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FIFA 16 (Sport) – Schwere Bälle, täuschende Körper

Kann man nach dem Auftritt von Robert Lewandowski überhaupt noch Fußballspiele testen und dabei Worte wie „unrealistisch“ benutzen? Oder bei übertriebenem Spektakel samt Torflut von „Arcade“ reden? Der Stürmer des FC Bayern München hat mit seinen fünf Toren in neun Minuten gegen den VfL Wolfsburg jedenfalls demonstriert, dass in diesem Sport alles möglich ist. Auch in FIFA 16? Electronic Arts verspricht „Innovationen“ und „magische Momente“. Mehr dazu im Test.

© EA Canada / Electronic Arts

Die neue Schwere des Balles

Apropos Ballphysik: FIFA 16 hat sich hier in den letzten Jahren positiv entwickelt und macht diesmal sogar einen spürbaren Sprung, aber da ist noch Luft nach oben. Ich habe eingangs erwähnt, dass sich die Pille schwerer anfühlt, was erstmal gut ist. Das zeigt sich darin, dass sie sich deutlich sichtbarer bei Schüssen senkt, also klare Flugkurven nach unten zeigt – viele Distanzschüsse kann man also im wahrsten Sinne des Wortes im Kasten „versenken“. Das ist sehr gut!  Aber wenn man aus kurzer Entfernung voll abzieht, darf sich die Pille bei kürzerer Flugbahn eigentlich mehr so deutlich senken wie aus der zweiten Reihe. Angeblich werden ja die Stellung von Fuß und Knöchel präziser berechnet. Aber dafür begegnet man noch einigen komischen Flugkurven und Rollbewegungen im Spiel – das sieht stellenweise so aus als wäre der Platz abschüssig, weil die Kugel einfach immer weiter kullert.

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Geht das Ding rein? Auf jeden Fall senkt sich der Ball bei Distanzschüssen deutlicher. © 4P/Screenshot

Auf mich wirkt die an sich lobenswert veränderte Ballphysik wie eine Alphaversion, die manchmal überzeugt, aber noch zu viele unrealistische Ausschläge hat. EA muss da also für FIFA 17 ordentlich weiter rechnen, denn dieser neuen Schwere fehlt es noch an Balance und Vielfalt. Die Distanzschüsse sehen übrigens auf Dauer fast alle gleich aus, egal ob sie von eher filigranen Kagawas oder wuchtigen Lasoggas abgefeuert werden. Es gibt auch manchmal Probleme bei den hohen Flanken und Seitenwechseln, wo der Ball ewig lange in der Luft zu schweben und plötzlich wieder ultraleicht zu sein scheint. Außerdem hört sich ein Vollspannschuss so an, als würde man in einen nassen Medizinball treten; es klatscht eher als dass es kracht und die Bälle zeigen auf dem Weg zum Tor dann auch zu viel kurvige Trägheit statt geradlinige Explosivität.

Torhüter und Schiedsrichter


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War der Freistoß gerechtfertigt? Im Großen und Ganzen pfeifen die Schiris nachvollziehbar. Und das Spray kommt auch zum Einsatz. © 4P/Screenshot

Trotzdem macht es in diesem FIFA 16 richtig Spaß, aus allen Lagen zu schießen, weil die Torhüter mit ihren Paraden nicht nur klasse animiert werden, sondern auch richtig gut halten. Man muss sich optimal positionieren, um erfolgreich zu sein, denn vor allem die kurze Ecke oder nur leicht von der Mitte abweichende Schüsse werden meist souverän pariert. Auch diese gute KI sorgt dafür, dass es eher selten im Kasten kracht. Etwas auffällig ist, dass man vor allem aus der Diagonalen am Strafraum recht oft trifft und dass die Torhüter viel zu schnell rauslaufen, sogar bis zur Seitenlinie, um Bälle abzufangen – da macht quasi jeder den Neuer, obwohl da noch genug Verteidiger in der Nähe sind.

