Was für eine überraschende Kehrtwende! Nach der stylischen Aufmachung der DiRT-Reihe, die mit Showdown endgültig in den Arcade-Bereich abdriftete, präsentiert sich Codemasters bei DiRT Rally von einer ganz anderen Seite: Die Menüs und Aufmachung sind ungewöhnlich zurückhaltend und funktional – böse Zungen würden sie vielleicht sogar als einfach, trocken und öde bezeichnen. Aber irgendwie passt es zu der nüchternen Ausrichtung, die man hier verfolgt. Es geht nicht länger um das laute „Tam-tam“, die Pyro-Technik bei der Zieldurchfahrt, das möglichst spektakuläre Schlittern durch Kurven oder das Zerstören von aufgestellten Schildern. Nein, hier steht wieder der klassische Kampf gegen die Uhr im Mittelpunkt, wenn die Rallye-Piloten im Einzelzeitfahren mit Vollgas durch die Natur preschen, mit dem Einsatz der Handbremse enge Haarnadelkurven bezwingen oder waghalsige Sprünge absolvieren.
Klar verfolgten Milestone und zuletzt Kylotonn mit ihren offiziellen WRC-Spielen den gleichen Ansatz und das Ziel, den Motorsport möglichst realistisch einzufangen. Doch wer sich zum ersten Mal hinter das Steuer von DiRT Rally klemmt, wird sehr schnell feststellen: Das hier ist eine ganz andere Liga, wenn es um den Anspruch und Simulationscharakter geht! Während das Fahrerlebnis für Anfänger trotz zuschaltbarer Hilfen wie ABS, Traktions- und Stabilitätskontrolle mit einer steilen Lernkurve schnell von Frust geprägt sein dürfte, finden Freunde anspruchsvoller Physik und Fans des betagten Richard Burns Rally endlich das, was ihnen so viele Jahre vorenthalten wurde: eine ernsthafte, realistisch anmutende Rallye-Simulation, die keine Kompromisse eingeht, keine Fehler verzeiht, sich auf das Wesentliche konzentriert und den Fahrern alles abverlangt, wenn sie mit einer konkurrenzfähigen Zeit über die Ziellinie fahren wollen.
Rasen mit Gefühl
Selbst bei den Anfänger-Boliden aus den 1960er-Jahren, also dem Mini Cooper S und dem Lancia Fulvia HF, hat man schon alle Hände voll zu tun, die Kontrolle beim Rasen über die unebenen Pisten zu behalten. Sitzt man später in PS-Monstern der Gruppe B wie dem Ford RS 200 oder dem Klassiker Audio Sport Quattro sowie modernen WRC-Karossen wie dem Ford Focus aus dem Jahr 2007 bzw. aktuellen Vertretern wie dem Volkswagen Polo, artet das Fahrvergnügen in harte Arbeit aus. Bei höherer Geschwindigkeit zeigt die authentische Lastenverteilung entsprechend stärkere Auswirkungen und es fällt zunehmend schwerer, das ausbrechende Heck zu bändigen. Nach dem Sprung über eine schlecht einsehbare Kuppe kann sich ein ungünstiger Winkel genauso fatal auswirken wie ein zu spätes Bremsmanöver. Tatsächlich muss man erst ein gewisses Gefühl für die einzelnen Wagen der verschiedenen Klassen entwickeln, bevor man nur daran denken kann, die Boliden halbwegs souverän über die Pisten zu dirigieren. Der Weg dorthin kann hart und beschwerlich sein, denn Codemasters hat den einzelnen Modellen nicht nur individuelle Fahreigenschaften verpasst, sondern kennt auch kein Pardon: Jeder größere Abflug wird mit einer saftigen Zeitstrafe quittiert, und jeder Neustart einer Etappe verringert den möglichen Prämien-Bonus am Ende einer Rallye. Zudem sind die recht niedrigen Preisgelder an die Verwendung von Fahrhilfen gekoppelt und für Reparaturen steht – wie in der Realität üblich – nur ein begrenztes Zeitfenster zur Verfügung. Wird es überschritten, wartet die nächste Zeitstrafe.
