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Eternights (Action-Rollenspiel) – Die Liebe in Zeiten der Apokalypse

Als Eternights am 3. Juni 2022 auf der Sony State of Play zum ersten Mal enthüllt wurde, verkündete Jae Yoo, der Gründer des für die Entwicklung verantwortlichen Studio Sai, auf Twitter: „Ich habe 2019 Persona 5 gespielt, was mich dazu gebracht hat, auch Persona 4: Golden und Persona 3 FES zu spielen. Danach habe ich meinen Job gekündigt und angefangen, ein davon inspiriertes Spiel zu entwickeln.“ Eternights macht also keinen Hehl daraus, welche Reihe für die Mischung aus Dating-Simulation und Dungeon-Crawler Pate gestanden hat. Doch ein Name wie Persona weckt natürlich Erwartungen und Hoffnungen, die mit dem Endergebnis nicht zwangsläufig auch übereinstimmen müssen. Wir haben uns nicht nur in die Apokalypse, sondern auch in das virtuelle Liebesleben gestürzt und verraten, ob wir Eternights über die Schwelle tragen oder am Altar stehen lassen würden.

© Studio Sai / Studio Sai

Fazit

Eternights ist keine Alternative zu Persona oder gar ein Konkurrent: Es ist der Versuch eines leidenschaftlichen Fans, bei dem Ambitionen und Erfahrung aufeinanderprallen und ein unausgeglichenes Ergebnis mit viel Liebe zur Vorlage geschaffen haben. Die Dialoge sind manchmal herrlich gefühlvoll, manchmal absurd lustig und manchmal zum Fremdschämen unangenehm. Gezeichnete Standbilder und Zwischensequenzen passen nicht zu den billigen Gesichtsanimationen und das Kampfsystem kann zwar eine spaßige Sogwirkung entfalten, punktet aber weder mit Komplexität noch mit Abwechslung. Wäre das Spiel nicht zehn, sondern zwanzig oder gar dreißig Stunden lang, würde es aufgrund der schwankenden Qualität wohl wie ein Kartenhaus in sich zusammenfallen. Doch wer mit den richtigen Erwartungen an Eternights herangeht, bekommt eine spaßige, wenn auch simple Mischung aus Dating-Sim und Dungeon-Crawler geboten, die sich nie zu ernst nimmt und trotz offenkundiger Schwächen mit einer großen Portion Herz und Humor punkten kann.

Wertung

PS5
PS5

Eine simple Mischung aus Dating-Sim und Dungeon-Crawler, die trotz einiger offenkundiger Schwächen mit einer großen Portion Herz und Humor punkten kann.

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Erläuterung

  • Es gibt eine Digital Deluxe-Edition, die für einen Aufpreis von 10 Euro jedoch nur ein digitales Artbook und den digitalen Soundtrack bietet.

  1. Mafuba hat geschrieben: 25.09.2023 14:58 Danke für den Test. Eigentlich passt das Spiel zu meinem Beuteschema aber leider ist es dem Persona Fan nicht soo gut gelungen, dass Spiel zu "kopieren".
    Vielleicht irgendwann mal für einen 10er reinschnuppern
    Falls du auf dem PC unterwegs bist: Auf Steam gibt es auch eine kostenlose Demo. :)
    Khorneblume hat geschrieben: 25.09.2023 15:58 Gerade die Spielzeit als Kritikpunkt kann ich überhaupt nicht nachvollziehen. Wieder ein klassischer Fall, warum viele Spiele so ätzend gestreckt werden, weil es sonst offensichtlich sofort ne dicke Abwertung gibt.
    [...]
    Und gerade wenn ich in dem Bereich von AAA Titeln wieder gucke, wie viel davon in den letzten Jahren einfach künstlich auf 20 oder 30 Stunden gestreckt wurde, empfinde ich das schon als beleidigend, denn das macht die Spiele nicht besser, sondern sogar erheblich schlechter. Diesen Kritikpunkt solltet ihr wirklich dringend auf den Prüfstand schicken.
    Wenn ich mir deinen Kommentar so durchlese, muss ich das mit der Spielzeit wohl missverständlich formuliert haben. Die ist nämlich keineswegs als solche ein Kritikpunkt gewesen, ganz im Gegenteil. Im Fazit schreibe ich ja, dass das Spiel gut daran getan hat, nicht länger gewesen zu sein, sonst wäre das Gameplay wohl auf Dauer zu monoton geworden. Und die beiden Erwähnungen im Text sollten eigentlich reine kontextuelle Einordnungen sein: Einmal zu den Figuren, die angesichts der Spiellänge nunmal nicht mehr Raum zur Charakterentwicklung bekommen konnten. Und einmal zu den schicken Standbildern, von denen ich mir mehr gewünscht hätte, die aber bei einer kürzeren Spiellänge eben auch nicht im Dauerfeuer erfolgen sollen, damit sie nicht ihre "Besonderheit" verlieren. Nur nochmal als zusätzliche Einordnung, da das aus dem Test offenbar nicht klar genug hervorgegangen ist. Hätte ich die Spielzeit wirklich als zu kurz empfunden, wäre das auch als Contra-Punkt in der Liste aufgetaucht, aber ich habe da eine ganz ähnliche Meinung wie...

  2. 69 ist doch nicht negativ. Ein Befriedigend das nah am Gut ist. Passt doch zu so einem spiel von einem kleinen Studio mit begrenzten Mitteln. Kann man jetzt kaum Wertungen vergeben die an Persona ranreichen :)

  3. Kann diesen Test, wie auch generell die recht negativen Wertungen nicht nachvollziehen. Fand das Spiel vom 1. Kontakt auf Steam vor paar Wochen extrem poliert und sehr gut ausbalanciert. Gerade die Spielzeit als Kritikpunkt kann ich überhaupt nicht nachvollziehen. Wieder ein klassischer Fall, warum viele Spiele so ätzend gestreckt werden, weil es sonst offensichtlich sofort ne dicke Abwertung gibt.
    Das Verhältnis von Metawertungen zu Userwertungen passt hier auch vorne und hinten mal wieder nicht zusammen. Scheint nach Spielen wie KDCD oder Alien: Isolation wohl mal wieder ein kollektives Opfer der Magazine zu werden, während es von den Spielern gefeiert wird. Zeigt mir leider nur abermals, das ich Kaufentscheidungen wirklich nicht mehr anhand von Tests oder gar Wertungen treffen brauche.
    Btw. kostet es ja auch gerade mal 30€ zum Release. Irgendwelche 80€ Releases kriegen auch mal annähernd 90er Wertungen, obwohl sie nicht mal ansatzweise so gut poliert waren. Und gerade wenn ich in dem Bereich von AAA Titeln wieder gucke, wie viel davon in den letzten Jahren einfach künstlich auf 20 oder 30 Stunden gestreckt wurde, empfinde ich das schon als beleidigend, denn das macht die Spiele nicht besser, sondern sogar erheblich schlechter. Diesen Kritikpunkt solltet ihr wirklich dringend auf den Prüfstand schicken.

  4. Danke für den Test. Eigentlich passt das Spiel zu meinem Beuteschema aber leider ist es dem Persona Fan nicht soo gut gelungen, dass Spiel zu "kopieren".
    Vielleicht irgendwann mal für einen 10er reinschnuppern

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