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DTM Race Driver 3 (Rennspiel) – DTM Race Driver 3

Macht euch bereit, Karriere in der Welt des Rennsports zu machen! DTM Race Driver 3 gibt euch nicht nur die Möglichkeit, bei der Deutschen Tourenwagen Meisterschaft zum Champion zu avancieren, sondern vereinigt erneut eine Vielzahl verschiedener Rennserien in einem Spiel und lässt dabei selbst die umfangreichen Vorgänger hinter sich. Aber bedeutet Masse gleich Klasse?

© Codemasters / Codemasters

Mitten drin statt nur dabei

Der Puls schnellt in die Höhe wie ein Drehzahlmesser, nass geschwitzte Hände umklammern das Lenkrad und ein Blick in den Rückspiegel verrät mir, dass mir der Hintermann mit seiner Motorhaube fast schon im Kofferraum steckt. „Ganz ruhig bleiben“, sag ich mir, während mich mein Mechaniker über den Boxenfunk mit wertvollen Fahrtipps versorgt, wie ich dieses PS-Monster in Form eines DTM-Boliden noch heil über die Ziellinie bringe. Wenn das mal kein Sprung ins kalte Wasser ist, gleich am Anfang des Karrieremodus hinter dem Steuer eines solchen Flitzers zu sitzen. Doch die Learning by Doing-Methode wird sich in dem kurzen, aber intensiven Tutorial sicher als nützlich erweisen und mich auf das vorbereiten, was mich in der gerade erst begonnenen Rennfahrer-Karriere noch erwarten wird. Doch bis ich erneut bei der DTM oder einer ähnlich hohen Rennserie an den Start gehe, wird noch viel Gummi auf dem Asphalt gelassen,

Rad an Rad schlängelt ihr euch durch die Kurven.

denn zuerst muss ich mir einen echten Namen in der Szene machen. Wie stelle ich das an? Indem ich in kleineren Wettbewerben mit Erfolgen auf mich aufmerksam mache, um mich Stück für Stück nach oben zu arbeiten…

Die Qual der Wahl

Aber der Weg an die Spitze ist lang und umfangreich. Denn wo andere Hersteller für Rennserien wie Truck Racing, Nascar- und Formel-Wettbewerbe jeweils eigene Spiele auf den Markt bringen würden, heißt die Devise bei Codemasters „Nicht kleckern, sondern klotzen“. Satte 35 Rennklassen und über 100 Meisterschaften warten auf einen neuen Titelträger.

Bei der World Tour lässt man euch noch mehr Freiheiten als in den Vorgängern: Anstatt streng vorzuschreiben, in welcher Reihenfolge ihr die Veranstaltungen zu besuchen habt, stehen euch für die meisten der insgesamt 32 Karriere-Stufen gleich mehrere Serien zur Auswahl. In den durchweg gelungenen Zwischensequenzen mit eurem Rennleiter und Manager Rick jetzt nicht mehr eine klischeebehaftete Hintergrundgeschichte im Mittelpunkt, sondern vor allem der technische Aspekt des Motorsports. So werdet ihr vor dem Start oft über die speziellen Fahreigenschaften der jeweiligen Boliden informiert und bekommt Tipps, wie ihr am besten alles unter Kontrolle behaltet. Ein Sieg ist jedoch gerade in der Anfangsphase für ein Weiterkommen nicht zwingend erforderlich, allerdings müssen bestimmte Mindestanforderungen erfüllt werden, wie z.B. ein fünfter Platz in der Meisterschaft. Dabei werden Fahrzeug, Regeln, Rundenanzahl sowie Rennstrecken vom Programm vorgeschrieben. Sind die ersten Meisterschaften mit ihren läppischen

Ihr wollt mehr Hintergrundinfos zum Spiel?

Interview mit Clive Moody, Produzent von DTM Race Driver 3

zwei Rennrunden schnell vorbei, nehmen die Herausforderungen zunehmend mehr Zeit in Anspruch und schicken immer stärkere KI-Fahrer ins Rennen. Nicht zu vergessen, dass das Handling der Fahrzeuge mit der Zeit und steigender PS-Zahl immer schwieriger wird. Was die Anzahl der verschiedenen Rennserien und die damit einhergehende Abwechslung angeht, ist Race Driver 3 ungeschlagen: Ihr nehmt u.a. bei der Supertruck International Series im Führerhaus einer Zugmaschine

Auch Ralf und Michael Schumacher haben ihre Rennfahrer-Karrieren mit Go-Karts ins Rollen gebracht.

Platz, prescht mit Baja Buggys oder Gruppe B-Maschinen über staubige Rallye-Pisten oder sammelt in der Formel 1000 erste Erfahrungen, bevor ihr später sogar im Monocock eines F1-Boliden für Williams um den Sieg fahrt. Dabei glänzt jedes Fahrzeug mit einem individuellen Fahrverhalten, auf das ihr euch erstmal einstellen müsst.

Arcade und Simulation?

Um Anfängern den Einstieg zu erleichtern, können im Optionsmenü diverse Einstellungen vorgenommen werden. Ihr wollt lieber ohne Schaden fahren und nach einem Abflug nicht gleich im Kiesbett stecken bleiben? Kein Problem. Beim Fahrverhalten deaktiviert ihr auf Wunsch die Pro-Simulation, wodurch die Boliden viel gutmütiger reagieren und selbst beim Herausbeschleunigen aus Kurven dank Traktionskontrolle problemlos auf der Strecke gehalten werden. Solltet ihr euch dagegen für die Aktivierung sämtlicher Simulationsaspekte entscheiden, werdet ihr vor allem bei der Steuerung mit einem Lenkrad am eigenen Leib erfahren, wie anstrengend ein Rennen sein kann, wenn ihr in jeder Kurve mit den Fliehkräften kämpfen müsst, jede Kollision Schäden mit sich bringen kann, die das Handling und die Leistung eures Boliden negativ beeinflussen und jedes rüpelhafte Verhalten Konsequenzen in Form von Durchfahrtsstrafen bis hin zur Disqualifizierung nach sich zieht.

Strafe muss sein

Trotz des insgesamt zufrieden stellenden Strafsystems zeigten sich die Stewarts bei manchen Rennen leider inkonsequent, was die Strafen angeht. Vor allem die mitunter zahlreichen Abschüsse durch die KI-Fahrer bleiben oft ohne Folgen, während ihr selbst manchmal ungerechtfertigte Verwarnungen für angeblich genutzte Abkürzungen aufgebrummt bekommt, obwohl nicht alle Reifen die Streckenbegrenzung bzw. Curbs verlassen haben. Allerdings hat die KI keinen Freifahrtschein: Nach einigen rüden Attacken und Regelverstößen konnten wir selbst erleben, dass auch die Konkurrenz der Box den ein oder anderen Strafbesuch abstatten musste. Allerdings wurden wir den Eindruck nicht los, dass das Strafsystem bei der KI lieber mal ein Auge zudrückt als bei uns.