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DragonBall: Origins (Action-Adventure) – DragonBall: Origins

Nach jeweils einem eher mäßigen Prügel- und Kartenspiel begibt sich das dritte DS-DragonBall auf klassische Action-Adventure-Pfade. Natürlich wird auch hier gekämpft, aber der junge Son-Goku muss in über 50 Episoden auch Geschick und Köpfchen unter Beweis stellen, wenn er mit KI-Partnerin Bulma im Schlepptau alle sieben Dragonballs vereinen will. Ein weiterer Fehltritt oder endlich eine DS-Adaption mit Spielspaßgarantie?

© Game Republic / Atari

Kenne deinen Feind

Manche Episoden sind zwar auch spielerisch ziemlich in die Länge gezogen, aber dafür lassen sich viele Kämpfe leicht umgehen sowie einmal gelöste Rätsel und Hindernisse im Schnelldurchgang passieren. Ab und zu dürft ihr auch auf Turbowolke Jindujun durch die Lüfte reiten, um flüchtende Gegner zu verfolgen und Hindernissen auszuweichen, was eine nette Abwechslung, aber keine wirkliche Herausforderung darstellt. Ganz anders verhält es sich mit den Bosskämpfen. Diesen ist nämlich teils nur mit passender Kampftaktik beizukommen, die natürlich zuerst gefunden werden muss. Das ist leider nicht immer einfach, da euch keine Bossleiste über erteilten Schaden und Restenergie informiert. Stattdessen gibt es witzige, aber nicht immer eindeutige Comiceffekte und sichtbare verletzungen in Form von zunehmenden Pflastern. Da ihr jedoch in der Regel direkt vor einem schwierigen Duell speichern könnt, hält sich der Frust über gescheiterte Kampfexperimente in Grenzen. Sobald ihr ein probates Mittel gefunden habt, ist der Sieg dann sowieso oft nur noch Formsache.

Aber auch Standardgegner sind nicht immer leichte Beute. Oft müsst ihr bestimmte Attacken einsetzen, um deren Panzerung zu durchbrechen, wunde Punkte zu treffen oder sie anfällig für weitere Attacken zu machen.

Die Kämpfe sind kurzweilig, aber nicht plump – die Angriffsausführung macht jedoch manchmal Zicken.

Dafür steht euch ein überschaubares, aber facettenreiches Repertoire an Faust- und Stabangriffen zur Verfügung, das ihr komplett per Stylus entfesselt. Die Ausführung ist zwar teilweise etwas hakelig, da die Druckerkennung mitunter sehr penibel, die Übersicht aber nicht immer optimal ist. Doch das System ist insgesamt gut durchdacht und entlockt Goku mit nur wenigen Klicks und Strichen, die euch beim Erlernen veranschaulicht dargestellt und danach jederzeit in einem praktischen Hilfsmenü nachgeschlagen werden können, eine Vielzahl an sehr unterschiedlichen Manövern, die von einfach Hieben und Combos bis hin zu fulminanten Flächen- und Spezialangriffen wie dem verheerenden Kamehame-Ha reichen, die auch bei Rätseln zum Einsatz kommen.

Lästiges Babysitting

Eure lediglich auf Schusswaffen spezialisierte KI-Partnerin Bulma ist da weit weniger effektiv. Zwar könnt ihr sie bei voll aufgeladener Kampfenergie durch Anklicken eine zuvor zugeteilte Zweitwaffe benutzen lassen, um mehrere Widersacher auf einmal aufs Korn zu nehmen, Heilgeschosse abzufeuern oder den Gegner kurzzeitig zu betören, aber die meiste Zeit ist sie eher Last als Hilfe, rennt unaufhaltsam in ihr Verderben und macht kaum Schaden. Vor allem eilt sie ständig voraus, was besonders dann lästig ist, wenn sie auf starke Gegner trifft und dabei hops geht. Segnet Bulma nämlich das Zeitliche, heißt es auch für euch Game Over…

Seid ihr hingegen allein unterwegs, müsst ihr nicht den genervten Babysitter spielen, bekommt aber trotzdem immer wieder Energieauffrischungen serviert, die nur für Bulma gelten, obwohl diese doch gar nicht mit von der Partie ist. Da der Schwierigkeitsgrad vorwiegend harmlos ist, ist das zwar meist nicht weiter tragisch, trotzdem hätten sich die Entwickler in diesen nicht gerade seltenen Abschnitten solch sinnlose Beutestücke schenken und ausschließlich für Goku verwendbare Extras spendieren können. Auch die Kamera hätte ruhig etwas flexibler sein können. Zwar werden beide Bildschirme zur Darstellung genutzt, aber das eigentliche Geschehen spielt sich komplett auf dem Touchscreen ab, dessen nicht zoombarer Bildausschnitt sich nur minimal verschieben lässt. Während ihr nach oben weit voraus schauen könnt, seid ihr in die anderen Richtungen quasi völlig blind und überseht mitunter Schätze, Schalter, Gegner oder Fallen.

Zum Glück gibt es im Gegensatz zu anderen Titeln mit ähnlicher Problematik aber wenigstens keine tödlichen Abgründe. Stürzt ihr in die Tiefe, werdet ihr mit minimalem Energieverlust an Ort und Stelle wiederbelebt. Wem im Kampf die Lichter ausgehen, muss allerdings die aktuelle Episode neu beginnen, wobei längere Abschnitte zusätzliche Speicherpunkte bieten. Zur besseren Orientierung könnt ihr auch jederzeit per Knopfdruck eine Karte des jeweiligen Areals einsehen oder ein Radar aufrufen, dass euch die Position von in der Nähe befindlichen Dragonballs anzeigt, wenn diese im Besitz von Gegnern sind, die sich vor euch verstecken oder Reißaus nehmen – eine nette, aber leider nur selten genutzte Idee. Insgesamt werdet ihr aber gut und abwechslungsreich unterhalten und gegen Spielende warten auch einige echte Herausforderungen auf euch.