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Defenders of Ardania (Taktik & Strategie) – Defenders of Ardania

Mit Defenders of Ardania steht endlich mal wieder eine Tower Defense auf dem Plan, diesmal sogar mit Offensiv-Möglichkeiten – hurra! Doch die Vorfreude verfliegt zügig, denn das Spiel von Paradox Interactive und Most Wanted Games kann zwar mit knallbunter Grafik überzeugen, aber die inneren Werte enttäuschen.

© Most Wanted Entertainment / Paradox Interactive / Deep Silver

Eine Tower Defense mit Story?

[GUI_PLAYER(ID=87112,width=475,text=Trailer zur Veröffentlichung der „Tower Offense“ Defenders of Ardania,align=left)]
Finstere Untote bedrohen das farbenfrohe Fantasyreich Ardania. Nur ein mächtiger Feldherr und seine wachsende Gefolgschaft aus illustren und leicht geisteskranken Magiern, angetrunken Zwergen der Marke „Haudrauf“ und Co. können das Unheil abwenden! Nein, Defenders of Ardania wird keinen Preis für das originellste Szenario bekommen. Für die Hintergrundgeschichte einer „Tower Offense“ reicht es dennoch aus, jedenfalls um die 18 Missionen der Kampagne (ca. fünf bis sieben Stunden) irgendwie zu verbinden.

Lobenswert sind einmalige Charaktere wie Zauberer oder Zwerg, die sich im Verlauf des Feldzugs euch anschließen und immer wieder mit eingesprochenen Erklärungen und Dialogen (in englischer Sprache) für Auflockerung durch Klischees oder Anspielungen auf Filme sorgen. Hier punktet das Spiel, obwohl ich nicht verstehen kann, warum sich die Einleitung einer Mission nicht überspringen lässt.

Aufgezwungene Wartezeiten

Auf der Karte von Ardania wählt ihr die nächste Mission aus.
Auf der Karte von Ardania wählt ihr die nächste Mission aus. © 4P/Screenshot

Wenn man eine Karte neu startet, muss man sich die Dialoge erneut anhören, was durchaus mehrere Minuten dauern kann, bevor es überhaupt losgeht. Und dann sagt der Erzähler nicht einmal Bescheid, wann es so weit ist. So muss man zwei Minuten Gelaber ertragen, bei dem man nichts machen darf als über die Karte zu scrollen – das nervt. Ein Hinweis auf die „Return-Taste“, die zum Überspringen dient, fehlt übrigens. Eine simple „Start“-Einblendung oder ein „Überspringen-Knopf“ wären schön gewesen und wenn wir schon bei schlechtem Spieldesign sind: In einer Mission kann man nicht speichern, Checkpoints fehlen ebenso.

Defenders of Ardania ist keine reine Tower Defense wie Defense Grid, Sol Survivor oder Plants vs. Zombies, sondern lässt euch offensiv den Gegner attackieren – das ist allerdings keine Neuheit, denn das Prinzip ist aus vielen anderen (kostenlosen) Spielen oder Mods bekannt. Daher müsst ihr euer Schloss vor den anstürmenden feindlichen Horden schützen und zugleich die gegnerische Festung irgendwie zerstören.

Altbekannte Defensive: Türme

Die Türme der Untoten setzen meinen Flugzwergen, die Bomben auf Türme werfen, ordentlich zu. Lustigerweise darf ich in dieser Karte nur zehn Türme bauen, während der Computergegner über elf Türme verfügt.
Die Türme der Untoten setzen meinen Flugzwergen, die Bomben auf Türme werfen, ordentlich zu. Lustigerweise darf ich auf dieser Karte nur zehn Türme bauen, während der Computergegner über elf Türme verfügt. © 4P/Screenshot

Zur Verteidigung eurer Burg baut ihr Türme. Diese können entweder neben den Laufwegen der Feinde errichtet oder direkt auf der Karte gebaut werden, was wiederum die Wege der Gegner beeinflusst. Sogar kleine „Spießrutenläufe“ für die Feinde können hochgezogen werden – das finde ich prinzipiell gut. Im Turmbaurepertoire herrscht hingegen Langeweile, da nur altbekannte Vertreter wie Verlangsamungstürme, Anti-Luft-Einrichtungen und Flächenbombardementkatapulte gebaut werden können.

