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DTM Experience (Rennspiel) – DTM Experience

Ein Spiel rund um die DTM? Das ist ja schon ewig her… Zuletzt brachte Codemasters seine TOCA-Titel in Deutschland als DTM Race Driver auf den Markt, obwohl die deutsche Tourenwagen-Meisterschaft dort nur eine kleine Nebenrolle spielte. Bei der DTM Experience, der jüngsten Simulation der GTR-Macher von SimBin, ist das anders: Hier dreht sich  alles ausnahmslos um den Dreikampf zwischen Audi, BMW und Mercedes…

© SimBin / ITR e.V. / RaceRoom Entertainment AG

Vorsprung durch Technik

[GUI_PLAYER(ID=108488,width=400,text=Wie nah bewegt sich SimBin mit dem Spiel an der Wirklichkeit?,align=left)]Als Basis dient den Schweden die Technologie, die man in Zusammenarbeit mit KW Automotive bereits für die RaceRoom Experience entwickelt hat. Von daher überrascht es kaum, dass die DTM Experience nicht nur in den Free-to-Play-Titel integriert wird, der sich derzeit in der offenen Beta befindet. Auch hinsichtlich der gelungenen Fahrphysik, den originalgetreu modellierten Tourenwagen mit ihren kernigen Motorenklängen sowie der etwas sterilen aber dennoch ansehnlichen Kulisse ist die Verwandtschaft unverkennbar.

Beim Blick zum Wagen-Setup wird der Eindruck weiter gefestigt, denn es warten die üblichen Feineinstellungen an der Aerodynamik, der Vorder- und Hinterradaufhängung, Traktionskontrolle, am Differential, den Stabilisatoren, am Getriebe und den Bremsen. Hier findet man wie immer alles, um den Wagen optimal auf die Strecke vorzubereiten. Selbstverständlich lassen sich die Früchte der mühevollen Schraubarbeit abspeichern. Zusätzlich besteht die Möglichkeit, während des laufenden Rennens die Traktionskontrolle zusätzlich auf Knopfdruck anzupassen – perfekt, um sich in der einen oder anderen rutschigen Kurve dieses kleine aber so unglaublich wichtige Plus an Bodenhaftung zu sichern.

Windschatten alleine…

In der DTM kämpfen Audi, BMW und Mercedes um die Tourenwagen-Krone.
In der DTM kämpfen Audi, BMW und Mercedes um die Tourenwagen-Krone. © 4P/Screenshot

…reicht auch in der DTM nicht mehr, um Überholmanöver erfolgreich abzuschließen. Deshalb kommt wie in der Formel Eins mittlerweile auch hier das Drag Reduction System (DRS) zum Einsatz, das durch eine Positionsveränderung der Heckflügels den Luftwiderstand abschwächt und so den Verfolgern höhere Geschwindigkeiten erlaubt. Dabei gelten in der DTM ähnliche Regeln wie in der Königsklasse: Erst wenn sich der Verfolger am Messpunkt der Start-/Ziellinie in einem Abstand von unter zwei Sekunden hinter dem Vordermann befindet, darf er das System in der folgenden Runde auf einem Streckenabschnitt seiner Wahl aktivieren. Ist DRS erlaubt, wird man durch ein kurzes Audiosignal darauf hingewiesen, dass man den Flügel auf Knopfdruck umstellen darf – sehr schön!

Doch gerade bei hohem Tempo und harten Positionskämpfen steigt automatisch das Unfallrisiko. Da es nicht die von Konsolen- und Arcade-Rennspielen bekannte Rückspulfunktion gibt, sitzt man hier doch wieder mit etwas mehr Respekt hinter dem Steuer der PS-Schleudern und agiert etwas vorsichtiger. Vor allem dann, wenn man dem Schadensmodell nicht nur Deformationen der Karosserie, sondern auch mechanische Konsequenzen eingeräumt hat. Zwar sind die Folgen – oder besser gesagt: die ausbleibenden Folgen – nach Kollisionen nicht immer ganz nachvollziehbar, doch im schlimmsten Fall muss man das Rennen mit einem saftigen Motorschaden vorzeitig beenden. Zwar geht man bei der Darstellung der Schäden einen Schritt weiter als Gran Turismo & Co, doch zufriedenstellend oder gar authentisch wirkt es trotzdem nicht, wenn nach einem Frontal-Abflug in die Mauer nur ein paar Beulen im Grill und an der Motorhaube auftauchen.