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Der Bahngigant – A Train 9 (Simulation) – Der Bahngigant – A Train 9

Wirtschaftssimulationen sind rar gesät, weshalb man sich heutzutage wie ausgehungert auf die wenigen Angebote stürzt. So ging es mir auch bei Der Bahngigant: A-Train 9, das auch noch viele Vorschusslorbeeren einheimste.  Warum eigentlich? Das frage ich mich jetzt, da das Spiel von UIG erschienen ist. Leider kann es die hohen Erwartungen nicht mal im Ansatz erfüllen.

© UIG Entertainment / UIG Entertainment

Einladend wie Haltestelle im Niemandsland

 

 

So würde man sich sein Bahnnetz irgendwann wünschen. Allein es bleibt beim Wunsch...
So würde man sich sein Bahnnetz irgendwann wünschen. Allein es bleibt beim Wunsch… © 4P/Screenshot

Was will man als Erstes erleben, wenn man ein Spiel wie Bahngigant erworben hat? Ich möchte intuitiv das Spielprinzip kennen lernen, nebenbei die 3D-Landschaft erforschen und vielleicht gleich eine erste Bahnstrecke eröffnen, wie man es früher bei den Transportsims tun konnte! Doch der Einstieg fällt mehr als schwer und holprig aus. Und das, obwohl ich schon alles von Railroad Tycoon bis Cities in Motion zum Thema gespielt habe. Hier gibt‘s weder ein Tutorial noch wird man in einer Mission selbst an die Hand genommen. Klickt man noch hoffnungsfroh zu Beginn auf das freundliche Gesicht der Beraterin, antwortet sie schlicht: Mehr Häuser bauen. Ach, wirklich? Toller Tipp.

 

 

Mehr Spielfreude entfaltet sich auch nicht, wenn man einfach mal übers reichlich unbelebte Gelände streift. Normalerweise geht das problemlos, indem man mit der Maus an Rand des Bildschirms nagt – seit Sim City ist das sozusagen ein ungeschriebenes, höchst intuitives Gesetz der Wirtschaftsspiele in dritter Dimension. Handelt es sich um eine weniger komfortable Sim, muss man vielleicht mal die Pfeiltasten bemühen. Bei Bahngigant darf man so gar nicht scrollen, da hier die WASD-Tasten nur schräg nach oben bzw. unten führen. Pfeiltasten? Gehen nicht. Und auch per Maus ist das Scrollen nicht möglich. Stattdessen muss man mit einer reichlich umständlichen 360-Grad-Anzeige umher stolpern, die noch nicht mal sauber funktioniert. Man findet also gar nicht so einfach die bereits bestehenden Gebäude, da man sie nicht direkt etwa anklicken, sondern eine Liste durchklicken muss.

 

Misslungene Mixtur

 

 

Bahngigant schafft weder im Kleinen noch im Großen eine ordentliche Simulation des Geschehens.
Bahngigant schafft weder im Kleinen noch im Großen eine ordentliche Simulation des Geschehens. © 4P/Screenshot

Grundsätzlich bietet Bahngigant einen Mix aus Transport- und Wirtschaftssimulation, der allerdings nicht hält, was er verspricht. Man kann 15 Missionen spielen, bei denen man kleine bis große Städte und sogar ganze Länder managt. Hört sich komplex an, ist aber wie das ganz Spiel zu oberflächlich, wenig einleuchtend und kaum durchdacht. Der Ausbau der Städte und Bahnlinien ist noch am weitesten gediehen, aber auch hier ist trotz teils großer Bauvorhaben wenig Fortschritt zu sehen. Bei Spielen wie Sim City wird viel mehr geboten, da man schön sehen kann, wie die eigene Metropole wächst. Hier kann man noch nicht mal alles von oben anschauen, da die Ansicht fehlt und alles über zwei  Kilometer Höhe im Nebel verschwimmt. Vielleicht besser so, da die flach geratenen Bauten ohnehin nicht zum Hingucken einladen.

