Veröffentlicht inTests

Don’t Starve (Survival & Crafting) – Don’t Starve

Klei Entertainment hat sich bereits einen Namen gemacht: Mit Shank und vor allem Mark of the Ninja haben die Kanadier begeistert. Jetzt wollen sie mit Don’t Starve auf dem PC auftrumpfen. Aber ist das nicht ein gewagter Schritt von der akrobatischen Stealth-Action zur sammelwütigen Lebenssimulation? Wir haben uns in die zufallsgenerierte Wildnis begeben, um gegen Hunger und Monster zu bestehen.

© Klei Entertainment / Klei Entertainment

Täglich grüßt das Maschinentier

[GUI_PLAYER(ID=105161,width=400,text=Don’t Starve wird ständig erweitert: Regen, Höhlen sowie Winter und Levelherausforderungen im Adventure-Modus.,align=right)]Kaum hat man die Düsternis hinter sich gebracht und den Magen mit gerösteten Karotten beruhigt, sollte man sich eine Strategie überlegen: Was entwickelt man als Nächstes? Dazu blättert man durch die thematisch sortierten, aber zu Beginn verwirrenden Menüs mit Waffen, Werkzeugen, Strukturen etc. und stellt bald fest, dass ohne eine Wissenschafts-Maschine gar nichts geht – und dass sich der Technologiebaum erst danach weiter verzweigt. Aber nur wenn man Gold findet, kann man diese erste Maschine bauen. Dafür muss man wiederum eine Spitzhacke herstellen sowie Steinbrüche mit den glitzernden Adern finden. Leider wiederholt sich dieser Einstieg linear bei jedem neuem Spiel. Da die Welt zufällig generiert und die Karte zunächst per Nebel verhüllt wird, muss man die lukrativen Plätze immer aufs Neue finden…

Am besten baut man sich ein Lager, platziert zwei, drei Fallen an den Kaninchenlöchern und sammelt auf dem Weg zum Ziel fleißig Beeren, Karotten und Holz. Moment, kein Platz mehr im Inventar? Dann sollte man einen Rucksack anfertigen. Oder eine Kiste. Darf es ein Kühlschrank sein? Dann vergammelt das Essen nicht so schnell! Trotz seines locker leichten Arcade-Charakters stecken erstaunlich realistische Abläufe im Spiel: Neben dem Tag- und Nachtwechsel, der sich z.B. auf das Wachstum von Pilzen sowie das Erscheinen von Kreaturen auswirkt, spielt auch das Wetter eine Rolle; es kann heftig schütten, Blitze können für Waldbrände sorgen, Feuer breitet sich aus, wenn man es zu nah an Gras entfacht, fast alles wächst zudem nach oder nutzt sich ab – selbst Beil, Hacke & Co sind irgendwann kaputt.

Charmante Kleinigkeiten

Lagerfeuer schon entzündet? Wer nachts nicht einheizt, wird sein blaues Wunder erleben.
Lagerfeuer schon entzündet? Wer nachts nicht einheizt, wird sein blaues Wunder erleben. Im Hintergrund: Die „Science-Machine“, die man jedesmal braucht, um den Technologiebaum zu öffnen. Der Bart? Lässt sich rasieren und wächst nach! © 4P/Screenshot

Don’t Starve erzählt zwar keine Geschichte, aber das Spiel lebt von seinem witzigen Kreaturendesign, dem schwarzen Humor und den überraschenden Kleinigkeiten. Man kann sich den Bart rasieren, einen Football-Helm aufsetzen oder in einer Grasrüstung umher stolzieren, während Wilson sarkastische Textkommentare zum Besten gibt: „Better him than me!“ heißt es, wenn er den Skeletten verblichener Abenteurer begegnet. Man kann Blitzableiter und Regenmaschinen aufstellen oder sich beim Holzhacken erschrecken, weil die Tanne plötzlich lebendig wird und in Baumbarts Manier zornig hinter einem her stampft. Sehr stimmungsvoll sind auch die schattenhaften Kreaturen, die man erst dann sieht, wenn einem die Sinne einen Streich spielen und die Welt vor sich hin flimmert. Neben Hunger und Gesundheit spielt auch die geistige Gesundheit eine Rolle, die z.B. bei Giften oder nach Toden sinkt und nur durch bestimmte Nahrung aufrechterhalten wird.

Sehr nervig ist hingegen, dass man das Sattmachen nie richtig einschätzen kann – es kann passieren, dass man sich nach dem Verzehr von drei Kaninchen, fünf gerösteten Samen und Beeren auf die Strohmatte legt, um zu schlafen, und plötzlich ausgehungert aufwacht; kurze Zeit später ist man tot. Hat man bis dahin nicht den Ritualplatz mit den Schweineköpfen gefunden, der als einziger Zwischenspeicher dient und wie in Online-Rollenspielen am Ort des Todes auch die Hinterlassenschaften sichert, muss man komplett von vorne in einer neu generierten Welt anfangen – ohne bisherige Technologien, Maschinen und Rohstoffe. Und das frustriert, weil man dann immer wieder dieselben Sammelroutinen abspulen muss; irgendwann will man einen Bot programmieren, der das

Augen auf zwei Beinen? Wurmlöcher im Boden? Es gibt herrlich bizarre Kreaturen.
Augen auf zwei Beinen? Wurmlöcher im Boden? Es gibt herrlich bizarre Kreaturen. © 4P/Screenshot

verdammte Gras und Holz automatisch besorgt.

