichern. Nim’ar bezeichnet dieses Verhalten passenderweise als „Kreaturenkleptomanie“. Die Gebiete sind dafür mit Robotern ausgestattet, die Lebensformen um sich herum einsaugen, wenn ich diese mit Musik nah genug heranlocke.
Neben dem Füttern der Roboter gibt es auch eine Storyquest zu verfolgen, bei der ich, wenn ich es harsch runterbreche, pausenlos von A nach B geschickt werde. Eine Person will, dass ich mit einer anderen rede, die möchte dann einen Gegenstand gebracht bekommen, welchen ich dann einer weiteren Person überbringen muss und so weiter.
Ich bekomme dabei nicht mal ein simples „sammle zehn von diesem Item“ oder „mache folgendes als bestimmte Kreatur“. Wenn ich nicht gerade mit jemandem reden oder mich zum nächsten Ort begeben muss, überbringe ich Objekte, die oft in direkter Nähe der Auftraggeberin oder des Auftraggebers liegen. Und wenn ich doch weiter laufen soll, zeigt die Karte genau an, wo es hingeht.
Da brauche ich dann auch keine Nebenquests mehr von hilfsbedürftigen Naam, die so ziemlich genau dem gleichen Muster folgen. Na ja, ab und zu darf ich wenigestens mal ein eigens geschossenes Bild liefern, das geht gerade in die richtige Richtung.
Ava: Ein Planet ohne Sahnehäubchen
Apropros selbst geschossene Bilder, die Kamera ist ein weiteres Werkzeug, dass sich bei der Erkundung von Ava als wichtig erweist. Mit den Fotografien fülle ich nämlich die Sammlung Avapedia und erfahre so mehr über Fauna und Flora der Umgebung. Relevante Motive bringen außerdem Forschungspunkte, die sich im Fähigkeitenbaum für Verbesserungen von Effekten des Nafitar ausgeben lassen. Dadurch ergibt sich eine Zweckdienlichkeit für Wanderungen mit schweifendem Blick.
Abgesehen vom Füllen der Galerie und dem Einstecken diverser Pflanzen und Tränke bleiben allerdings nicht unbedingt viele Möglichkeiten, sich beim reinen durchqueren der Regionen zu beschäftigen. Zwar können praktische Erweiterungen der Ausdauer, Lebenspunkte und des Rucksacks gefunden werden, dafür weckt die Umgebung an sich eher geringe Neugierde.
Es existieren nur wenige Schriftstücke, die verstreuten Gebäude sind vergleichsweise leer und in der Natur verstecken sich kaum interessante Orte. Ich habe mich wirklich gefreut, als ich zum ersten Mal eine untersuchbare Statue entdeckt habe, musste dann aber schmerzlich feststellen, dass mir hier keine Informationen präsentiert werden. Es fehlt mir ein bisschen, die durchaus spannende Story und deren Hintergründe durch kleine Hinweise und reines Betrachten als lebendig wahrzunehmen.
Dafür gehört der Soundtrack und die generelle Atmosphäre von Creatures of Ava hervorgehoben. Das Design der zu bereisenden Abschnitte bietet ein perfektes Grundgerüst, das meiner Meinung nach lediglich besser genutzt werden könnte. Gepaart mit den lieblichen Klängen der musikalischen Untermalung fühle ich mich in der extra-terrestriellen Landschaft wohl, verspüre den Drang mich noch mehr darin zu verlieren.