Die Schiedsrichter fallen zwar manchmal mit einigen krassen Fehlentscheidungen auf, die z.B. klares Abseits mit Torerfolg zur Folge haben. Aber unterm Strich und auf lange Sicht pfeifen die Männer in Schwarz zumindest kontinentaleuropäisch nachvollziehbar, so dass man nicht zu aggressiv in den Mann gehen darf. Da wird zwar manchmal recht kleinlich der Körpereinsatz abgepfiffen und im Strafraum sollte man tunlichst nicht die Tackling-Taste malträtieren, aber die Spiele werden solide geleitet. Hinzu kommen zwei nette Kleinigkeiten, die das Ganze noch authentischer inszenieren: Freistoßspray und Torlinientechnik, wenn der Ball mal von der Latte auf den Boden donnert.

Taktische Finessen ohne Biss

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Online läuft FIFA 16 bereits gut und ihr könnt euch erneut in die Wettbewerbe stürzen, um z.B. in der Liga auf- oder abzusteigen. © 4P/Screenshot

Im Bereich der Formationen und taktischen Anweisungen hat sich nicht viel getan. FIFA 16 bietet ja auch eine Fülle von 35 möglichen Aufstellungen, die von „3-4-4 Raute“ über „3-4- flach“ bis „4-3-3 falsche Neun“ oder „4-5-1“ reichen. Hinzu kommen für jeden Spieler meist drei mögliche Anweisungen wie z.B. für unterstützende Läufe für Stürmer, die ich eher nach außen, ausgewogen oder zentral einstellen kann. Wer sich da mit jeder Position in seinem System beschäftigt, kann einiges an Feintuning  betreiben. Hinzu kommt, dass man eigene Taktiken einstellen kann, die z.B. das Aufbauspiel hinsichtlich Pass oder Tempo mit Reglern von 1 bis 100 beeinflussen. Auch ob die Verteidigungslinie eher abschirmen oder auf Abseits spielen soll, gehört dazu. Aber diese theoretisch endlosen Möglichkeiten zeigen auf dem Platz nicht immer die gewünschte Wirkung, was vor allem das Laufverhalten und das Anbieten freier Leute betrifft. Obwohl man also hier und da rumfummelt, spürt man das nicht stark genug im Spielaufbau.

  1. Eine Katastrophe an FIFA Spiel wie ich finde. 2 Wochen habe ich es ausprobiert und nun bin ich mir sicher Es sollte keine 50 cent kosten. Wie in letzter Zeit immer mehr festzustellen ist verlieren die Entwickler immer mehr das ZIel aus den AUgen worum es eigentlich gehen sollte nämlich den Spaß am Spiel. Hauptsache das Bild ist schön heißt es mal wieder. Pässe kommen nocht an uinrealistische Werte der Spiele Sprinten mit ball vorlegen funktioniert nur Sporadisch, und auch allgemein ist das Spiel nicht mehr ernst zu nehmen. Warum sollte Lazio Rom für einen 16 jährigen 56 Mille zahlen. UNREAL!!!!
    DAs Feeling des alten fifa ist komplett verloren gegangen.
    REPORT FIFA.

