Neuer Herausforderer
Vor gut zwei Jahren testete mein Kollege Michael den starken Nacon Daija, den auch ich für einen sehr guten Arcade-Stick halte. Mit diesem Schwergewicht muss sich nun das neue Modell aus dem Hause Mad Catz messen, mit dessen Hilfe ich mich auf allerlei Prügelspiele, Shoot’em-Ups und Arcade-Kracher stürzte. Der EGO Arcade FightStick misst 40 x 25 x 8
Zentimeter und wiegt ordentliche 2,8 kg, in Kombination mit vier gummierten Standfüßen sorgt das für ein sehr solides Spielgefühl auf einer ebenen Tischoberfläche; aber auch auf den Knien zockt es sich sehr gut – die Größe des Gehäuses ist angenehm und noch nicht zu wuchtig für den komfortablen Hausgebrauch.
Arcade-Kenner freuen sich über die Anlehnung an Taitos Arcade-Kabinett Vewlix, und alle anderen natürlich über die hochwertigen Komponenten aus dem Hause Sanwa: acht Buttons und der fein klickende Microschalter-Stick (im Balltop-Design) überzeugen mit kurzen Wegen und angenehmen Sounds. Generell überzeugt der EGO mit sauberer Verarbeitung und sehr geringen Spaltmaßen. Im Gegensatz zum Nacon Dajia kann man den Stick aber nicht (wie bei einem Blick unter die Auto-Motorhaube) aufklappen, sondern muss sieben Schrauben an der Metall-Bodenplatte lösen, um ans Innenleben zu kommen. Praktischerweise liegt der dafür notwendige Schraubenzieher bei und ist sicher im Gehäuse verstaut. Der Austausch von Buttons geht flugs von der Hand, möchte man den Stick oder das Artwork unter dem Acrylglas tauschen, braucht es ein paar Handgriffe
mehr. Farblich markierte Kabel, die sich mit wenig Kraftaufwand lösen und eine Verkabelungs-Tabelle im Gehäuseinneren zeigen, dass Mad Catz mitgedacht hat. Alternative Artworks liegen leider nicht bei, auf der Mad-Catz-Webseite können aber ein paar Designs heruntergeladen werden. Das drei Meter lange und (leider) fest verdrahtete USB-Kabel, mit welchem der Stick an Konsole oder PC kommt, findet in einer Klappe Platz, die an der Oberseite des EGO sitzt; dort wird ein weiteres USB-Kabel verstaut, auf dessen Zweck ich später zu sprechen komme. Denn natürlich muss der EGO per Kabel mit eurer Konsole verbunden werden, eine drahtlose Verbindung käme aufgrund der bei Prügelprofis verhassten Latenz nicht infrage.
Knöpfe & Kabel
Auf dem EGO Arcade FightStick finden sich neben dem Stick und den acht Buttons ein Turbo-Schalter sowie, Share- und Menü-Button – dazu ein Regler, der
festlegt, ob der Stick das Steuerkreuz oder den linken bzw. rechten Analogstick ersetzt. Ein Touchpad, wie beim PlayStation-zertifizierten Daija, gibt es beim EGO nicht, dafür kann das Eingabegerät eben auch an anderen Konsolen betrieben werden. Wie das geht: Mit der fest verkabelten USB-Strippe wird der Stick an PS4 oder Xbox One gestöpselt. Danach verbin
det man durch das zusätzliche, beiliegende Kabel (Micro-USB Typ B auf USB) einen Controller der entsprechenden Konsole mit dem Stick – einen Pairing-Vorgang später ist der EGO einsatzbereit. Das ist umständlich und sorgt für zusätzlichen Kabelsalat vor dem TV, außerdem muss natürlich immer ein geladener Controller zusätzlich am Start sein.
Das bewegen des kompletten Handgelenks hat wahrscheinlich auch mehr Potential, reproduzierbare Bewegungsabläufe im Gehirn abzuspeichern, als die bloße Benutzung der Spitze des Daumens. Außerdem sorgt das Klicken der Switches für eine weitere Stimulation. Ich glaube ich würde die meisten Street Fighter Moves alleine am Geräusch des Joysticks erkennen, weshalb es mir mit Sticks deutlich leichter fällt, die Moves korrekt zu timen. Ein Analogstick bietet eine Genauigkeit, die für Fighting Games kontraproduktiv ist, weil bei Fightern der Fokus auf dem Timing liegt und nicht auf einer stufenlosen Bewegungssteuerung, die die Spiele überhaupt nicht unterstützen.
Griffarten gibt es verschiedene und sind letztendlich Geschmackssache. Für Fighter verwende ich meistens den Weinglas-Griff, wobei ich den Stick zwischen kleinem Finger und Ringfinger habe und dabei die Kugel locker mit meiner Hand...
Die Platine des 360er Pad war echt Deluxe.
Nun, im schlimmsten Fall (Stand jetzt) werde ich einfach Mal ein "wenig" pröbeln müssen.
Waren die guten, kauffertigen Sticks eigentlich immer schon so teuer? Der Preis des jetzt getesteten Modells finde ich schon nicht ganz ohne... Und die Dinger von Razer schlagen dem Fass vollends den Boden raus. Klar, gibt auch noch einige andere Fabrikate, doch dekadent teuer sind sie eigentlich alle.
hab den TE Stick 1.Generation. von Madcatz, der hält und hält während alle anderen Controller nach und nach kaputt gehen. Hat damals auch nur 100€ gekostet und war so gut verarbeitet wie nur irgend möglich.
Ob es einen besser in Prügelspielen macht? Nur in ganz wenigen Situationen meiner Meinung nach. Z.B. wenns um Piano geht (Blankas Elektrizität) oder bestimmte Mechaniken wie Juris Feuerbälle in Street Fighter 4.
Aber sonst sollte man einfach nehmen, was einem am besten passt.
Aber früher (hab das vor 10 Jahren oder so mal gebaut) gab es Xbox 360 Platinen mit sehr gut zugänglichen und großen Lötstellen, da war das einfach.
Was Sanwa betrifft: Ist über jeden Zweifel erhaben, hab da ewig drauf rumgehämmert und die funktionieren wie am ersten Tag. Spielhallenqualität eben mit richtigen mechanischen Schaltern und nicht die Rubberdome-Billiglösung, wie sie in vielen Geräten heutzutage Verwendung findet. Der Unterschied ist immens.