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D4: Dark Dreams Don’t Die (Adventure) – Surreales Comic-Abenteuer à la Lynch

Swery, der Regisseur von D4: Dark Dreams Don’t Die, hat sich vor kurzem darüber beklagt, dass der Xbox-One-exklusive Titel vom Microsoft-Marketing stiefmütterlich behandelt wurde. Auch wir sind eher per Zufall und nur dank des interessanten Comicstils auf den neuen Titel des Deadly-Premonition-Machers gestoßen. Besteht tatsächlich Anlass, das als Episoden-Adventure konzipierte Spiel totzuschweigen?

© Access Games / Microsoft

Fazit

Der Comicstil und in Grundzügen auch das mechanische Fundament mögen an die letzten Telltale-Abenteuer erinnern. Doch inhaltlich ist D4: Dark Dreams Don’t Die ein fantasievolles surreales Konstrukt um einen traumatisierten Ex-Cop, dessen Inszenierung sowie Charakterzeichnung die Handschrift von Spieleregisseur Swery (Hidetaka Suehiro) trägt. Und nachdem er in dem kontrovers diskutierten Titel Deadly Premonition aus dem Jahr 2010 bereits David Lynch’s Twin Peaks zitierte, ist es nicht verwunderlich, dass auch hier zahlreiche Anleihen bei dem US-amerikanischen Kult-Regisseur zu finden sind. Zusammen mit absurden Situationen, ausufernden Trivial-Dialogen à la Tarantino und mitunter explosiver Gewalt, die Abel Ferrara mit Stolz erfüllen dürfte, inszeniert D4 ein interessantes Mystery-Adventure im Stile von TV-Serien. Allerdings findet das Vergnügen schon nach zwei Episoden mit einem Cliffhanger ein vorläufiges Ende. Zudem bleiben die Ermittlungen linear, bieten einem keine Entscheidungen und abseits von akribischer Spurensuche auch keine komplexen Rätsel, während das unpassende Ausdauersystem eher für Frust statt für Spannung sorgt. Dafür überzeugt die optionale Kinect-Steuerung, die einen mit einfachen, aber sehr intuitiven Gesten durch die mysteriöse Comic-Welt führt. Ich hoffe, es dauert nicht lange, bis Microsoft und Access Games die nächsten Episoden veröffentlichen. So machen Adventure Spaß.

Wertung

One
One

Gelungenes Mystery-Adventure mit gut funktionierender optionaler Kinect-Einbindung und einem herrlich surrealen Grundton.

  1. Au ja, einen PC-Port würde ich mir wohl kaufen. Es ist der einzige Xbox One Titel, der mich interessieren würde. Aber die Konsole würde ich dafür nicht kaufen, zumal die Geschichte einerseits eben noch nicht fertig erzählt wurde und andererseits, weil ich Granfaloons Kritik nach der Sichtung einiger Videos gut nachvollziehen kann. Die Verrückt-Geniale Stimmung von Deadly Premonition wird wohl nicht erreicht, sehr bizarr ist das Game natürlich trotzdem und mein Interesse wurde immerhin geweckt.

  2. Meine Hoffnung liegt halt am bereits erwähnten PC-Port, der eigentlich bereits fertig ist. Aber wer weiß. Vielleicht braucht Swery bei allem, was D4 betrifft, erst Microsofts Zustimmung.

  3. Ja, es endet mit nem Cliffhanger. Und Aussicht auf die Vollendung gibt es auch nicht. Swery hat seit der Veröffentlichung versucht, D4 auf eigene Faust zu pushen. Von Microsoft kam ja nichts. Und dann eben die Games with Gold Aktion. Immerhin 1Mio Downloads.
    Aber im Gespräch ist D4 nicht.

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