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Descenders (Rennspiel) – Ein kleines Radler

Auf allen anderen Plattformen wird schon geradelt und seit einigen Tagen treten nun auch Switch-Besitzer in die Pedale. Sie rasen steile Berge hinab, führen Tricks aus, lauschen lässigem Drum and Bass – müssen dabei allerdings mit technischen Einschränkungen leben, die nicht nur ärgerlich sind, sondern sogar das Spielgefühl stören. Wie groß diese Schwächen sind, haben wir im Test untersucht.

© RageSquid / No More Robots / Sold Out

Die Punkte benötigt ihr zum Freischalten einer zweiten Kampagne sowie von Helmen, Hemden, Hosen und mehr. Abgesehen davon geht es um Platzierungen in Ranglisten – allerdings nur, falls ihr Nintendos Onlinedienst abonniert habt. Auf tägliche Herausforderungen verzichtet die Umsetzung sogar komplett. Man trifft sich aber auch dort mit bis zu drei Freunden oder Fremden und übt in der offenen Lobby ein paar Tricks, bevor sie auf der Strecke funktionieren „müssen“. Zusätzlich gibt es spezielle Hindernis-Parcours‘, die selbst erfahrenen Bikern alles abverlangen – nur dass sich Switch-Radler mit weniger dieser Kurse zufrieden geben müssen als Spieler der anderen Plattformen.

Die Königsklasse ist schließlich das Absolvieren einer kompletten Kampagne, also mehrerer Gebiete am Stück, und das gleichzeitige Erzielen eines hohen Flow-Wertes, womit die durchschnittlichen Anzahl an Trickpunkten pro Minute gemeint ist. Schade nur, das man zwar einzelne Gebiete anhand verschiedener Parameter prozedural oder über das Eingeben konkreter Zeichenfolgen erstellen, aber keine Kampagne mit zufälliger Reihenfolge aller freigeschalteten Gebiete starten darf.

Leicht gemacht

Wem beim Lesen von „Tricks“ übrigens Angst und Bange wird oder wer bei „prozedural erstellte Abhänge“ den Teufel an die Wand malt: Ich kann euch beruhigen. Descenders gelingt die Gratwanderung zwischen Simulation und Arcade. Sprich, das Fahrverhalten ist keineswegs realistisch, ahmt das Radfahren aber glaubhaft nach. Die Anzahl der Tricks ist hingegen so überschaubar, dass man nicht erschlagen wird, während das unkomplizierte Tweaken, Drehen und Überschlagen so gut von der Hand geht, dass man immer eine Möglichkeit findet Punkte abzustauben bzw. den Multiplikator am Laufen zu halten.

Schlecht im Bilde

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Vielleicht wollen die Entwickler auch nur vor den Auswirkungen der Klimaveränderungen warnen. © 4P/Screenshot

Leider geht das aber nicht so leicht von der Hand wie auf den leistungsfähigeren Konsolen, da die Switch-Fassung mit lediglich 30 Bildern pro Sekunde läuft, die gelegentlich sogar unterboten werden. Das schnelle Fahren und präzise Überwinden mancher Hindernisse wird dadurch genau wie auf den Basisversionen von PS4 und Xbox One deutlich erschwert. Ein wichtiger Hinweis deshalb: Zieht man den rechten Stick nach hinten, um sich z.B. für einen Sprung vorzubereiten, verringert man auch während des normalen Radelns schon die Empfindlichkeit des Lenkens, wodurch man oft weniger Fehler provoziert.

Zusätzlich mussten die Entwickler große Kompromisse eingehen, damit das Spiel überhaupt halbwegs vernünftig läuft. Und so sehen besonders der Wald der zweiten Umgebung, aber auch das allererste sowie ein anfangs nicht zugängliches Areal recht hässlich aus, wenn Details wie Schatten und Baumkronen sowie ganze Häuser und Bäume erst in nächster Nähe auftauchen. Zusätzlich sind relativ lange Ladezeiten dem mobilen Vergnügen nicht gerade zuträglich. Das alles trübt das Vergnügen doch empfindlich und macht die Switch-Version zur mit Abstand schlechtesten aller bisher erschienenen.

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