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Das Schwarze Auge: Satinavs Ketten (Adventure) – Das Schwarze Auge: Satinavs Ketten

Kurz vorm Weihnachtsfest bringt Peter Jackson endlich den Kleinen Hobbit ins Kino. Wer nicht warten mag, kann schon jetzt auf Abenteuerreise gehen. Das Universum des Schwarzen Auges ist natürlich ein anderes, doch die Geschichten ähneln sich: In Satinavs Ketten macht sich ein unerfahrener Jungspund auf in die große weite Fantasy-Welt, um sein abgelegenes Heimat-Örtchen vor einer Krähenplage und einem geheimnisvollen Seher zu bewahren.

© Daedalic Entertainment / Daedalic

Heile, heile Gänschen

Anders als Edna-Schöpfer „Poki“ mag der Projektleiter von Satinavs Ketten, Matthias Mangelsdorf, keine Minispiele. Daher gibt es diesmal nur klassische Umgebungs- und Inventarrätsel. © 4P/Screenshot

Obwohl Geron kein Magier ist, beherrscht er als Magie-Dilettant ebenfalls ein kleines Kunststück: Er kann kleine Glasflaschen, Krüge und andere Gefäße mit Gedanken zum Zerspringen bringen. Im Laufe des Abenteuers muss ich oft davon Gebrauch machen. Ein Grüppchen finsterer Häscher will Geron z.B. mit einem Puppenkopf voller Magnesium ablenken. Doch da die improvisierte Leuchtgranate sich nicht entzündet, muss er nachhelfen: Ich hole das Inventar ins Bild, indem ich den Cursor an den unteren Bildrand bewege, klicke auf den Zerstörungs-Zauber und dann auf Puppenkopf. Mit einem Knall geht er in Flammen auf und die Helden können fliehen.

Nuris Feenmagie lässt sich auf ähnliche Weise einsetzen. Von solchen Spezialitäten abgesehen sind die Rätsel aber sehr klassisch gestrickt. Ich steuere stets nur Geron. Kombinationsrätsel gibt es nur, wenn Nuris Zauber gefragt ist. Besonders cool ist, dass sie kurzzeitig das Mondlicht bündeln kann und so dem in einer Mühle gefesselten Geron Licht macht. Hier macht es richtig Spaß, nach und nach mit kleinen Magie-Experimenten an

Im Gegensatz zu den detailverliebten Zeichnungen wirken die Animationen hölzern. Die Figuren laufen nicht so abgehackt herum wie in Edna bricht aus, besitzen aber trotzdem nur wenige Animationsphasen.
Im Gegensatz zu den detailverliebten Zeichnungen wirken die Animationen hölzern. Die Figuren laufen nicht so abgehakt herum wie in Edna bricht aus, besitzen aber trotzdem nur wenige Animationsphasen. © 4P/Screenshot

Scherben und andere spitze Gegenstände zu gelangen, bis die Fesseln schließlich durchtrennt sind.

Hinweismangel


An anderer Stelle gibt es aber auch frustrierende Kopfnüsse. Am schwierigsten wird es, wenn ich mich im späteren Spielverlauf in die speziellen Naturgesetze von Feen und anderen Wesen hineinversetzen muss. Dort muss ich die Regeln zu Wetter, Jahreszeiten und Düften befolgen und sogar optische Täuschungen überlisten. Ähnlich wie in The Book of Unwritten Tales gibt es auch hier an MC Escher angelehnte obskure Bauwerke. Anders als bei der Konkurrenz knausern die Entwickler hier aber zu sehr mit Hinweisen. Auch wenn ich das Inventar gründlich untersuche und sämtliche Dialoge abklappere, gibt es zu wenige Denkanstöße. Schade, dass Daedalic sich beim Rätsel-Design nicht so viel Mühe gegeben hat wie bei Harveys Neue Augen. Dort bekam man als hartnäckiger Spieler fast immer einen kleinen Tipp.

