Guschooba! Lookie! Gulum Baschum Baschumba! Oh, pardon – mein Sim spielt mit seinem Hund. Das erstaunliche daran: Er gibt dabei beinah genau so seltsame Laute von sich wie meine Schwester, wenn sie ihren Kater auf den Arm nimmt. Kaum läuft ihr die wandelnde Fellkugel über den Weg, setzt auf einen Schlag ihr Sprachzentrum aus und sie brabbelt nur noch unverständliche Babylaute.
Ob groß oder klein – in Sims 2 Haustiere findet jeder den passenden Hund. Zur Not helft ihr seinem Erscheinungsbild mit dem Editor nach. |
Die virtuellen Alltagsmenschen von Electronic Arts blubbern den ganzen Tag nichts anderes vor sich hin als ausgedachte Wörter. Doch durch die Interaktion mit Haustieren wirkt diese Fantasiesprache plötzlich erstaunlich realistisch. Zumindest, wenn sich Chris Toff, so heißt mein Sim, sich mit seinem Vierbeiner Kati beschäftigt.
Kati ist der Hündin meiner Mutter nachempfunden. Zuerst habe ich unter den zahlreichen Rassen den Berner Sennenhund herausgesucht, ihn im Editor in die richtige Form gepresst und ihm ein glattes Fell spendiert. Dann habe ich noch einen längeren Schwanz dran geklebt und ihr mittels der drei Layer die dunkelbraune Farbe verpasst. Nur im Gesicht und am Schwanzende leuchtet ein weißer Fleck, ganz wie bei der echten Kati.
Gott hatte es nicht leicht.
Der humanoide Sim lässt sich nicht ganz so realistisch gestalten. Für seine Erschaffung greift ihr zwar auf die gleichen Werkzeuge zurück wie bei Hund und Katze. Doch wie ihr die Proportionen auch dreht und wendet – das Endergebnis sieht immer ein wenig künstlich aus. Man hat eher das Gefühl, eine Zeichentrickfigur vor sich zu haben, statt einem realistisch modellierten Menschen, wie er sich im Tennisspiel Top Spin 2 erschaffen lässt.
Och, wie putzig. Seinen Bello Streicheln darf leider nur der Sim. Direkt Kontakt aufnehmen wie in Nintendogs könnt ihr nicht. |
Das liegt vermutlich daran, dass unser Gehirn im Stande ist, feinste Unterschiede in menschlichen Gesichtern zu erkennen, nicht aber in denen von anderen Spezies. Der etwas künstliche Look tut dem Spielspaß allerdings keinen Abbruch, denn die quirligen Sims verhalten sich ohnehin eher wie die fiktiven Figuren einer interaktiven Cartoon-Seifenoper.
Wie bei einer Daily Soap aus dem Fernsehen verändert sich auch in der Serie der Sims-Spiele nicht viel. Ein paar neue Figuren kommen dazu, andere gehen, doch die grundlegende Handlung bleibt die gleiche. Es geht um Liebe, Freundschaft, Karriere und unerfüllte Sehnsüchte. Je nachdem, welche Charakterattribute man seinem Schützling zu Beginn des Spiels verpasst, möchte der Sim unterschiedliche Dinge im Leben erreichen. Chris z.B. will es als Mediziner zu etwas bringen. Also suche ich ihm einen Job aus den Stellenanzeigen heraus. Wenn ich es schaffe, ihn jeden Tag gut gelaunt zur Arbeit zu schicken, wird er bestimmt bald die Karriereleiter empor klettern. Das hoffe ich zumindest. Sinnvoll ist es auch, ihm Fähigkeiten wie kochen beizubringen. Also schaffe ich ihm einen Spiegel an, damit er sicheres Auftreten einüben kann.