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Dead Reefs (Adventure) – Dead Reefs

Eine Pirateninsel, eine ungeklärte Mordserie, jede Menge Geister und ein Schuss schwarze Magie – das sind die Zutaten, aus denen Dead Reefs gebraut ist. Das 3D-Adventure der Aura-Macher könnte so schön schaurig sein, aber leider plagen es eine unmögliche Steuerung und fiese Perspektivwechsel. Nur wer darüber hinweg sieht, wird seinen Spaß an der Lösung finden.

© Streko-Graphics Inc. / The Adventure Company

Rätsel

Die Rätsel, auf die im Lauf der Ermittlung trefft, sind unterschiedlicher Natur.

Eines der „echten“ Rätsel, bei dem es um die richtige Kombination geht.  
Meist ist es damit getan, dass ihr den richtigen Gegenstand aus dem Inventar fummelt und verwendet; z.B. einen Schlüssel 

für ein Schloss. In den allermeisten Fällen geht`s um eine Tür, damit ihr im recht linearen Geschehen weiterkommt. Diese Simpelaufgaben werden öfters durch echte Rätsel aufgelockert, bei denen ihr eine Kombination herausfinden müsst. So müsst ihr das Wappen der Wyndhams nachbasteln, damit sich eine Geheimtür öffnet. Ein anderes Mal müsst ihr eine Melodie am Klavier nachspielen, die ein Spielwerk vorgibt.

Die Aufgaben werden immer etwas komplizierter, was eure graue Zellen immer mehr in Wallung bringt. Damit ihr auch immer schön wisst, wo ihr gerade seid, gibt es ein Notizbuch mit Aufzeichnungen, die automatisch auf dem neuesten Stand gehalten werden. Auch hier zeigt sich, dass ihr hübsch alles nacheinander abklappern müsst, um zur Lösung zu gelangen. Wer sich zu früh auf den Weg macht, bekommt ein „Ich muss das noch weiter untersuchen“ als Antwort. Leider bleibt es dabei auch nicht aus, dass ihr zu bekannten Orten zurück kehrt.

Düstere Grafik

Für ein Adventure ist Dead Reefs ziemlich düster geraten, was sich mit der finsteren Mordgeschichte erklärt, die ihr aufklären sollt. Bisweilen geht das soweit, dass ihr fast nichts mehr seht, was sicherlich nicht immer beabsichtigt ist. Das Spiel mit der 3D-Engine ist jedoch insgesamt nicht sonderlich gruselig, da es hierfür an passenden Szenen fehlt. Zwar ist alles finster, aber auch in den Szenen, in denen Geister vorkommen, stellt sich eigentlich nie ein Gefühl der Beklemmung oder ein plötzliches Erschrecken ein. Und das, obwohl es immer wieder filmische Zwischensequenzen gibt, die die Story vorantreiben. Immerhin ist das alles so aufgezogen, dass ihr wissen wollt, wie es weitergeht.

Abergläubisches Personal

Düster sind auch die Typen, auf die ihr trefft: Da gibt es Totengräber,

Die Gespräche laufen automatisch, wobei ihr das Thema wählt.

Alchemisten und Hexen, die alle ihr eigenes Süppchen kochen. Jeder scheint an Geister, Flüche und Zauberei zu glauben. Obwohl es sich prinzipiell um schräge Typen handelt, ist keiner so richtig individuell geraten. Das liegt sicher auch daran, dass die ungelenk agierenden 3D-Charaktere immer nur das Nötigste von sich geben. Innerhalb der bis aufs Thema automatisch ablaufenden Gespräche habt ihr kaum die Möglichkeit, etwas von den Gestalten zu erfahren, das über die bloße Informationsbeschaffung hinausgeht. Hier fehlt es dann doch an Erzähltiefe.

Die Sprachausgabe ist zwar durchweg auf Deutsch, sie hört sich aber nicht immer gelungen an. Der Hauptdarsteller geht noch in Ordnung, aber einigen anderen Stimmen mangelt es schlicht an der nötigen Professionalität. Für viele Nebenfiguren wurden Allerweltsstimmen gewählt. Leider haben sich auch in den Texten Flüchtigkeitsfehler eingeschlichen, die sich als Rechtschreiblapsus äußern. Gruft wird da schon mal mit K geschrieben.
                   

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