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FIFA 15 (Sport) – Gefühle im Fußball?

Das Motto von FIFA 15 lautet „Feel the Game“. Es soll also auch um Gefühle gehen. Das System dafür nennt sich „Emotional Reactions“. Aber oft gleichen neue Features den besten Schwalbenkönigen – sie heben elegant ab, bevor sie schmutzig landen. Allerdings hat EA-Chef Andrew Wilson ausdrücklich betont, dass auch Sportspiele „kraftvoller erzählen“ und „glaubhaftere Charaktere“ zeigen könnten. Daher analysieren wir im Test nicht zuerst das Spielgefühl, sondern die Spielmodi, in denen sich Emotionen und Story zeigen könnten. Also raus aus der Marketing-Kabine, ab auf den Platz der virtuellen Tatsachen.

© EA Canada / Electronic Arts

Halten, ziehen und kollidieren

Sehr gut wird zudem das Abdrängen, Halten und Ziehen inszeniert: Man erkennt nicht nur klar, wie der Stoff des Trikots gezogen wird, auch das Verlangsamen und Umfallen sieht richtig natürlich aus. Hinzu kommt, dass jetzt allgemein mehr Körperlichkeit im Spiel ist – die Physis  ist nicht nur ein neuer theoretischer Wert in der Spielerstatistik, sie wirkt sich auch praktisch auf dem Platz aus. Es gibt mehr Gerangel und Geschiebe im Zweikampf. Außerdem bemerkt man sofort, dass sich ein Sturmtank wie Lasogga nicht so einfach von einem kleinen Flügelflitzer wie Durm aus der Balance bringen lässt – der prallt fast ab. Spieler mit hoher Physis halten auch länger ihre Balance und setzen sich im Kopfball öfter durch.

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Darstellungsfehler wie diese sind seltener geworden. In den Zeitlupen kollidieren die Spieler authentischer als noch in FIFA 14. © 4P/Screenshot

Hier haben auch die Innenverteidiger an Wert gewonnen. Dafür sind kleinere Spieler auch deutlich wendiger.

Nach zwei Jahren hat man die Ignite-Engine hinsichtlich der Kollisionen besser im Griff. Es gibt zwar noch Clippingfehler hier und da, aber es wird deutlich weniger in Zeitlupen durch Körper gelangt. Aber auch wenn vieles harmonischer aussieht und physikalisch authentischer wirkt, gibt es noch einige Baustellen. Ab und zu kann das Geschehen auf dem Platz noch wie Slapstick aussehen. Selbst wenn es nur zu leichten Berührungen kommt, liegen die Beteiligten manchmal wie nach einem schweren Knockout auf dem Rasen. Oder sie zeigen spektakuläre Purzelbäume ohne Vollkontakt.

Gesichter, Rasen & Lattenkracher

Man muss schon genau hinsehen, um klare grafische Fortschritte gegenüber FIFA 14 zu erkennen – hier unser Vergleichsvideo. Es gibt einige Verbesserungen bei den Gesichtern der Profis, vor allem bei jenen aus der Premier League, die in der Breite

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Auch Manuel Neuer wirkt etwas blass – dabei hätte er nach der WM allen Grund für mehr Farbe. © 4P/Screenshot

realistischer aussehen als ihre Kollegen aus anderen Ligen; mal ausgenommen die europäischen Topclubs wie Juve, Barcelona oder Paris. Was allerdings negativ auffällt: Die Gesichter der Profis sind oftmals viel zu bleich, nicht nur in den Wiederholungen sehen sie aus wie Vampire; da fehlt die natürlich Farbe.  

Ein klarer Fortschritt ist vor allem die dynamische Rasen- sowie Trikotabnutzung: Der grüne Teppich wird von jedem Sprint und jeder Grätsche so beansprucht, dass mit der Zeit viele Abdrücke und Furchen zu sehen sind. Schade ist allerdings, dass die feinere Darstellung des Rasens nicht konsequent durchgezogen wird – in manchen Einstellungen sieht das Grün aus wie Tiefgras, dann sind plötzlich gar keine Halme mehr zu erkennen und die Profis scheinen auf einem grünen Hartplatz zu schweben.

Lobenswert, aber auch nichts Neues im Sportspielbereich ist, dass sich auf den Trikots im Laufe der Partie immer mehr Schmutz bildet. Trotzdem sind es auch diese Kleinigkeiten, die das Gesamtbild verfeinern: Die Eckfahnen haben jetzt z.B. eine Physik und kippen. Hinzu kommt, dass auch das ganze Tor mal wackelt, wenn es kracht. Apropos: Das blecherne Scheppern bei Latten- und Pfostentreffern hört sich klasse an! Und bei aller Kritik an der fehlenden Dramaturgie in der Karriere, muss man die Kamera-Regie in diesem FIFA 15 nochmal besonders hervorheben, denn die Wiederholungen im Spiel und vor allem die Highlights danach erreichen fast TV-Niveau. Es macht einfach Spaß, sich die Tore nochmal anzuschauen.