Der Tod kommt in der Nacht

Der Tod lauert nicht nur bei Nacht ohne Feuer oder leerem Magen, sondern auch nach sehr simpel inszenierten Kämpfen, in denen man einfach draufhaut: Wer sich zu früh mit Bienen, Raubtieren oder den humanoiden Schweinen anlegt, kann dabei schnell das Zeitliche segnen. Heilsalbe? Kostet Asche, Steine und Spinnenschleim! Und je weiter man kommt, desto häufiger wird man auch angegriffen – vor allem nachts. Es kann sein, dass Monster brüllend heran stürmen und einen alleine aufgrund ihrer Überzahl fertig machen. Um das zu verhindern, sollte man zum einen fortschrittlichere Waffen wie Speere, Blasrohre, Bienen-Minen, Schlaf- oder Feuerpfeile erstellen. Zum anderen sollte man sein Lager mit Holz- oder Stein-Palisaden ausbauen sowie Fallen platzieren. Aber bis man die Mittel dazu hat, vergehen viele Tage zwischen repetitiver Langeweile, neugierigem Ausprobieren und plötzlicher Gefahr.

  1. Hab das Spiel für wenig Geld im Steam-Summersale geschossen und bin absolut begeistert. Das Klicken nervt mich persönlich bisher noch wenig. Ich bin immer noch am Entdecken von neuem und versuche gerade, alle Teile zusammenzusammeln, um Maxwells Tür zu öffnen.
    Wie bei Terraria muss man jedoch sagen: Auf die ganzen Dinge, die möglich sind, kommt man sehr schwer bis gar nicht ohne das obligatorische Wiki zu bemühen. Trotzdem spoilert man sich kaum, wenn man mal nachschaut, wofür man beispielsweise überhaupt "Nitrite" braucht.
    Ich bin überraschend einfach durch den ersten Winter gekommen mit Wolfgang. Hab einfach ständig Fallen gebaut und Hasen gefangen und eine Menge Jerky hergestellt, das nicht nur den Magen füllt, sondern auch sehr viel "sanity" wiederherstellt, was bei Wolfgang schon mal zum Problem werden kann.
    Was ich bisher komplett außen vor gelassen habe, waren die unterirdischen Gebiete, die ja eine komplett neu berechnete und unabhängige Welt unter der eigentlichen gespielten ist. Ich bin gespannt.

  2. Soderle habs ja jetzt durchs PSN+ auf der PS4 ergattert und ich muss sagen ich bin begeistert :D
    Schönes, kleines, skurriles Spiel und macht schon ein wenig süchtig ... ich bin begeistert. Bis jetzt das beste Spiel auf der PS4 :wink:

  3. Guter Test, leider geht er überhaupt nicht darauf ein das das spiel in regelmäßigen Abständen erweitert wird, was ja heutzutage zumindest kostenlos eher ne seltenheit is.
    un was soll der vergleich mit demon souls am ende? muss das denn jetzt als referenz herhalten für alle möglichen spiele auch wenn die vollkommen verschieden sind?
    aber ansonsten lass sich der bericht sehr gut... in diesem sinne schönen sonntag un bleibt am leben!!
    :unkraut: ob die karotten wohl auch noch agressiv werden?

  4. Ich liebe das Spiel. Hab es durch Zufall hier entdeckt. Mal davon abgesehen, dass ich die Seite hier, was Bewertungen angeht, eh nicht mehr ernst nehme (die Redakteure sollten sich zum Testen mal mehr Zeit nehmen) ist die Seite für mich immer mal einen Blick wert, was es so neues gibt. Und Don't Starve ist einfach nur genial. Klar sind die Aufgaben re­pe­ti­tiv. Aber in welchem Spiel ist das nicht so? Dafür bietet das Spiel einen Umfang, für 14 Euro wohlgemerkt, der seinesgleichen sucht. Und für alle, die Probleme haben:

    Spoiler
    Show
    Einfach Zweige, Gras, Feuerstein und Holz sammeln. Dazu nur Beeren und Karotten, nur nie mehr als 12 insgesamt für eine Nacht, das reicht! Damit kommt man dann schon ein paar Tage weit, um die Karte etwas aufzudecken. Gold min 7 Brocken und Stein so einen Stack sammeln. Dann einen Ort suchen, wo viele Hasenlöcher sind und möglichst noch Beefalos in der Nähe. Steinfeuer mitten zwischen, oder halt in der Nähe von Hasenlöchern bauen. ScienceMachine dazu bauen und dann gleich Alchimaschine. ScienceMachine kann nach dem Bau der Alchimaschine auch wieder mit Hammer demontiert werden. Gibt paar Mats zurück, und man braucht nur eine Maschine. Dann Kohle sammeln (nah beieinander stehende Bäume abfackeln und dann mit der Axt fällen). Pro Baum, ein Kohle. 12 Kohle sammeln. Dann zum Lager und 2 mal Crockpot bauen. Hasenlöcher mit Fallen ohne Köder abdecken (liegen zwar nie ganz drauf, aber ganz nah dran reicht), mindestens 4, wenn möglich sogar 8 Fallen. Dann Holz sammeln, eine Kiste kostet 3 Bretter also 12 Holz. 4-6 Kisten bauen, dort die Hasen rein. Sobald 2-3 Kisten mit Hasen voll sind, habt ihr schonmal genug Futter für den Winter. Ab da einfach immer 4 Hasen in einen Crockpot(nicht die aus Kiste, immer die aus Fallen). Ergibt Fleischbällchen. Die halten sich, so lange sie vom Crockpot nicht gelootet werden, ewig! Und bringen -62.5 Hunger, 3 Leben und -5 sanity. Ausserdem könnt ihr aus 2 Hasen und einmal Zweige Ohrschützer machen, die euch...

Hinterlassen Sie bitte einen Kommentar.

Seite 1