Unfassbar unsinnig ist jedoch das viel zu niedrig angesetzte Baulimit auf den Karten: Oftmals kann ich nur vereinzelt Türme an bestimmte Stellen pflanzen oder höchstens kleine Grüppchen hochziehen – sogar im Survial-Modus ist die Turmanzahl beschränkt.

Dafür gibt es auf den Karten „strategisch“ wichtige Felder, auf denen man einen Turm bauen kann, damit ein Reichweiten- oder Ressourcenbonus erlangt wird. Blöd nur, dass die Computerintelligenz es während der gesamten Testprozedur nicht einmal versucht hat, mir solche wichtigen Positionen (z.B. durch turmzerstörende Einheiten) abspenstig zu machen. Sogar als ich einen feindlichen Turm auf einem Ressourcenpunkt vor seiner Basis weggeblitzt habe und dort ein eigenes Bauwerk hochzog, war dem Gegner das egal. Gleiches gilt für besondere Missionsziele, welche die KI gerne für mich übrig lässt, z.B. das Besetzen von vier Punkten, damit das alte Verteidigungssystem anspringt.

  1. MostBlunted hat geschrieben:Kein Wort über den Multiplayer? Super Test...
    Ja, der Sp ist nicht mehr als ein Tutorial da die KI wirklich unfähig ist. Aber so ziemlich alle genannten Kritikpunkte sind im Mp nicht mehr vorhanden. Ich habe jedenfalls meinen Spass mit dem Spiel im Mp.
    Meine Wertung 7/10 . Für Sp Spieler nicht geeignet, für Mp Fans dagegen schon!
    Der MP bringt ja auch nix, wenn die Einheiten-Balance totale Grütze ist. Steht übrigens auch im Test, der MP WURDE also erwähnt.

  2. Kein Wort über den Multiplayer? Super Test...
    Ja, der Sp ist nicht mehr als ein Tutorial da die KI wirklich unfähig ist. Aber so ziemlich alle genannten Kritikpunkte sind im Mp nicht mehr vorhanden. Ich habe jedenfalls meinen Spass mit dem Spiel im Mp.
    Meine Wertung 7/10 . Für Sp Spieler nicht geeignet, für Mp Fans dagegen schon!

  3. Ich habe nur die Steam-Demo gespielt und hatte gehofft, dass das Spiel später noch aufdreht, aber offenbar tuts das nicht. Dann tu ich das mal eben wieder raus aus meiner Wunschliste.
    Da lob ich mir doch das Browser-Starcraft 2-TD. Das ist wenigstens anspruchsvoll. Warum schafft es niemand grafisch hochgerüstete TD-Spiele zu bauen die richtig richtig schwer sind.. Meh!

  4. Ich habe dieses Spiel auch schon gespielt. Ich bin totaler Tower Defense Fan und habe schon unzählige Warcraft 3 - Tower Defense Maps gespielt. Dieses Spiel ist leider nicht wie eine "TowerWars-Map" und ich kann dem Test zustimmen.
    (Die Dialoge zu Beginn einer Mission lassen sich am PC mit der Taste "Return" überspringen.)

  5. Jopp. Griff ins Klo. Und das ist noch höflich ausgedrückt. Was hätte man da für taktische Tiefe hineinbringen können, wenn man zusätzlich auf das richtige Timing der eigenen Angriffswellen achten müsste, um zB. starke Angriffseinheiten mittels Ablenkung durch schnelle Truppeneinheiten an knackigen Turmbereichen vorbeizubekommen. So aber bastelt man einfach nur Kleriker und während man darauf wartet, dass diese allmählich die gegnerische Burg erreichen, klickt man gelangweilt auf andere Truppentypen, UM SICH DIE ZEIT ZU VERTREIBEN und nicht, um mit geschickter Strategie zum Ziel zu kommen.
    Weia!

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