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Eledees (Shooter) – Eledees

Wann habt ihr euch das letzte Mal begeistert auf Remote und Nunchuk gestürzt? Letztes Jahr beim Tennis oder mit Schwert und Schild in Zelda? Dieses Jahr ließ die Faszination des Wii merklich nach, denn es fehlten einzigartige, auf die besonderen Stärken dieser Konsole zugeschnittene Titel – eine laue Umsetzung folgte der nächsten. Wer eine neue Generation ankündigt, muss auch für neue Spiele sorgen. Kann Konami die kreative Lücke mit Eledees füllen?

© Konami / Konami

Schwarze Bösewichte

Ganz wichtig für die Motivation sind die kleinen Bosskämpfe und die schwarzen Kobolde. In der siebten Mission habt ihr es

Endlich: Jetzt kann man 2,5 Kilo heben und lästige Hindernisse aus dem Weg räumen!

erstmals mit den Meeres-Eledees zu tun: Drei davon gilt es zu jagen, aber bei jedem Treffer teilen sich die flinken Feinde. Hier muss man seinen Shooter-Instinkten freien Lauf lassen, sich bei gezücktem Fangstrahler schnell bewegen und drehen – dank der präzisen Steuerung kein Problem. Aber wenn die schwarzen Eledees auftauchen, muss man seine Schussfrequenz zügeln: Trifft man die stachligen Quälgeister, rauben sie wertvolle Kraftpunkte. Ist man zu laut, springen sie auf euch zu und ihr müsst ihnen ausweichen oder euch abducken. Außerdem sind sie wichtig für die Spielbalance: Wenn man zu wüst in den Räumen agiert, tauchen sie auf!

All das sorgt für sehr viel Abwechslung im Kammerjägeralltag, der auch nach dem ersten Durchspielen, das je nach Herangehensweise knapp oder deutlich unter zehn Stunden liegt, nicht langweilig ist: Zu den normalen Missionen gesellen sich zum einen die knackigen Herausforderungen, in denen ihr z.B. in 20 Sekunden 1500 Watt einsammeln müsst – hier kommt es auf das perfekte Timing an; das ist ideal für kunterbunte Hektik zwischendurch. Und wer alle drei rosa Eledees eines Abschnittes findet, darf jede Mission gemütlich ohne Zeitdruck oder Vorgaben spielen. Übrigens: Gegen den Trend der eintönigen Fahrstuhlmusik made in Japan setzt Konami auf die Auswahl von Songs vor jedem Level – vorbildlich! Nach zehn Missionen habt ihr auch zehn Songs zur Verfügung.

Multiplayer, Editor & Story

Auch der Multiplayermodus ist für einen Kampf zwischendurch interessant: Bis zu vier Leute können gegeneinander auf die Jagd gehen – jeder Teilnehmer braucht dafür eine Remote. Hier geht es natürlich weniger um Taktik, sondern mehr um Schnelligkeit und Reflexe. Das kann unübersichtlich sein, denn der Sieger wird nur nach erreichter Wattzahl ermittelt – es gibt leider keine speziellen Aufgaben. Auf lange Sicht interessanter wären hier spezielle Suchspiele oder gar kooperative Modi gewesen.

Im Multiplayermodus kämpfen bis zu vier Kammerjäger gleichzeitig um Punkte.

Wer sich dennoch mit den Eledees und seinen Freunden beschäftigen will, kann sich im Editor austoben: Hier könnt ihr jeden Raum nach eigenem Ermessen mit Eledees, Interieur und Zielvorgaben ausstatten, um die Mission euren Freunden per WiiConnect24 zu schicken. Selbst Details wie die Lampenhöhe, den Zustand der Kobolde oder die Schrankposition lassen sich hier festlegen. Die Bedienung ist so einfach, dass eine Mission schnell gestrickt ist. Schön ist, dass man diese Kreation auch im Multiplayer testen kann.

Der Schwachpunkt von Eledees ist die Story, die sehr oberflächlich in statischen Bildern erzählt wird – hier hätte man gerade für die jüngeren Spieler mehr rausholen können. Die Geschichte um den kleinen Kai, der einsam im Elternhaus zurückbleibt, um die Eledees zu jagen und den Grund ihres Stromterrors zu ergründen, wird nicht gut genug inszeniert. Schade ist auch, dass Konami keine deutsche Sprachausgabe anbietet. Gerade angesichts der Tatsache, dass das ein wunderbares Familienspiel ist, bei dem Papa die Remote an Sohnemann oder Tochter weiterreichen kann, wäre das sinnvoll gewesen.