 

 

Im größeren Rahmen überzeugt das Spiel auch nicht, da man nicht viel managen kann. Man kauft Aktien auf gut Glück und wartet darauf, dass sie steigen. Leider weiß man nicht viel über die Betriebe dahinter, weshalb der Aktienhandel zum reinen Vabanquespiel wird. So macht man eigentlich immer dasselbe, egal ob das Land nun klein oder groß ist oder man in fernen Ländern etwas aufbaut. Man hat für keine Sekunde wirklich den Eindruck, in Japan zu sein, obgleich es asiatische Häuser und Züge gibt. Vom fernöstlichen Gewimmel ist allerdings wenig zu merken, da die Straßen stets leergefegt sind.  Immerhin kann man selbst neue Karten erstellen, indem man den Editor benutzt.

 

Wenig baumeisterlich 

 

 

Es gibt allerhand mehr oder minder schicke Bauten, jedoch scheitert man meist an der Platzierung.
Es gibt allerhand mehr oder minder schicke Bauten, jedoch scheitert man meist an der Platzierung. © 4P/Screenshot

Zwar gibt es allerhand Gebäude, die vom einfachen Flachbau bis zum hypermodernen Hochhaus, die sogar verschiedene Funktionen wie Schule oder Wohnung haben, aber als Städtebausim taugt das Spiel nur sehr bedingt. Das Hauptproblem liegt in der Platzierung der Häuser, die ebenso missraten ist wie die Stadtübersicht. Man kann die Bauten zwar drehen, wie man das kennt, aber es ist fast unmöglich, ein Haus dort zu bauen, wo man möchte. Was bei Bauspielen sonst flutscht, einfach ein Haus an der Straße hinzustellen, wird bei Bahngigant zum unüberwindlichen Hindernis. Kaum besser geht’s, wenn man das Haus im Grünen baut und die Straße erst dann anlegt. Irgendwie passt das Platzieren hinten und vorne nicht zusammen.         

 

 

Ein Gutes hat der Bau-Modus, denn ab und zu muss man für Materialen sorgen, um loslegen zu können –  eine von wenigen authentischen Momenten des sonst unglaubwürdigen Aufbauspiels. Geld allein reicht also nicht, um den Eiffelturm hochzuziehen.  Man muss ein Lager und eine Fabrik für Baumaterial haben, bevor man endlich bauen kann. Dann muss man warten, wobei sich die Zeit lobenswerterweise beschleunigen lässt. Zudem muss man für ein paar Laster oder Züge sorgen, die das Material transportieren. Da jedes Lager nur eine bestimmte Reichweite hat, sollte man eins in der Nähe haben.

  1. Meine Güte, das war glaube ich mit Abstand der miserabelste Test den 4P (in dem Fall Bodo) je abgeliefert hat.
    Hätte dieser Ex-Mitarbeiter auch nur ansatzweise Zeit und Interesse für dieses Spiel mitgebracht wäre ihm diese Peinlichkeit vielleicht erspart geblieben.
    Mir jedoch wichtiger: Ich hätte dieses fast gute Spiel nicht erst nach 2 1/2 Jahren auf dem Schirm gehabt.
    Auch wenn ich der Spieleseite meines Vertrauens eigentlich sauer bin für diesen absolut unnötigen Verriss bin ich in sofern dankbar, dass die nun einsetzenden Leere nach Train Fever und Wasteland 2 nicht zu lang war.
    Klare Kaufempfehlung für alle die Wirtschaftssimulationen mögen und sich zumindest rudimentär auf alternative (traue mich nicht komplex zu sagen, angeblich turnt Bodo hier ja noch ab und zu im Forum rum) Darstellung von Sim-Wirtschaftskreisläufen einstellen können.

  2. Bahnane hat geschrieben:ne Verwarnung... hmmm das ging ja schnell.
    Aber ihr habt schon recht... ein bisschen beleidigt war ich schon, ob der unsäglichen Art und Weise, mit der offensichtlich unmotivierte Tester hier ein Spiel runterputzen, welches durchaus einen tiefergehenden Bericht verdient hätte.
    Mach Dir nix draus, Kritik wird hier nicht gerne gesehen, die Forenregeln werden sowieso nach Lust und Laune ausgelegt. Andererseits wurde der Tester tatsaechlich schon vor Monaten von dieser Seite "disqualifiziert".