Schade auch, dass ich mich in einigen heiklen Situationen für eine Antwort entscheiden muss, diese aber keinen Einfluss auf den weiteren Spielverlauf nehmen. Davon abgesehen sind die Gespräche aber genauso gut gelungen wie die einfach animierten, aber stimmungsvollen Zwischensequenzen. Ich hatte richtig Spaß daran, die Einwohner Aventuriens auszufragen und immer mehr über ihre wundersame Welt zu erfahren. Es herrscht ein deutlich ernsterer Ton vor als in The Whispered World. Im Gegensatz zu Sadwicks ständigen sarkastischen Kommentaren reißt hier nur ab und zu jemand einen Witz. Auch die

-	Anstelle von Hilfe-Funktionen gibt es lediglich ein kurzes Tagebuch. Der Mauszeiger signalisiert auf Wunsch, welche Objekt-Kombinationen sinnvoll sind. Diese Kombinationshilfe und die Hotspot-Taste lassen sich auf Wunsch deaktivieren.
Anstelle von Hilfe-Funktionen gibt es lediglich ein kurzes Tagebuch. Der Mauszeiger signalisiert, welche Objekt-Kombinationen sinnvoll sind. Diese Kombinationshilfe und die Hotspot-Taste lassen sich auf Wunsch ausschalten. © 4P/Screenshot

gelungen Synchronisation trägt viel zur Stimmung bei. Sascha Draeger ist zwar nicht die beste Besetzung für Geron, liefert aber wie der Rest der Sprecher einen richtig guten Job ab. Vor allem die Betonungen passen fast immer bemerkenswert gut.

Bedächtige Piano-Klänge


Eine weitere Stärke ist der Soundtrack. Als ich das Spiel gestern Abend durch hatte, musste ich sofort die beiliegende Soundtrack-CD hören, weil mir die ruhigen Piano- und Gesangs-Melodien immer noch im Kopf herumgeisterten. Weniger gut in Erinnerung geblieben sind mir die technischen Probleme. Auch die Retail-Fassung muss zwingend bei Steam aktiviert werden. Da es zunächst einen Bug gab, ließ sich das Spiel in den ersten Tagen überhaupt nicht starten. Außerdem legt die Engine fast immer eine kurze Denkpause ein, sobald ich einen neuen Bildschirm betrete. Dann stockt der Mauszieger für rund eine Sekunde und manchmal hängt sogar der Sound. Das Problem lässt sich verschmerzen – nervig ist es natürlich trotzdem.

 

  1. Stimmt, bisher gab es keinen Abschnitt mit mehr als 3 Arealen. Wobei ich schon sagen muss, dass die die Daedalic-Mechanik natürlich immer die gleiche ist, was ich aber auch recht angenehm finde, vor allem den Verzicht auf QTEs. Nicht das die bei sowas wie Telltale nicht spannend wären, aber das passt einfach nicht in diese Spielmechanik. Ich kann daher aber auch nicht verstehen warum die Tests irgendwas über den Schwierigkeitsgrad schreiben. Ich habe die Hinweissysteme fast alle ausgeschaltet, daher gibt es da sogar noch Luft nach oben, aber selbst wenn man keinen Plan hat, ist es ja immer nur Gegenstände aufsammeln und kombinieren.

  2. ja, ich find auch das is mit eines der besten daedalic spiele. Hat ne genau richtige Mischung aus ernsten Grundton und Humor. Und ich mag es, dass man in dem Spiel nicht so viel rumlaufen muss wie in anderen Adventures.

  3. Was für ein schönes Spiel. Ich mache um das Schwarze Auge einen großflächigen Bogen, daher habe ich das Spiel jetzt erst entdeckt. Eine richtige Wohlfühl-Fantasy-Geschichte finde ich, auch wenn das Rätseldesign nicht so absurd lustig wie bei anderen Dadalic-Games zu sein scheint und vieles auf Sachen durchprobieren hinausläuft.

  4. Spiel es!
    Satinavs Ketten ist ein außerordentlich gutes Adventure und es wird sogar noch getoppt vom Nachfolger!
    Bei Satinavs Ketten und Deponia hab ich beides mal den Fehler gemacht 10-20 Minuten zu spielen und es dann beiseite zu legen... im 2. Anlauf hat es dann gefunkt und sowohl Satinavs Ketten mit Memoria in einem Rutsch durchgespielt als auch alle 3 Deponia-Teile :)

  5. Ich spiele das Spiel gerade zum ersten Mal. Wer ist denn bitte für diese grottigen Animationen verantwortlich? Wird das noch besser? Ich dachte zuerst, ich würde ein Stillleben beobachten und kein P&C-Adventure spielen. Sogar Monkey Island 1 hatte bessere Animationen. Nach The Whispered World hatte ich Hoffnung gehabt, dass die Animationen besser würden, aber dem war nicht so. Da haben ja die Leute nichtmal geblinzelt.

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