Trotz all seiner Komplexität ist Europa Universalis 3 leichter zu bedienen, als es sich vielleicht anhört. Es gibt ein einziges Regierungs-Interface, von dem ihr alle wichtigen Dinge steuern könnt, die euer Reich in Gänze betreffen. Einzig Diplomatie, Gebäudebau und Soldaten ausheben macht ihr noch
Die Bedienung wurde möglichst vereinfacht, so dass alles in wenigen Menüs abläuft. Die Armeesteuerung ist eingängiger als bei Hearts of Iron 2. |
direkt über die Provinzansicht. Die Armee- und Flottensteuerung ist durchaus mit Hearts of Iron 2 zu vergleichen, wurde aber deutlich entschlackt. Die vielen, oft ermüdenden Statistiken müsst ihr nun nicht mehr alle durchklicken, um Bescheid zu wissen, da Einnahmen, Forschung, Religion, Berater und Produktion einfach übers Interface kontrolliert werden. Die vorkommenden Statistiken sind also nur was für Leute, die noch zusätzlich Infos wollen.
Multiplayer
Wer ein derart komplexes Spiel auch mal im Multiplayer testen möchte, kann das tun. Bis zu 32 Spieler können gleichzeitig per LAN oder Internet gegeneinander spielen, wobei ihr Mitspieler in der spieleigenen Lobby findet. Das Spiel zu mehreren ist vergleichbar mit dem Einzelspieler, es gibt aber auch Unterschiede. Ihr könnt ein Land z.B. nicht durch Heirat erben, wie das in der Kampagne bestens funktioniert. Ansonsten ist das Diplomatiesystem natürlich perfekt für mehrere Spieler geeignet, die gerne ausgefuchste Strategien ausprobieren wollen. Auch die im Solomodus immer ein wenig vernachlässigten Spione kommen hier zu neuen Ehren, wenn sie sich sabotierend, brandschatzend und mordend beim Gegner einnisten. Außerdem ist möglich, ein Land kooperativ zu mehreren zu regieren.
Schlichte Inszenierung
Obwohl alles recht bunt und übersichtlich gehalten ist, ist Europa Unversalis 3 optisch nicht auf der Höhe der Zeit. Die Darstellung ist bis auf kleine Bonmots wie Verzierungen im Staats-Interface oder Bilder der reinen Zweckmäßigkeit geschuldet. Es gibt verschiedene Kartenansichten für Geländeform, Politik, Religion, Diplomatie und Handel. Zwar könnt ihr bis auf die Helme und Hellebarden der Soldaten ranzoomen, aber aus der 3D-Nahanicht gibt es nicht viel zu sehen. Auch das sporadische Funkeln des Wassers ist eher nicht überzeugend, da es keinen Seegang gibt. Die faden Schlachten wurden bereits angesprochen, sie kommen nicht mal ansatzweise an das wuchtige Medieval 2 ran.
Zwischensequenzen gibt es gar nicht, nicht einmal wenn ihr neue Länder zum Ruhm eures Herrschers entdeckt. Einzig das verschwommene Intro stimmt euch ein wenig ein. Insgesamt kommt die Darstellung nicht an Civilization 4 <a class="DYNLINK" onmouseover="DynToolTipp_Show('Klicken für Gameinfos‚)“ onmouseout=“DynToolTipp_Hide(); “ href=“javascript:DynCont_Display(‚Gamefinder‘,’runmod.php?sid=%7BSID%7D&LAYOUT=dyncont_gf&spielid=4829′)“> heran. Immerhin sorgt die Musikuntermalung für etwas Entdeckerstimmung, die an Abenteuerfilme wie 1492 – Die Eroberung des Paradieses oder Aguirre, der Zorn Gottes erinnert. Kein Wunder, denn der Soundtrack stammt vom Hearts of Iron 2-Komponisten Andreas Waldetoft. Leider hat sich in den vielen erklärenden Texten im Spiel ab und an ein Übersetzungsfehler eingeschlichen, wenn ein Wort nicht oder nicht richtig ins Deutsche übersetzt wurde. Das hält sich aber in Grenzen und bremst den Spielspaß nicht im Geringsten aus.