  1. Fifa 15 ist in so ziemlich allen Belangen besser als Fifa 14 und in 14 gab es noch nicht einmal mehr Turniere, die Wertung war damals viel zu hoch. Ich würde sagen Fifa 15 90% und Fifa 14 80%. Fifa 15 sieht auch noch deutlich realistischer aus als Fifa 14, es kommt sehr nahe an eine TV_Präsentation heran, auch der Schmutz auf dem Trikot sowie der nasse Rasen sorgen für ein deutlich schöneres Gesamtbild.

  2. :lol:
    Fifa 15, das Fifa in dem 3er und 5er Abwehrketten populär wurden :lol:
    Spiel mal ein weilchen mit Viererkette und Du wirst sehr schnell Deine angesprochenen immer gleichen Spielzüge finden. Seit Fifa 15 hat man nämlich Lichtgeschwindigkeitssprints in Kombination mit unaufhaltbaren Steilpässen in die Spitze bei denen man noch so schnell zum Verteidiger wechseln kann, es ist zu spät, man ist bereits durch. Besonders gefragt sind auch Brustannahmen mit denen man die gesamte Verteidigung stehen lässt :Daumenlinks:
    Ich würde mich an das Tempospiel übrigens auch nicht zu sehr gewöhnen, denn Fifa 16 (laut Demo) spielt sich doch wieder ein ganzes Stück langsamer und strategischer als 15.
    Die Wertung ist viel zu Hoch gemessen an den Einnahmen die EA jedes Jahr mit dem Spiel macht und wie wenig Veränderung Einzug in das Spiel erhält. Im Gegenteil, es wird sogar immer weiter kastriert bis möglichst nur noch Ultimate Microtransaktionen im Mittelpunkt stehen.
    Die Bewertung des Spiels ist wie jedes Jahr rein oberflächlich, man bewertet das was man sieht, aber nicht das was man nicht mehr sieht bzw sehen könnte. Die Bugs die seit nem halben Jahrzehnt enthalten sind sieht ja auch keiner. Das man nur noch mit einem Gast Online spielen kann fällt auch niemandem auf. Das mein Virtual Pro alle 2 Wochen wieder andere Werte hat als zuvor oder erspielte Leistungen einfach wieder weg sind kenn ich ja auch schon seit 5 Jahren, sowas brauch man auch garnicht mehr sehen. Alles in allem kann man also davon ausgehen das 80er bis 90er Wertungen auch dieses Jahr wieder erreicht werden, keine Sorge!

  3. Wie immer, mit einem Jahr Verzögerung gekauft, eine Woche Karriere gezockt. Für die Slider Einstellungen, wie immer, Foren durchstöbert. Spielgeschwindigkeit, wie seit Fifa14, langsam. Glatte 90% von mir. Die 80% hier sind,, wie so oft, nicht nachvollziehbar. Es ist doch wirklich alles viel besser als noch im Vorjahr. Endlich ein tactical defending, welches diesen Namen auch verdient. Endlich spürbare Unterschiede bei den Spielertypen. Die Userwertung hier wundert mich nicht, es ist endlich auch schwer und erfordert ein bisschen Flexibilität anstatt immer die gleichen, antrainierten, 3 Spielzüge immer und immer wieder abzuspulen. Kurz um es spielt sich so, wie wir es immer von den Echten Stars sehen wollen. Das das für die meisten too much is, is klar, dafür gibt es ja dann Schwierigkeitsgrade und Gamepadhilfen. Kerbal Space Program ist auch nicht gerade für jedermann, da stört es aber scheinbar nicht. Den Bericht finde ich ok aber die Wertung ist lächerlich!

  4. Gibt es eigentlich den Virtual Pro wieder, so wie er in FIFA 12 gewesen ist? - Mit den umfangreichen Trainingsmöglichkeiten innerhalb der Arena? Das war eigentlich das beste am Virtual Pro, dass man diesen überall einsetzen konnte.
    Gibt es eigentlich noch das Creation Center mit selbst zusammengestellten Mannschaften?

  5. Größter Unterschied ist meiner Meinung nach das Zweikampfverhalten, an alles andere gewöhnt man sich sehr schnell. Heisst, wo man bei PES auf einen Gegner zuläuft und nur mit einer schnellen Bewegung oder einem Trick, oder einem Pass versucht den Gegner auszuspielen, achtet man bei Fifa auch auf die Körperstruktur Deines gegenübers und überlegt sich ob man den nicht auch einfach wegdrängeln kann wenn der zu nahe kommt. Da muss man sich halt bissl dran gewöhnen, is alles was Körperbetonter bei Fifa. Ich glaub es ist noch nichtmal beschrieben bei Fifa, also geb ich Dir mal den L2 Knopf mit auf den Weg ;)

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