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Europa Universalis 3 (Taktik & Strategie) – Europa Universalis 3

Ihr wollt gern mal ein bayrisches Kolonialreich aus dem Nichts erschaffen? Dann seid ihr bei Europa Universalis 3 richtig, wo ihr das Zeitalter der Entdecker nachspielen könnt. Allein das ist nicht alles, denn es handelt sich vielmehr um eine Simulation der frühen Neuzeit – inklusive Militär, Welthandel, Erfindungen, Ränkeschmieden und Religion. Klar, dass der komplexe Geheimtipp nur in den Köpfen der Hearts of Iron 2-Macher Paradox entstehen konnte.

© Paradox Interactive / Koch Media

Investition in die Zukunft

Mein Preußen ist nun groß, aber es ist noch unentwickelt. Zeit, dass ich Handel, Produktion und Forschung ankurbele. Da ich kein Geld habe, weil alles für den Unterhalt meiner Armee draufgeht,

Inklusive Küstenstädte, Sachsen und halb Hessen ist Preußen ganz schön fett geworden. Jetzt muss auch die Wirtschaft wachsen. 

kann ich nur ein Darlehen aufnehmen, dass ich aber nach einigen Jahren zurückzahlen muss. Wer das nicht kann, sollte es tunlichst lassen, denn der Staatsbankrott ist leider ein ständiger Begleiter. Zinsen, stehendes Heer und Berater verschlingen Unsummen. Hinzu kommt eine schleichende Geldentwertung, die immer schlimmer wird, je mehr Gold ihr aus Übersee erhaltet und desto größer euer Haushalt ist. Eine Notsteuer, die 50 Prozent mehr bringt, ist leider nur im Kriegsfall erlaubt.

Ich strapaziere mein Budget, indem ich die Ausgabe für die Produktion erhöhe. Neue Produktionsmethoden sind wichtig, da sie auch die Zeit für die Aufstellung der Musketiere verkürzen. Außerdem baue ich ein paar Werkstätten, die mir mehr Steuern einbringen. In jeder Provinz kann ich Gebäude wie Zollhaus, Kirche oder Festung errichten, die immer moderner werden. Auch die Weiterentwicklung des Staatswesens ist wichtig, da sie Vorteile wie mehr Handel bringt. Ich möchte irgendwann ein verbesserte Form der Monarchie einführen, die natürlich nicht mehr so stabil ist. Es gibt natürlich auch Despotismus, Handelsrepubliken, Absolutismus, Gottesstaaten und Stammesverbände.

Steuerschraube und Geldsack

Wer bezahlt die ganzen kostspieligen Scherze, die sich eure Regierung einfallen lässt? Es gibt grundsätzlich zwei Arten, an Geld zu kommen: Steuern und Handel. Steuern werden einfach so erhoben, ihr könnt sie aber durch den Bau neuer Einrichtungen wie das Zollhaus erhöhen. Ihr könnt sogar Manufakturen errichten, wenn ihr das nötige Geld und Know-how habt. Auch neue Erfindungen im Bereich Wirtschaftsphilosophie wie der Merkantilismus bringen euch mehr Geld in den Säckel. Habt ihr eine Kolonie oder Provinz mit Gold, geht das praktischerweise direkt in eure Kasse.

Der Handel läuft im Wesentlichen automatisch ab, so dass ihr die Waren nicht durch die Gegend schippern müsst. Es gibt unterschiedlich wertvolle Waren wie Getreide, Wolle, Eisen, Baumwolle, Zucker oder Gewürze, von denen es nur eine pro Provinz gibt. Entgegen der political correctness, aber zugunsten der Authentizität, dürft ihr sogar Sklaven verkaufen, die es aber nur in Afrika gibt. Ihr schickt eure Kaufleute los, die sich auf den Weltmärkten breit machen – vorzugsweise in Europa. So erhaltet ihr euren Anteil am Handelsvolumen der jeweiligen Handelsstadt. Ein Monopol erhaltet ihr, indem ihr den Handel in einem Ort mit euren Kaufleuten dominiert.

Religion und Philosophie

Natürlich spielt auch die Religion eine zentrale Rolle in einer Zeit, in der die christliche Reformation für jede Menge Unruhe sorgt. In späteren Epochen gibt es also nicht nur katholische Länder in Europa,

Ihr seid immer noch streng katholisch. Aber was glauben die anderen? Und toleriert ihr das? Oder verfolgt ihr sie deshalb gar? 

wie euch die Konfessionskarte zeigt. Es liegt bei euch, wie tolerant euer Land gegenüber Andersgläubigen ist. Oder doch lieber unnachgiebiger Hüter des Glaubens? Nun bringt es auch nicht mehr so viel Ansehen, wenn ihr den Papst stellt. Missionare sorgen dafür, dass eine Provinz zur eurer Staatsreligion bekehrt wird, was teuer ist, ewig dauert und keinesfalls sicher ist. Ein Religionsberater sorgt für mehr Missionare, die ihr eigentlich nur an der Grenze zu anderen Kulturen braucht.

Eure drei Berater, die euch Vorteile bei Handel, Stabilität oder Forschung bringen, könnt ihr übrigens jederzeit auswechseln. Neben den berühmten Köpfen der Zeit gibt es auch noch Staatsgrundsätze, die man als besondere Vorteile bezeichnen könnte, über die ein Land verfügt. Manche Optionen werden so erst möglich: Hierzu gehört der Aufbruch in die Neue Welt, der euch Entdecker und Konquistadoren für die Kolonien ausheben lässt, oder die Wehrpflicht, die euch mehr Soldaten bringt. Macht euer Land Fortschritte, könnt ihr neue Grundsätze einsetzen.