  2. Wie erwartet ernüchternd, auch wenn das Spiel etwas langsamer und somit bessere Gewichtungen der Attribute an den Tag legt. Im Onlinemodus spaßig, aber folgende Balance-Probleme kriegen die Entwickler wohl nicht ausgeräumt:
    - Spieler nehmen den Ball immernoch minimal vor der Seitenlinie an und produzieren unnötigerweise einen Einwurf für den Gegner (Ebenfalls bei der Torauslinie)
    - Passives Abseits bewertet Fifa zwar seit Jahren gut, aber wenn ich mit dem im Abseits stehenden Stürmer stehen bleibe bzw. sogar weg laufe, wird es trotzdem abgepfiffen, obwohl der nachrückende Spieler nicht im Abseits stand. So wurden mir online schon 2-3 riesige Torchancen zu Unrecht abgepfifen
    - Der Spielerwechsel hakt bisweilen immernoch
    - Größter Punkt: Weiterhin ist es vorteilhaft, auf schnelle Flügelspieler zu spekulieren, die gegen hüftsteife Verteidiger nahezu immer nach innen ziehen, was man nur selten verteilen kann
    - Durch die zwei letzt von mir genannten Punkte ist es weiterhin förderlich, einfach den schnellsten Spieler den Ball zu geben, der versucht "durchzurennen". Nicht selten rennen die Kids mit Wut im Bauch nach einem Rückstand volle Pulle alleine bis zum gegnerischen Strafraum, da die Verteidiger (inkl. bisweilen stockenden Spielerwechsel) manchmal dem machtlos gegenüber stehen (ist aber deutlich abgeschwächt worden)
    - Extremes Pressing ist 90 Minuten möglich und damit total unrealistisch (lässt sich online "kontern", indem man einfach mal stupide hinten rum passt, aber das kann auch das nicht Gelbe vom Ei sein)
    - Wieso werde ich bei kurzen Ecken des Gegners blockiert und darf nicht ebenfalls bis zur Eckfahne laufen? Was soll der Mist im Jahre 2016?
    - Wieso ist mir häufig die Möglichkeit genommen, zu einem Kopfballduell zu sprinten? Wieso blockiert das Spiel in solchen Fällen die Geschwindigkeit?
    - Bei gefährlichen Freistoßsituationen stellen online alle einen Mann ins lange Eck. Warum? Weil selbst Weltklasse-Torhüter halbhohe Freistöße ins Netz plumpsen lassen
    - Wieso...

  3. Nach 3 Wochen zocken wage ich es auch mal ein kleines Resümee zu ziehen.
    Zu viele Elfmeter, der Schiri sollte im Strafraum zögerlicher pfeifen und nicht strenger als im Mittelfeld. Das hat bei 15 besser geklappt.
    Features: Wird jedes Jahr weniger, in 5 Jahren bezahlt man 60 EUR nur noch für das Cover wenn das so weiter geht.
    Spielerisch auf dem Platz ganz ok, einzige was noch nachkorigiert werden sollte ist der Fokus für attackierende "Verteidiger", da fehlt so nen bisschen der Fokusmagnet am Fuß um nach nem Tackling auch mal an den Ball zu kommen, da hat der Stürmer wieder viel zu schnell Fokus.
    KI, naja, ähnlich wie bei 15, sprintet man auf sie zu bzw in ihren Bereich, reagieren sie halbwegs ordentlich, sobald man aber den sprint 2 meter neben der ki ansetzt kommt sie nur sehr schwerlich hinterher und versucht auch garnicht mehr wirklich an den Ball zu kommen.
    Tore, hier hat man meiner Meinung nach stark eingebußt durch die wirklich starken Keeper. Tore fallen fasst immer durch die gleichen Aktionen oder aus der gleichen Posi heraus. Fernschusstore sind zwar noch möglich, aber zum Glück nicht mehr so leicht wie bei 15. Dabei stößt mir etwas sauer auf das es wesentlich leichter ist Volleyfernschusstore zu erzielen als Vollspannfernschusstore.
    Wie heisst das neue Feature? Off the ball steuerung oder so? Naja, völlig unbrauchbar, kenne niemanden der es benutzt, höchstens dafür gut um schnell den Ball zu verlieren.
    Frauenmannschaften. Tjo, ganz nett, immerhin mal was dazu gekommen anstatt gestrichen worden.
    Pro Club: Seit 5 Jahren keine nennenswerten Änderungen, weder an Design, noch an Spielmodi, oder gar an Funktionen. Nein, sogar die Filtersuche um einen Pro Club zu finden ist noch auf dem selben technisch starken Niveau von 2010. Ich finde in diesem Bereich sieht man immer besonders wie gut die jährlichen 550 Millionen reinvestiert werden. Nämlich garnicht!
    Nicht zu vergessen das selbstverständlich auch immernoch die Bugs von 2010 enthalten sind. Pro Werte werden...

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