Sehr ballerfreudige Raumfreunde haben außerdem schnell einen schlechten Ruf, der gleich in doppelter Hinsicht stört: Zum einen mag die Polizei keine Verbrecher im Sektor, zum anderen verweigern die entsprechenden Raumstationen die Landeerlaubnis – jedenfalls so lange, bis man seinen üblen Namen ganz unbürokratisch mit dem Scheckbuch aus der Welt schafft. Legt man an der Station an, wird die Darkstar One automatisch repariert und der Spielstand gespeichert. Die Freude darüber darf man nicht mit einem Mitspieler teilen – DSO hat keinerlei Multiplayermodus. Dafür aber einen ziemlich guten Soundtrack, der sich dynamisch dem Spielgeschehen anpasst und gerade im Kampf mächtig abgeht.
Mein Schiff, mein Schiff und mein Schiff!
Wing Commander, Privateer, die X-Spiele oder Freelancer boten über kurz oder lang einen beeindruckenden Flugpark – anfangs gurkte man im Raumschrott mit Propeller herum, später gab man im Weltall-Ferrari Vollgas. Hier ist das anders: Die Darkstar One ist von Anfang an ein gutes Schiff und sie bleibt auch das einzige. Natürlich darf man sie mit immer neuen Antrieben, Waffen, Schutzschilden oder sonstigem Schnickschnack ausstatten, aber das Schiff selbst wird nie gewechselt. Das richtig interessante Tuning gibt’s über die im ganzen Weltall verstreuten Artefakte: Das sind grün leuchtende Klumpen, die an bestimmten Asteroiden kleben und einfach aufgesammelt werden können. Das Schiff darf in den Bereichen Rumpf, Antrieb und Flügel aufgerüstet werden. Konzentriert man sich auf Ersteres, widersteht das Schiff u.a. weitaus mehr Gegnerbeschuss. Ein verbesserter Antrieb erlaubt höhere Geschwindigkeit und bessere Manövrierbarkeit, in die Flügel investierte Artefakte bringen z.B. zusätzlichen Platz für noch mehr Waffen. Das Suchen der Artefakte artet dankbarerweise nicht in Kleinstarbeit aus, denn betritt man einen Sektor, bekommt man gleich angezeigt, dass sich hier ein Artefakt befindet. Das muss man dann nur noch aus der Zielliste auswählen, den entsprechenden Asteroiden anwählen, den Nachbrenner einschalten, kurz abwarten und dann einsacken.
Der Wechsel zwischen den Systemen erfolgt ausschließlich per Hypersprung, ein direktes Fliegen ist nicht möglich. Der Sprung ist insofern umständlich, als dass man nicht einfach ein Ziel direkt ansteuern kann, sondern immer auf den Maximalradius des Antriebs achten muss – das endet in mehreren Hopsern zum Ziel, die dadurch in die Länge gestreckt werden, als dass das Sprungtriebwerk nach jeder Benutzung kurz neu laden muss.
Diese Pause kann zwar mit entsprechenden Upgrades verkürzt bzw. die grundsätzliche Sprungdistanz verlängert werden, dennoch wirkt das System etwas aufgezwungen. Außerdem darf nur gesprungen werden, wenn keine Gegner in der Nähe sind – hat man also die Polizei bzw. Piraten im Nacken, kann man nicht einfach türmen, sondern muss sich entweder durchkämpfen oder Geduld bei der Flucht beweisen. Die 4Players-Technikfront empfiehlt übrigens mit Nachdruck die Installation des Spiels auf der Festplatte – dadurch werden die Hypersprung-Übergänge weitaus schneller geladen.
Von den Schrecken der Zwischensequenzen abgesehen macht DSO gar keine schlechte Figur: Okay, die matschigen Texturen der Raumstationen sollte man nicht aus allzu naher Distanz betrachten, außerdem ist der Weltraum gelegentlich etwas zu bunt, was die Übersicht erschwert, aber das grundsätzliche Völlig-losgelöst-Gefühl ist überzeugend: Dichte Meteoriten-Felder, an allen Ecken und Enden herumschwirrende Raumschiffe und Frachter, gigantische Planeten, glühende Sonnen – eine sehr ansehnliche Leere. Die Entwickler reiten sehr darauf herum, dass das Spiel in voller HD-Auflösung läuft, in der es auch tunlichst gespielt werden sollte – denn in 720p sind die Texte schlecht lesbar, die Fontgröße wird nicht richtig nach unten skaliert. Unabhängig davon gibt es aber einen deutlichen Bruch zwischen Spiel und Zwischensequenz – Letztere sind deutlich niedriger aufgelöst. Davon abgesehen existieren einige Störenfriede im Grafikbereich: Gelegentlich geht die Framerate in die Knie (beim Kampf gegen viele Gegner, etwa beim Ausheben eines Piratennests oder in der Nähe einer großen Raumstation), die Anzeigen für Plasma- und Schubenergie sind kaum erkennbar, innerhalb der Rassen gibt es immer die gleichen Figurenbilder: Piraten, Kapitäne, Reptilien- , Insekten- und Froschwesen werden immer mit der gleichen Animation dargestellt, was spätestens beim Dialog mehrerer Vertreter einer Spezies albern aussieht.
Mit dem Testurteil habe ich sogar fast gerechnet!
Nicht meine Welt, Spiele außerhalb dieser Erdkugel sind weniger interessant!
Außer Dead Space
Ja, Freelancer fand ich auch Klasse....Schade das es davon keine Fortsetzung geben wird.
DSO fand ich damals echt schwach - zumindestens hat es mich nicht angesprochen.
Ich war schon verwundert als ich las das es jetzt nochmal für x360 rauskommt.
Schade das dieses Genre so wenig Nachschub bekommt.
Ich wär ja mal für ein X-MMO (wollten Egosoft das nich nach der Fertigstellung der X-Trilogie machen?) oder ein neues Freespace <3
An Freelancer schätze ich:
1. Einfache Steuerung, umfangreiches HUD, was aber nicht überladen war
2. Glaubwürdige Welt, keine übertriebene Fantasy-SciFi-Welt
3. Einzigartiges System-Design
4. Sehr gut inszenierte Story mit einigen Wendungen
5. Welt war offen, ohne leer zu sein
6. Modbar bis zum Umfallen und das bedeutet nahezu endloser Multiplayer-Spaß