Veröffentlicht inTests

CrossCode (Rollenspiel) – (K)ein altmodisches MMO

Schön, dass Deck13 und Entwickler Radical Fish Games das einst per Kickstarter finanzierte Spiel jetzt auch für PlayStation 4, Xbox One und Nintendo Switch herausbringen! CrossCode weckt nämlich nicht nur wohltuende Erinnerungen an selige Pixelzeiten, sondern ist auch ohne Nostalgiebrille ein fesselndes, großes Abenteuer. Dabei nehmen wir in unserem aktuellen Test natürlich vor allem die technische Seite der Umsetzungen unter die Lupe.

© Radical Fish Games / Deck13

Altes, neues Rollenspiel

Nicht nur mit Blick auf Grafik und Ton ist CrossCode ein klassisches Abenteuer, auch spielerisch und erzählerisch steckt viel Alte Schule drin. Immerhin übernimmt man mit Lea einen Charakter, der sich nicht an seine Vergangenheit erinnert und zu allem Überfluss noch nahezu stumm ist. Immerhin ist Lea – hier kommt ein wenig Moderne ins Spiel – keine reale Person, sondern Avatar in einem Online-Rollenspiel, dessen Sprachfunktion zunächst komplett blockiert ist und in dessen Rolle man sich durch eine virtuelle Welt kämpft und rätselt, die nicht nur wie ein MMO anmutet, sondern auch Titel wie Zelda nachahmt. Immerhin wählt man Schläge und Schüsse nicht aus einer Liste an Fähigkeiten, sondern löst sämtliche Aktionen wie in einem Actionspiel aus.

Wer sich vorab schon einen Eindruck von CrossCode verschaffen will, kann eine Demo auf Steam oder im Browser spielen.

Abgesehen davon wird der Titel Ende August für Switch und PS4 in einer Box veröffentlicht. Weitere Steelbook und Collector’s Editions sind für fast alle Plattformen bei Strictly Limited Games erhältlich.

Und auch der Soundtrack ist separat auf Bandcamp erhältlich, wo man die Musik komplett probehören kann. © 4P/Screenshot

Auf diese Art streift man durch relativ kleine nebeneinanderliegende Areale anstatt technisch zusammenhängende Kulissen und falls ihr wissen wollt, welche Stärken und Schwächen damit verbunden sind, verweise ich an dieser Stelle auf unseren Test der ursprünglichen PC-Version, denn das damalige Spiel wurde im Grunde unverändert auf die Konsolen übertragen.

Pixelpracht?

Vor allem auf PlayStation 4 und Xbox One sind Unterschiede dabei kaum nicht vorhanden; CrossCode läuft selbst auf den kleinen Versionen der Konsolen sauber. Verwunderlich ist nur, dass man das Bild auf PS4 nicht verkleinern darf, falls man lieber auf kleine statt auf große Pixel schaut. Womöglich wurde dieser Menüpunkt schlicht vergessen und kommt mit einem Update noch hinzu. Aber selbst wenn nicht: Ein Nachteil entsteht euch dadurch nicht.

[GUI_STATICIMAGE(setid=88781,id=92618514)]
Obwohl viele Kämpfe besonders beim mobilen Spielen unter einer niedrigen Bildrate leiden, ist auch die Switch-Version eine fantasievolle Hommage an Zelda und ähnliche Abenteuer. © 4P/Screenshot

Etwas anders sieht es nur auf der Nintendo-Konsole aus, denn die kommt mit der Umsetzung mächtig ins Schnaufen. Dabei empfinde ich es sogar als angenehm, dass das Spiel aufgrund der geringeren Auflösung auf einem großen Fernseher deutlich verpixelter aussieht als die anderen Versionen – dem altmodischen Charme steht das hervorragend. Bedauerlich ist aber, dass der Ablauf häufig durch ein kurzes Stocken unterbrochen wird und ohnehin weniger flüssig dargestellt wird als auf den stärkeren Systemen.

Nicht zuletzt fallen akustische Aussetzer in den ersten Sekunden nach dem Beenden des Schlafmodus‘ auf, doch das empfinde ich als insgesamt nicht störend. Ärgerlich ist vielmehr das ständige kurze Anhalten des Spiels beim Aufrufen eines Menübildschirms. Das ist kein richtig böser, auf Dauer aber doch merklich anstrengender Dämpfer, da man beim Ändern der Ausrüstung, dem Hinzufügen einer neuen Fähigkeit oder Einstellen der Party ständig aufgehalten wird.

