Episode 2: Ein-Mensch-Zivilisation
Ein paar Worte dazu, was Enshrouded mit seinen Genre-Vertretern gemeinsam hat: Ihr streift durch die Welt, baut alles ab und sammelt Ressourcen ein, um euch den Tec-Tree nach oben zu arbeiten, von der simplen Holzfäller-Axt bis zum komplexen Bergfried. Schnell ist die erste Holzhütte gebaut. Die Bau-Tools stellen sich dabei als intuitiv und praktisch heraus. Ein hübscher Nebeneffekt: Anstatt nur nebeneinander zu stehen, verwachsen die Blöcke richtig organisch miteinander. Und wenn bereits diese zweckmäßigen Konstruktionen hübsch aussehen, wie sieht es dann erst mit stolzen Monumenten aus?
Nun zu dem, was Enshrouded von seinen Genre-Vertreten unterscheidet: Jedes Mal, wenn ich die Hütte verlasse, vereine ich dutzende Rollen in mir und jede einzelne davon erlebt ihr ganz eigenes Abenteuer. Weil die Welt so unverschämt viele Möglichkeiten bietet und jeden Tag zehn neue Projekte eröffnet. Ich gebe euch ein paar Beispiele:
- Landerschließer: Habe den Norden erreicht, hier errichte ich ein Basislager. Praktisch, weil es hier auch ein Salzbergwerk gibt.
- Späher: Mittels Sprünge und Sprint dringe ich in die Umgebung vor, um die Schauplätze zu entdecken und auf der Karte zu markieren.
- Krieger: Ich begebe mich tief in eine Seuchenschlucht, bekämpfe etliche Monster und fordere das Chefmonster heraus, um die hiesige Seuchenquelle zu eliminieren.
- Architekt: Heute erhält das Hauptquartier ein zweites Stockwerk.
- Restaurator: Nachdem ich die Ruinen einer Stadt gefunden habe, möchte ich das Haupthaus reparieren. Dieser Standort verdient das Prädikat Wohnlich.
- Indiana Jones: Ich habe einen Turm betreten und bin zur Spitze gelangt, nachdem ich etliche Portal-, Kletter- und Stichfallen überwunden habe.
- Head Hunter: In jeder Katakombe kann ich einen Überlebenden finden und rekrutieren, beispielsweise einen Schmied, eine Jägerin oder einen Schreiner. Dieser stellt mir dann seine Rezepte, Dienste und Quests zur Verfügung.
- Darüber hinaus bin ich auch Lagerlogist, Historiker, Bauer, Innendesigner, Flaneur und nicht zu vergessen der Retter der Menschheit.
Enshrouded ist vollgestopft, mit Blaupausen, Orten, Monstern und erlernbaren Skills – ohne dabei überladen zu sein, weil alles gleichzeitig optional ist. Trotz dessen fühlt sich kein Bereich drangeklatscht an. Ein Allrounder: Das Bauen ist inspirierend, das Kämpfen fordernd und die Rätsel interessant. Und für alles gibt es guten Loot, der wiederum Material für neue Projekte und Schatzsuchen liefert.
Begeistert mich ein Bereich gerade mal nicht mehr, mache ich einfach etwas anderes. Hinzu kommt, dass der Schwierigkeitsgrad cozy-knackig daherkommt. Ja, vieles kann mich töten, aber schlimm ist das nicht, aufgrund des schnellen Wiedereinstiegs ohne große Verluste. Doch, hier kann man einige Zeit verbringen und man will es auch. Als hätte Skyrim statt einem kleinen Haus-DLC auch ein komplettes Sandkasten-Gameplay bekommen.
Ich nehm an, dass das eher so als Gag ohne wirkliche böse Absicht dahinter gemeint war, quasi als würd man irgendwo nen Sonichu Easteregg finden. Klar, hinterher ist es eher unangenehm, weil es nun das ganze Palaver rund um diese Person und seine "Fans" anlockt, mit der Gefahr, dass diese Haider die Foren und Subreddits zum Spiel kapern könnten.
Gerade letzteres wird aber gerne ausgeblendet, weil man niemanden auf die Füße treten möchte und viele (jüngere?) Spieler schnell mal eingeschnappt reagieren.
Für mich ist das kein Zeichen von Seriösität, sondern ein duckmäuserisches Weglassen von wichtigen Informationen, und somit das Gegenteil von Seriösität.
Kann mir der Testschreiber seinen "Paleworld"-Seitenhieb näher begründen? Gehts hier darum, dass neben Pals und paar Dungeons Und Türme nicht alle 50m ein Punkt zum Erforschen gibt?
Weil ich find das eigentlich recht angenehm gelöst, dass es eben auf weite Strecken nicht dauernd irgendwo was zu suchen/finden/erforschen gibt. Die Suche nach Pals beschäftigt imo genug, auch wenn die Motivationskurve klarerweise nicht ewig steil gehen kann und dann wirds schlussendlich öde(r). Aber sehe darin kein Problem aktuell, zumal: Ist ja auch Early Access, dafür ist die eigens erstellte Spielwelt bereits vollständig vorhanden. Ich nehme an, dass sich das über Monate vermutlich mehr auffüllen wird....
Nach ca. 30 Stunden habe ich zudem noch nicht die ganze Welt erforscht, finde es jedoch ganz ok "befüllt". Finds daher etwas übertrieben formuliert. Aber vl seh das nur ich so, weil ich mit Palworld eigentlich echt Laune hab. Merkwürdig und iwo unseriös find ich es trotzdem das extra zu erwähnen, dass man Genrevertreter xy "Gott sei Dank" nicht testen muss. Hab ich in der Form auch bislang noch nicht gelesen. Warum so einseitig hier schreiben? Warum so direkt vergleichen? Enshrouded ist ja doch in vieler Hinsicht ein anderes Spiel imo.
Was ich auch schwierig finde: Dass der Test einen Umfang von 20 Stunden Spielzeit nur eingrenzt. Finde ich tatsächlich für eine aussagekräftige Bewertung eines solches Allround-Survival-Spiels mit größerer Gameplay-Loop zu wenig. Da ist die Faszination oft anfangs riesengroß, nur dass es plötzlich iwann brutal abebbt. Ich finde Enshrouded von Videos/Berichten auch hochspannend und hat wohl im Kerngameplay auch mehr als Palworld zu bieten, aber genau ab 30-40h wirds kritisch. Wenn da die Faszination tatsächlich weitergehen sollte, wäre es ein sehr beeindruckender Faktor.
Habe ich gar nicht erst gesehen.