Algebra statt Immersion
Als jemand, der weiß, wie er von A nach B gelangt und auf dem Weg dorthin die Aussicht genießen möchte, fühle ich mich von diesem Spiel genötigt. Längst habe ich die Lust daran verloren, Türme zu besteigen, um noch mehr Markierungen freizulegen, und Lager einzunehmen, um noch mehr Missionen zu erhalten. Ich habe kein Interesse an der Jagd nach Tieren, um aus deren Knochen und Fellen größere Rucksäcke oder Munitionstaschen herzustellen – das „Hingegen und Abschießen“ könnte kaum langweiliger sein.
Wieso sollte ich das wunderschöne Kyrat überhaupt erkunden? Nichts als Enttäuschung erwartete mich, als ich nach langem Klettern an luftigen Felswänden einen Gipfel erreichte, auf dem zwei profane Kisten standen. Und ein Gleiter – auf dass ich mich möglichst schnell wieder in die Lawine der Rebellion stürzen möge. Das Klettern ist eine aufregende Neuerung! Die „Belohnungen“ für das Erkunden des Himalaya sind ein schlechter Scherz.
Natürlich ist es nicht neu, dass Ubisoft auf das Erschaffen glaubwürdiger Welten keinen Wert legt. Die Entwickler kreieren längst nur noch eindrucksvolle Fassaden und zeigen anhand Dutzender Symbole, wohin man laufen
muss. Dort angekommen vergrößert ein Tastendruck den Wert [X von Y] auf [X+1 von Y]. Ubisoft vergisst, dass die auch für dieses Spiel zitierte Immersion nicht mit Mathematik, sondern mit Anfassen und Erleben zu tun hat.
Geld oder Karma?
Enttäuscht bin ich außerdem vom kooperativen Spiel, das erstmals in der offenen Welt eines Far Cry möglich ist. Gemeinsam gewinnt das Einnehmen der Lager und besonders das Erobern der noch stärker bewachten Festungen natürlich an Schwung. Im Jahr des dritten Borderlands ist es allerdings höchst unbefriedigend, dass ich die Hauptmissionen nur im Alleingang erledigen darf. Dadurch wird der Spielfluss ständig unterbrochen. Und ich ziehe lieber gleich alleine los.
Auch das Anfordern eines Rebellen zu meiner Unterstützung habe ich nach wenigen Versuchen vermieden. Zum einen stehen Begleiter genau wie menschliche Partner während einer Mission nicht zur Verfügung und zum anderen stören sie mit ihrem einfältigen „Augen zu und durch!“ mein bedächtiges Vorgehen beim Einnehmen eines Lagers. Nahezu sinnfrei ist in diesem Zusammenhang das Sammeln von Karma: Nachdem ich Rebellen in Not geholfen habe, kann ich zwar zusätzliche Söldner anheuern – oder aber ich kaufe sie für einen lächerlich niedrigen Betrag bei einem der zahlreichen Händler.
Far Cry 4 war für mich eh die Enttäuschung des Jahres 2014. Teil 3 war ja noch was erfrischend anders im Vergleich zum Vorgänger aber ob du jetzt Teil 3, 4 oder Primal spielst, ist eig egal. Andere Grafiken/Skins und fertig.
Schon erstaunlich, wie Ubisoft es schafft, uns bei Assassins Creed und Far Cry mit einem anderen Setting stets das gleiche Spiel unterzujubeln.
Versteht mich nicht falsch ich fühl mich bei Far Cary 4 recht gut unterhalten, aber es spielt sich halt wie der dritte Teil.
Hab' mir neulich die Xbox One Version als Games with Gold für 12 Euro erstanden. Für den Preis ok.
Aber wie es da manchmal zu geht, obwohl nicht auf hohen Schwierigkeitsgrad? Letztens habe ich einen Propagandaposter von einer Hütte abgerissen, da greift mich ein Tiger an und während des Überlebenskampfes kommt auch noch ein Bär dazu den ich mit Mühe und Not und hohen Munitionsverbrauch erlege. Dann froh das überstanden zu haben mich auf dem Weg zurück zum Fahrzeug begeben, kommen 5 Wölfe und wäre fast dabei draufgegangen.
Fazit: Körperpanzerung (Weste) komplett runter, alle Spritzen verbraucht und Munition für Haupt- und Nebenwaffe mußte dringend aufgestockt werde. Hätte ich nicht die Standard-"Machete" gehabt, wäre das nix mit den letzten Wolf geworden. Was war denn da los, bloß wegen Posterabreissen?
Was mich in letzter Zeit eher nervt ist diese Aufdringlichkeit der sich ständig wiederholenden Spontanaufträge, Notrufe usw., während man in aller Ruhe die schöne Welt erkunden möchte. Füllt sich davon irgendwie überfüllt an.
Ok, diese Riesenadler gehen mir auch auf dem Senkel. Vor allem dann, wenn ich gerade wieder im Gefecht gegen einige Royalisten bin, haben die Adler auf mich abgesehen. Auch ausserhalb der Kämpfe, aber so oft? Und warum geht ausgerechnet bei denen die Messerattacke nicht? Bei alle anderen bisherigen Tieren kann man ja mit dem Messer zuschlagen. Weil Ajay immer genau den Arm zugepackt bekommt, mit dem er normaler Weise den Messer herausholt? Whatever!
ist besser als der dritte teil. nur schade es zwei spieler coop ist und nicht vier spieler wie teil drei