Ich muss gestehen: Mir gefällt diese harte, kompromisslose Linie, obwohl ich manchmal am liebsten vor Frust ins Lenkrad gebissen hätte, wenn ich nach einer blöden Aktion mit den ärgerlichen Konsequenzen leben musste. Aber nach all den Rückspul-Orgien und unendlichen Neuversuchen fühlt es sich hier einfach gut an, der Rallye-Herausforderung wieder mit etwas mehr Respekt zu begegnen. Man fährt völlig anders und unter einer angenehmen Anspannung, wenn man weiß, dass man Fehler nicht einfach oder ohne Konsequenzen auf Knopfdruck rückgängig machen kann.
Mit ein wenig Eingewöhnungszeit und Arbeit kommt man mit dem Controller auch prima zurecht. Bin auf einer Etappe mit Standardsettings (Controller) jetzt auf P34 global https://youtu.be/Xb2oSjbP4HQ
Mal schauen, was ich jetzt mit dem Fanatec CSW so hinbekomme.
Hab mir das Game vor nem Jahr(?) zum schmalen Kurs im Early Access geholt.
Fande den Trailer damals richtig geil, so das ich das ganze einfach fördern musste.
Dirt 2 Habe ich damals immer im Multiplayer mit meinen Kumpels gezockt.
Schöne Rally Kurse im Kampf um die Zeit bei den man nach einander Zeitversetzt gestartet ist
und sofern man einen Fehler macht eingeholt bzw. überholt werden konnte mit Kollisionen und Crashes etc.
Es war einfach ein unglaublicher Spaß, man schraubte an den Karren lernte die Strecken auswendig ging bis an seine Grenzen jeder Fehler kostet den Sieg. Adrenalin Pur man brauchte absolute Konzentration...
Jetzt wird hier ein fantastisches Rallyspiel auf höchstem Niveau her gezaubert und es fehlt
KOMPLETT der Multiplayer Rally Modus, was ich einfach nicht verstehen kann.
Ich will die "alte" Zeit zurück im neuen Glanz und neuer Technik.
Diese Tatsache geht mir mächtig auf den Sack, es kotzt mich einfach nur an,
es macht das ganze Spiel für mich kaputt.
Was nützt mir dieser ganze Daily Online Crap bzw.
das ich mir eine Weltliste anschauen kann aber nichtmal Live mit meinen Kumpels, Was zur Hölle soll das ?
Na endlich habt ihr mal an den Test gedacht!
Dass man in der Karriere erst alles freischalten muss finde ich ok. Man sollte schon was leisten um die coolen Kisten fahren zu dürfen. Außerdem sorgt das für mehr Motivation und eine gute Lernkurve für das Spiel.
Was vielleicht eine coole Sache gewesen wäre, wenn es weniger Teamchef und Mechaniker zur Auswahl gäbe die dafür eine eigene Persönlichkeit und Sprecherrollen haben. Ein Teamchef z.B. der verständnisvoll reagiert wenn man mal eine Etappe versaut hat während ein anderer einen komplett zusammenstaucht ob man denn das Gaspedal vergessen hätte. Allerdings muss man dann auch wieder aufpassen, dass das ganze nicht ins Lächerliche gezogen wird.
Da Dirt Rally ja über Early Access lief glaube ich auch, dass Codemasters aus finanzieller Sicht nicht volles Risiko gehen wollte und sich deshalb auf das Wesentliche konzentriert hat. Mir reicht es völlig.
Nebenbei finde ich übrigens auch den (leider etwas zu kurzen) Soundtrack irgendwie cool. Sehr ungewöhnlich für ein Rennspiel aber im Gegensatz zu dem standardmäßig eingekauftem Rock- und Elektrogedudel (was nicht schlecht sein muss) erfrischend anders.
Du bist der lebende Beweis. Danke dafür.
Anstatt zu akzeptieren, dass das Game für dich evtl zu anspruchsvoll ist (es ist nun einmal eine Simulation), ziehst du es in den Dreck. Super Einstellung. Etliche Sim-Racer haben seit Richard Burns Rally auf eine anspruchsvolle Rally-Sim gewartet und nun mit Dirt Rally erhalten.