[GUI_STATICIMAGE(setid=88781,id=92618513)]
Schon im ersten Dorf findet man Händler und zahlreiche, meist optionale Aufgaben. © 4P/Screenshot

Ein echter Stolperstein ist schließlich die stark einbrechende Bildrate, wenn viele Gegner sichtbar sind. Gerade dann müsste die Action eigentlich flüssig laufen, doch stattdessen muss man mit einer schwankenden Bildrate klarkommen, während man gleichzeitig auf etliche Feinde zielen und Animationen lesen soll, um ihren Angriffen rechtzeitig auszuweichen. Beides ist unter diesen Umständen aber längst nicht so gut möglich, wie es ursprünglich gedacht war – ein Problem, das im mobilen Betrieb zudem noch stärker auftritt als beim Spielen am Fernseher.

  1. Todesglubsch hat geschrieben: 09.07.2020 12:59 Alternativ würde es vielleicht auch mal toll, wenn Sony und Nintendo auch solche Deals knüppeln würden, damit nicht nur die MS-Fraktion sowas bekommt.
    Das wär tatsächlich mal wieder ganz cool...
    Ein paar mal gabs mit Rocket League, Hard Rivals, Disc Jam und Laser League ganz frische Titel... Dann gabs ja auch noch den Monat mit Grow Home wo man selbst entscheiden konnte welches Spiel es wird. Action Hank wär da noch besser gewesen aber, dass man Armello nicht gewählt hat ist für mich unbegreiflich. Ich glaub die Playlinkspiele wie Wissen ist Macht und Thats You waren auch zum Release.
    Das rechnet sich vllt. nicht jeden Monat aber alle drei Monate könnte man so ein Ding schon gern mal raushauen.
    10 Jahre Plus und ein in zwei Monaten veraltetes Sportspiel, die schlechte Konkurrenz von Uncharted und mit Erica wohl neben The Quiet man die am schlechtesten umgesetzten Spiele ihrer jeweiligen Genres in den letzten Jahren.
    Da hätte man gut man einen exklusives Spiel raushauen können wie The Order und dann noch ein Indietitel zum Auswählen oder so.

  2. Der Chris hat geschrieben: 09.07.2020 11:46 Inzwischen bekommen wir aber auch viele kleinere Retail Releases...es lohnt sich immer auch nochmal Amazon zu checken. CrossCode wird nämlich auch außerhalb von StrictlyLimited in einer Retailfassung veröffentlicht. (Hab ich mir gerade einmal vorbestellt) Inzwischen kommen Spiele in den normalen Einzelhandel bei denen ich vor einer Weile noch nicht damit gerechnet hätte.
    Wenn man die Chance auf eine normale Retailfassung hat ist das meistens schon seine 10-15€ günstiger als Limited Run und Co.
    Spitze, danke für den Tip. Hab bei Amazon bestellt.
    Ich kann 4players ja verstehen, es ist nicht immer einfach Retailversionen zu finden und zu listen, aber wenn ein Spiel normalerweise eben NICHT Retail ist, wäre doch ne Kennzeichnung schön, überlegt euch mal was das ist nicht schwierig glaube ich besser zu Kennzeichnen. Es gibt viele wie mich die den digitalen "Müll" nicht haben wollen, auch wenn es noch so günstig ist.
    Nochmal Danke an die User die mir Alternativen zeigen konnten, top!
    PS: Die Amazonverlinkung ist in der Blauen Box - aber - da kann man sich auch nie sicher sein ob das Retail ist oder nur nen Key, und solche Werbung wird von den meisten erfahrenen Usern eh als "Spam" gefiltert. Ist echt nicht einfach das Thema leider.

  3. Todesglubsch hat geschrieben: 09.07.2020 12:59 Wie schon im anderen Thread gesagt:
    Knapp 10€ mehr - und dann erscheint das Teil auch erst nen Monat später. Richtig Jubeln kann ich darüber nicht :(
    Andere Publisher packen in diese Retailversionen dann wenigstens Pseudokram (Sticker, Poster, was weiß ich) rein, um den Zusatzpreis zu rechtfertigen.
    Bin eher froh, dass es eine Standard-Retail überhaupt gibt. Die 10€ berappe ich für diesen Service gerne extra für Cartridge und Verpackung. Pseudokram will ich eigentlich nur in collectors edition haben. Mein aktueller Backlog ist so groß, dass es gern erst in 6 Monaten kommen kann - eben vorbestellt.

Hinterlassen Sie bitte einen Kommentar.

Seite 1