Veröffentlicht inTests

Fire Emblem: Shadow Dragon (Taktik & Strategie) – Fire Emblem: Shadow Dragon

Im Februar erschien Fire Emblem zum ersten Mal für Wii: Das Spiel überzeugte mit komplexer Rundentaktik, nutzte allerdings weder die besondere Steuerung noch gab es eine Online-Unterstützung oder eine verbesserte Kulisse. Unterm Strich spielte es sich exakt so wie auf dem GameCube anno 2005. Das sympathische, aber altbackene Epos sicherte sich aufgrund seiner Spielmechanik eine Wertung von 75%. Kurz vor Weihnachten präsentiert derselbe Entwickler das erste Fire Emblem für DS. Ist diese zweite Premiere auch die bessere?

© Intelligent Systems / Nintendo

Der Tod ist immer und überall

Shiida und Marth – hier in der japanischen Version. Fire Emblem für DS beruht auf dem ersten NES-Teil der Serie aus dem Jahr 1990, der nie in Europa erschien.

Shiida ist tot. Das tut weh. Ein lang gezogenes „Miisssst!“ zischt durch die Redaktion. Es war mein Fehler – ich wollte zu viel, zu schnell. Die Pegasus-Reiterin ist vom Himmel gestürzt, als sie in die Reichweite der Bogenschützen kam.

Ich hab sie zu weit nach vorne fliegen lassen und die Wege der Feinde unterschätzt. Vielleicht hätte ich sie besser flankieren sollen? Oder ganz zurückhalten? Sie hat mich in zahlreichen Schlachten begleitet, hat mit ihren Lanzenangriffen für Unheil gesorgt und meine Truppe aus der Luft unterstützt. Jetzt ist sie tot. Und zwar permanent. Wiederbelebungszauber gibt es nicht. Ich könnte auch einfach weiter spielen, denn in meiner Armee warten noch fünfzehn andere Helden. Aber sie muss leben. Also starte ich neu. Zum vierten Mal…

Wer seit Jahren Fire Emblem spielt, der hat ein besonderes Verhältnis zum Tod entwickelt. In der Welt von Altea schwebt er über jedem Zug, wartet auf unbedachte Manöver und schlägt dann gnadenlos zu. Man achtet und fürchtet diesen Moment. Und genau das sorgt für Nervenkitzel und Spannung. Genau das liebe ich. Der Schmerz des Verlustes ist hier ein starker, denn da verschwindet kein anonymer Soldat, keine seelenlose Nummer, sondern ein Charakter, den man kannte und über mehrere Kapitel entwickelte. In jedem 08/15-Strategiespiel schmeißt man Kanonenfutter an die Front, hier kämpft man mit Freunden.

Das harte Strategie-Rollenspiel

Wie in allen Fire Emblems verschwinden die Grenzen zwischen Rundenstrategie und Rollenspiel sehr schnell. Man zieht seine Diebe, Krieger, Berserker, Rittmeister, Jäger, Heiler, Magier und Schwertmeister über edel gezeichnete, aber nur leicht animierte Karten, um feindliche Truppen von einfachen Piraten bis hin zu Drachen zu besiegen oder Burgen zu erobern. Man knackt Schlösser, gewinnt Gold, nutzt Heiltränke und die Magie, die jemanden teleportiert oder in Flammen aufgehen lässt. 

Rundentaktik für Experten. Ihr zieht eure Helden auf großen Karten, im Kampf wirkt sich ein Schere-Stein-Papier-Prinzip aus.


Natürlich beherrscht die Taktik im Gelände den Großteil der Spielerfahrung, die angenehm an das kühle Grübeln im Schach erinnert. Aber Helden-Management, Charakter-Aufstiege und die Story erinnern an epische Abenteuer – und genau das ist der Unterschied zu Spielen wie Advance Wars aus gleichem Hause.

Dieses Strategierollenspiel kennt man schon vom GBA, vom GameCube und Wii. Und dazu gehört auch der Schwierigkeitsgrad, der einen manchmal zu Trial&Error zwingt – das, was MegaMan für Arcade-Zocker ist Fire Emblem für Rundentaktiker. Die Entwickler beugen dieser abschreckenden Wirkung für Einsteiger mittlerweile vor, indem sie auf DS z.B. erstmals Speicherpunkte auf Karten anbieten – dafür ein großer Dank, denn so manche Schlacht dauert eine Stunde; wenn man dann alles noch mal angehen muss, kann aus Trial&Error-Lust schnell Frust werden. Insofern ist die DS-Variante eine angenehmere, ohne ihre Wurzeln zu verraten.
          

  1. Also ich bin mit der Wertung vollkommen zufrieden.
    In FE11 fehlt es meier Meinung nach an der Charakterdetailliebe.
    Manche Charakter haben nur ein paar Sätze zu sagen, und damit hat es sich auch dann.
    Jedoch ein echter Fire Emblem-Fan sollte auch dieses FESpiel kaufen!

  2. Ohne Frage ein gutes Spiel.
    Allerdings nicht zu vergleichen mit Radiant Dawn auf der Wii, das eine deutlich spannendere und komplexere Story und abwechslungsreichere Missionen bietet.

  3. Ja, Fire emblem ist mit seinem RPG/Strategie-System schon absolut einzigartig und genial. Schade das ich keinen DS habe. Würde gerne mal wieder einen Teil von der grandiosen Serie verschlingen ist schon ne weile her.
    Sagt mal, kennt vielleicht irgendjemand ein Spiel mit einem ähnlichen Spielprinzip für den PC? Gibt es sowas? Würde mich mal interessieren.

  4. Super Wario hat geschrieben:
    ArthurDentist hat geschrieben:
    Sayth hat geschrieben:Keine schlechte Wertung, aber mMn doch etwas zu wenig...
    Da hat 4Players in letzter Zeit für Spiele höhere Wertungen hinaus geknallt, die es nicht verdient haben...aber wahrscheinlich muss man auch hardcore Taktik Fan sein, um dieses Spiel zu lieben. ;)
    hättest du gerne! :wink:
    Fire Emblem DS ist VIEL zu leicht, um Hardcore Taktik zu sein! :roll:
    Die Wii-Version ist dagegen geradezu frustrierend schwierig!
    Ach, so schwer finde ich die nicht. Außer, wenn ich an das Treffen von Micaiah mit dem Schwarzen Ritter im Wald in der ersten Geschichte denke ... :roll:
    Bin gerade an Shadow Dragon dran und hab Radiant Dawn nicht wirklich schwerer in Erinnerung. Von frustrierend kann mal so gar nicht die Rede sein.

Hinterlassen Sie bitte einen Kommentar.

Seite 1