Fazit
Eigentlich macht Capcom alles richtig – oder zumindest vieles. Nach dem offensichtlich bei den Fans als gescheitert gesehenen Reboot DmC von Ninja Theory legt man die Entwicklung der offiziellen Fortsetzung in die Hände eines renommierten Teams aus eigenem Haus. Mit der ebenfalls hauseigenen RE Engine (Resident Evil 2 Remake) nutzt man einen potenten Grafikmotor, der sowohl in den Zwischensequenzen als auch den vor Effekten strotzenden Arena-Gefechten seine Stärken ausspielt. Und die Action mit ihren drei angenehm unterschiedlichen sowie jeder für sich enorm coolen Helden ist eingängig, dynamisch sowie fordernd, während die Story sich gut in das bestehende Universum einpasst und dieses an den richtigen Stellen erweitert bzw. weiterentwickelt. Kleinigkeiten wie das suboptimal umgesetzte Ausweichsystem, die spröden Plattformsequenzen oder der visuell etwas zu stark auf die Unterweltgebiete gesetzte Fokus, der zu wenig Abwechslung bietet, stören zwar. Sie können aber die Motivation auf der Jagd nach immer besseren Stilwertungen nicht gefährden. Doch über all der inhaltlichen, visuellen sowie mechanischen Qualität schwebt das Damokles-Schwert von Mikrotransaktionen, das den eigentlich vollkommen verdienten Gold-Award noch kappen könnte. Zum Testzeitpunkt stand noch nicht fest, wie das Modell im Allgemeinen oder die Preisgestaltung aussehen – es gab einzig die Bestätigung, dass man Orbs kaufen kann. Und das widerspricht der Rückbesinnung auf die Kernwerte der Serie mit dem Belohnen der Spieler für ihre Fähigkeiten. Sieht es ähnlich aus wie bei Far Cry New Dawn, wird das vorläufig vergebene Gold unmöglich zu halten sein. Bleibt man der Serie treu und geht mit dem Echtgeldeinsatz um wie bei Devil May Cry 4, könnte es gerade noch reichen. Wir werden beobachten und behalten uns vor, die Wertung dieses eigentlich sehr guten Spiels anzupassen.
Fazit-Update vom 12.03.2019: Nach Überprüfen der Mikrotransaktionen und vor allem ihrer möglichen Auswirkungen in den höheren Schwierigkeitsgraden, haben wir uns entschlossen, von den ursprünglich 86% auf 84% unter die Award-Grenze abzuwerten. Dass Capcom keine andere Möglichkeit der nachträglichen Monetarisierung eingefallen ist wie z.B. Erfahrungs-Booster, die das „Skill“-Konzept nicht aufgelöst, sondern unterstützt hätten und von denen auch erfahrene Spieler profitieren könnten, ist gleichermaßen schade wie bedenklich. Hätte man den seinerzeit bei den Hardcore-Fans schon kontrovers diskutierten Ansatz von Devil May Cry 4 verfolgt, hätte zumindest der Award gerettet werden können. Zwar wird man weder permanent zum Echtgeldeinsatz aufgefordert noch findet eine omnipräsente Storeeinbindung statt. Und das Spieldesign wurde im Gegensatz zu einigen anderen Titeln auch nicht auf übermäßigen Grind getrimmt. Doch da rote Orbs eben nicht nur für Fähigkeiten, sondern auch als „Continue“ eingesetzt werden, die in den höheren Stufen durchaus häufig nötig sein können, geht Capcom hier einen Schritt zu weit, um den Gold-Award halten zu können. Vor allem auch, da man direkt aufgefordert wird, in den Store gehen zu können, falls man nicht genug Kugeln hat um eine Wiederbelebung durchführen zu können.
Echtgeldtransaktionen
"Wie negativ wirken sich zusätzliche Käufe auf das Spielerlebnis, die Mechanik oder die Wertung aus?"
Mittel.
Es gibt Käufe für Fähigkeiten, Karten, Figuren, Waffen, Geld, XP oder Spielmodi.
Erläuterung
Man kann rote Orbs (100.000 für jeweils 1,99, verwendbar für Freischaltungen und Continues) sowie blaue Orbs (Lebensleiste) erwerben
Ich habe das Spiel von einem Freund geschenkt bekommen und habe es jetzt auf Devil Hunter durch. Danach fühlt man sich tatsächlich noch als wäre man gerade erst am Anfang, ich habe jetzt gerade erst die meisten Fähigkeiten und Waffen freigeschaltet, jetzt muss eigentlich ein Playthrough auf höherem Schwierigkeitsgrad folgen. Grafik und Combat machen echt Bock, geiles Game!
Ich habe noch ca. 25 goldene Orbs und habe keinmal die Wiederbelebung mit roten Orbs benutzt, dennoch hat jetzt schon diese Mikrotransaktionsgeschichte ein übles Geschmäckle, das mich ein wenig am weitermachen hindert. Komme ich dann irgendwann doch in Versuchung, gerade auf höheren Schwierigkeitsgraden, mir eine Continue eben im Shop zu kaufen? Ist das Gamedesign wirklich nicht an das Modell angepasst worden, kein bißchen?
Dieses Geschmäckle sorgt gerade echt dafür das ich DMC5 erst einmal zur Seite legen werde und vielleicht später irgendwann das Ganze nochmal im höheren Schwierigkeitsgrad spielen werde, Danke Capcom! Ich zock erstmal ein wenig Streets of Rage 4 dieses Wochenende.
PS: Kann man irgendwo eine Petition unterschreiben die Fordert den Scheiß aus dem Game zu entfernen ... ?
Aber Du bist ja hier schon immer einer der User gewesen, die mit viel Meinung ausgestattet sind, aber wenig Substanziellem.
Hauptsache Du glaubst an Deine Überlegenheit und das Du es mir gezeigt hast. DMC5 ist dennoch ein Button Masher für die Generation Schneeflocke.
Kein Flow, kein Skills notwendig, Hauptsache bunt und mit verbundenen Augen zu meisten. "Pling" - Trophäe/Erfolg.
Man beschäftigt sich nur noch oberflächlich mit den Spielen und schmeißt es dann wieder von der Platte...
Den nix von dem was du hier sagst hat irgendwelche Substanz.
Mit Nero hast du von Anfang an schon ein großes Moveset und erweiterst , ganz in der Tradition der Serie, dein Movesset noch weiter mit roten Kugeln.
Mal ganz davon abgesehen das daß Spiel 3 Charaktere bietet die sich alle unterschiedlich spielen
Du bist echt ein gutes Beispiel dafür, warum ich einer Spieleflatrate nix abgewinnen kann.