  3. ne Verwarnung... hmmm das ging ja schnell.
    Aber ihr habt schon recht... ein bisschen beleidigt war ich schon, ob der unsäglichen Art und Weise, mit der offensichtlich unmotivierte Tester hier ein Spiel runterputzen, welches durchaus einen tiefergehenden Bericht verdient hätte.
    *edit*
    Besser?
    ...
    Hier nur mal ein paar Beispiele meiner Maps, was mit A-Train alles möglich ist:
    Soviel zum Thema, dass Gleiskreuzungen nicht möglich sind....
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    Besonders hervorzuheben ist der leistungsstarke Landschafts-Editor in Kombination mit einem schönen Tag-/Nacht-Rhythmus
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    Auch die Gebäude- bzw. Stadtansichten finde ich nicht so verkehrt:
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    Auch ne größere Hafengegend oder ne Kanalstadt ist machbar:
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    Besonders schön: Man kann ganze Regionen entwerfen mit komplexen Schienennetzwerken...
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    Man kann sich auch in den Zug setzen und im Führerstand mitfahren, die Japaner haben einige schöne Videos gemacht:
    http://www.youtube.com/watch?v=Cy6e0zD4PEc
    oder
    http://www.youtube.com/watch?v=V2LkByYn ... 1D33A3F6DA
    Ich kann das Spiel wirklich nur empfehlen;)

  4. Dieser Test ist wirklich lächerlich. Es gibt definitiv kein besseres Game in diesem Genre auf dem Markt. Es ist in der Bedienung einfach und erklärt sich ja wohl mehr als von selbst.
    "Hier gibt‘s weder ein Tutorial noch wird man in einer Mission selbst an die Hand genommen."
    Was brauchst du denn für ein Tutorial? Ich frage mich ernsthaft, wo der Spielstart einem Probleme bereiten soll? Bau ein "Gleis" und ein paar "Bahnhöfe" und schau halt was passiert, wenn du "Züge" drauf setzt. Wenn du ganz crass bist, setzt du noch ein paar "Gebäude" und beobachest eventuell sogar noch die "Bilanzen". All das findet man problemlos über die obere Menüzeile in dicken, fetten Buttons, die sofort ins Auge stechen und jedwedes Tutorial überflüssig machen.
    "Stattdessen muss man mit einer reichlich umständlichen 360-Grad-Anzeige umher stolpern,..."
    Blödsinn. Es geht super alles über die Maus, wie von Fias beschrieben. Das ist auch eigentlich komfortabler als die Variante über den Bildschirmrand (die beim Setzen von Gleisen & Straßen trotzdem zur Anwendung kommt), da man auch am Rand operieren kann, ohne da aufpassen zu müssen, dass man nicht "abrutscht".
    "Bei Spielen wie Sim City wird viel mehr geboten,..."
    Nicht dein Ernst oder? Das Spiel heißt Bahngigant und richtet sich folgerichtig in erster Linie an Bahnfans, denen dabei eine Menge geboten wird. Habe selbst lange SimCity gespielt (nur das letzte nicht mehr... andere Geschichte) und kam mir bei A-Train anchließend vor wie im Paradies.
    "..., da man nicht viel managen kann."
    Auch ne interessane Ansicht. Eine größere Fülle an Einstellmöglichkeiten für das Zugmanagement gibt es wohl nur bei virtuellen Modelleisenbahnen wie EEP oder ProTrain, da kann ich Fias ebenfalls nur beipflichten. Die Wirtschafts- und Städtebausimulation ist hier lediglich die Existenzgrundlage für deine Züge, sonst bräuchte man ja keine, von daher ist es löblich, dass man sie überhaupt beeinflussen kann. Bei Simcity ist es eben eher andersrum.
    "...aber es ist fast...

  5. USERNAME_2466924 hat geschrieben: Oder die völlig durchgeknallten, fliegen in World of Warcraft auf dem Rücken eines Geiers durch die Gegend...
    Und jemand, der behauptet aus psychischen Problemen nicht länger als 3h am Tag arbeiten zu können bezeichnet andere als "völlig durchgeknallt". Ah ja. Interessant.

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